Fiat T-Jet-Motoren

Fiat Bravo. Foto: Auto-Reporter/Fiat

Fiat T-Jet-Motoren: Klein kommt groß raus

Auch Fiat geht jetzt den Weg, Benzinmotoren mit weniger Hubraum per Turboauflader die notwendige Kraft bei günstigem Verbrauch einzuhauchen. Zwei Varianten mit jeweils vier Zylindern und 1,4 Liter Hubraum stehen heute für den Grande Punto und den Bravo zur Wahl – die eine mit 88 KW /120 PS für den Punto und den Bravo, die zweite mit 110 kW /150 PS zunächst nur für den Bravo.

Der Begriff „Downsizing“ beschreibt heute den Weg zum kleinen, starken und verbrauchsgünstigen Ottomotor. Möglich wird der kleinere Hubraum durch den Turbolader, der mehr Leistung und mehr Drehmoment bringt. Außerdem bewegen kleinere Motoren intern weniger Masse und – sofern sogar die Zahl der Zylinder reduziert wird – noch weniger innere Reibung. Außerdem entwickeln sie ihre Leistung und ihr Moment bei niedrigeren Drehzahlen und über einen größeren Drehzahlbereich. Das alles kommt dem Verbrauch zugute.

Fiat beschreibt das Ergebnis dieses Ansatzes bei den T-Jet-Motoren als „vergleichbar mit dem Turbodiesel“. Der Verbrauch kann mit der neuen Motortechnologie dieser Strickart um bis zu einem Fünftel gegenüber konventionellen Benzinern gesenkt werden. Den dynamisch abgestimmten 1,4-Liter-Turbo mit 88 kW / 120 PS verlangt es (im Durchschnitt nach EU-Norm) nach 6,6 Litern, was einen Kohlendioxidausstoß von 151 Gramm pro Kilometer bedeutet. Die sportlicher abgestimmte 110 kW / 150 PS-Variante hinterlässt 167 Gramm CO2 pro Kilometer und verbraucht 7,1 Liter auf 100 km. Ein zusätzlicher Effekt stellt sich ein, solange die Kraftfahrzeugsteuer nach Hubraum bemessen wird. Zur Zeit kommen kleine Motoren beim Finanzamt eben noch billiger weg.

Der schwächere Motor entwickelt ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmeter (Nm), der Starke bringt es auf 206 Nm. Drückt man in der Sport Variante des Bravo den Sportknopf, produziert der Motor noch einmal 24 Extra-Nm. Das geschieht, weil der Turbolader bis 4600 Umdrehungen pro Minute weniger Luft in den Zylinder drückt und damit das Gemisch anfettet. Die Zeit des Fiat Bravo für 0 auf 100 km/h verkürzt sich mit Sporttaste um 0,3 Sekunden auf 8,2 Sekunden. Der Fiat Grande Punto mit dem 88 kW / 120 PS-Motor braucht 8,0 Sekunden.

Beim ersten Kennlernen auf einer kurzen Teststrecke überzeugten beide Motorvarianten mit einem frühen und spontanen Antritt und einem starken Spurt. Wegen des günstigen Drehmomentverlaufs eignen sich beide Motoren auch zum schaltfaulen Bummeln, was den Verbrauch zusätzlich positiv beeinflusst.

Die T-Jet-Motorenfamilie wird in Zukunft auch noch in anderen Fiat-Typen an die Arbeit gebracht werden, so den Fiat 500, den Linea und den Ulysse. Fiat hält sich für die Zukunft noch die Option offen, zusätzlich zur Turboladung die Direkteinspritzung einzusetzen. Das setzt aber innermotorisch entweder eine Kühlung der Ladeluft oder die Beimischung unverbrannten Kraftstoffs zur Kühlung voraus, wenn man auf Abgasnachbehandlung wegen erhöhten Stickoxid-Ausstoßes verzichten will. (ar/Sm)Von Peter Schwerdtmann(autoreporter)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert