Fahrbericht Citroen C4 Coupé HDI 110

Fahrbericht Citroen C4 Coupé HDI 110: Die Kraft der Linie

Aus eins mach zwei. Diesem Motto folgt Citroen beim C4, der als Limousine und Coupé zu haben ist und tatsächlich zwei völlig unterschiedliche Autos bietet, die sich aber bis auf das Heck trotzdem alles teilen. Das Coupé besticht dabei durch eine sehr eigenständige Form und ist ein wenig als Reminiszenz an alte Modelle zu verstehen ist. Seine riesige, geteilte Heckscheibe ist ungewöhnlich. Seit kurzem ist er mit einer sequentiellen Sechsgang-Schaltung zu haben.

Die optischen Unterschiede zwischen den Varianten sind ausgesprochen deutlich. Der Fünftürer wirkt kräftig mit sehr rundlichen Formen, während das Coupé vor allen wegen seinem glatt gekappten Heck auffällt und deutlich lang gestreckter wirkt. Bei den Außenmaßen gibt es hingegen keine Unterschiede, auch die Innenraummaße sind gleich. Der C4 ist 4,27 lang und 1,46 hoch, der Radstand von 2,62 Metern ist inzwischen Klassenstandard und garantiert vernünftige Platzverhältnisse. Auch im Coupé sitzen Erwachsene hinten ordentlich, auch wenn der Einstieg etwas schwieriger ist als bei einem Fünftürer. Eng wird für Menschen über 1,85 Meter. Der Kofferraum bietet 314 Liter Volumen, das ist knapp unter Klassen-Standard. Citroen bietet eine Art Setzkastensystem an, mit dem sich der Kofferraum in vier Fächer aufteilen lässt.

Citroen steht inzwischen wieder für das Besondere – das gilt auch für den C4. Wer Platz nimmt, wird zuerst die feststehende Nabe des Lenkrades bemerken. Das erscheint ein paar Minuten lang verwirrend, danach tritt der Gewöhnungseffekt ein. Was manche als Spielerei abtun werden, dient der Sicherheit: auf diese Weise kann der speziell geformte Airbag immer optimal zur Position des Fahrers auslösen. Tempomat, Navigationsgerät, Autoradio, Bordcomputer, Klimaanlage sowie Telefon lassen sich über Schalter rund um den Pralltopf bedienen. Zu Anfang gestaltet sich das schwierig, die Menge der möglichen Befehle zu überblicken, der Fahrer sollte die diversen Möglichkeiten besser erst im Stand überprüfen. Oben auf dem Lenkradkranz sitzt der digitale Drehzahlmesser, der, wenn der Motor bis zum Begrenzer gedreht wird, die Farbe von Gelb auf Rot wechselt. Tempo und wichtige Informationen sind in einem zentralen Instrument in der Mitte oben auf dem Armaturenträger ablesbar und geben keinen Anlass zur Klage. Egal, wie die Sonne einfällt, alles ist tadellos erkennbar, weil sich der Kontrast den Lichtverhältnissen anpasst. Die Sitze sind bequem und nicht zu weich, auch das verwendete Plastik im Innenraum macht auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck.

Der Testwagen war mit allem Luxus versehen, der die Fahrt erleichtert. Ob der Parfümspender eine Verbesserung bedeutet, darüber gingen die Meinungen auseinander. Von „das müffelt“ bis „sehr angenehm“ reichten die Kommentare. Je nach Gusto und Charakter hat der Fahrer die Wahl zwischen Kreationen wie „Fleur de Vanille“ oder „Menthe Musc“. Auch wenn die Lüftung vor dem Spender ganz geschlossen wird, dringen doch immer ein paar Aromen in den Innenraum.

Unstrittig gut ist der 1,6-Liter HDi, den Citroen im C4 verbaut. 80 kW/109 kW und 240 Newtonmeter garantieren ausreichend Spritzigkeit, der Verbrauch lag im Test stets deutlich unter sieben Litern. Dabei bleibt das Aggregat stets leise. Erst bei 192 km/h endet der Vortrieb. Seit Mitte des vergangenen Jahres liefert Citroen eine Halbautomatik für den C4. Sie soll die Gänge dank rechnergesteuerter elektrohydraulischer Betätigung von Kupplung und Schaltgetriebe ruckfrei und schnell wechseln und dabei sogar bis zu fünf Prozent Kraftstoff sparen. Überzeugt hat sie uns nicht: Auch wenn das „Kopfnicken“ beim Gangwechsel nicht so ausgeprägt vonstatten geht wie in einem Smart Fortwo, so ist doch gerade der Sprung vom ersten in den zweiten Gang stets mit einer deutlichen Pause und einem entsprechenden Ruck versehen. Unsere Tendenz geht hier zum Handschalter, sie ist günstiger und vermeidet Nickbewegungen.

Beim Fahrwerk gibt sich der C4 komfortabel, aber von der sänftenartigen Federung früherer Modelle ist er weit entfernt. Sportlich straff heißt die Devise, die in schnelleren Kurven für unproblematisches Fahren sorgt. Dazu hat der Franzose alles an Bord, was derzeit sicherheitstechnisch dazu gehört. Insgesamt also ein gelungenes Angebot. In Verbindung mit der Halbautomatik kostet der C4 HDi 110 mindestens 22 650 Euro mit reichlich Ausstattung wie Klimaanlage oder CD-Radio und vielen elektrischen Helfern. Hightech-Features Kurvenlicht oder ein Spurassistent sind auf Wunsch erhältlich. Und Citroen-Händler gewähren auf den Golf-Gegner bis zu 5000 Euro Rabatt. Gerade wer optisch das Besondere sucht, ist mit dem Coupé gut bedient. (Quelle:autoreporter.net)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert