Opel Insignia mit Adaptive Forward Ligthing


Frontscheinwerfer des Opel Insignia. Foto: Auto-Reporter/Opel

Opel setzt den Insignia immer ins rechte Licht

Gut, dass man sie fast schon vergessen oder nie erlebt hat – die Zeiten in denen man nachts mit Sechs-Volt-Funzeln die Straßen auszuleuchten versuchte. Glücklicherweise war der Verkehr noch nicht so dicht wie heute, aber die Straßen waren auch nicht gerade breiter oder gut ausgebaut. Zwölf Volt, Halogen- und heute Xenon-Licht waren dagegen die wahre Wohltat und wohl auch oft schon Lebensretter. Und dennoch geschehen heute noch 82 Prozent aller Unfälle bei Nacht oder bei schlechter Sicht. Da freut man sich über jede weitere Verbesserung.

Opel hat jetzt eine neue Generation seines Adaptive Forward Ligthing (AFL) angekündigt. Erstmals 2003 vorgestellt, erreicht das System nun für den Vectra-Nachfolger Insignia die nächste Stufe. Mit dem neuen AFL passt sich das Licht jetzt an die jeweilige Verkehrssituation an. Die Rüsselsheimer schöpfen damit für ihren neuen Mittelklasse-Wagen die Rahmen der entsprechenden EU-Richtlinie voll aus.

Wer sich dazu entschließt, beim Kauf eines Insignia die knapp 1000 Euro für das neue Licht zu investieren, bekommt dafür einen ganzen Strauß von Beleuchtungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Verkehrssituationen. Es beginnt mit sechs Leuchtdioden (LED) für das Tagesfahrlicht, das die Erkennbarkeit des eigenen Fahrzeugs verbessert. Mit dem Einsatz des LED-Lichts kann man am Tag auf das Fahren mit Abblendlicht verzichten. Das Abblendlicht zieht 180 Watt, die LED nur zwei Watt, verbrauchen also weniger Kraftstoff. Opel rechnet für das neue System eine Verbesserung des Ausstoßes von Kohlendioxid um fünf bis sechs Gramm pro Kilometer vor.

Die anderen Funktionen des AFL greifen auf die Daten der Fahrzeugsensoren über Geschwindigkeit, Gierrate, Lenkwinkel, Regensensor, der Navigation und – sofern man den ebenfalls zusätzlich bestellt hat – des Fernlicht-Assistenten zurück, der immer dann das Fernlicht einschaltet, wenn kein Fahrzeug entgegenkommt oder man nicht hinter einem Fahrzeug herfährt. Aus diesen Informationen ermittelt ein Computer, wo sich das Fahrzeug befindet und welches Licht den Fahrer jetzt am besten unterstützt.

Bei Geschwindigkeiten unter 50 km/h schaltet der Computer auf Stadtlicht. Dabei erzeugen die Scheinwerfer einen breiteren Lichtkegel, so dass man Menschen und Verkehrszeichen am Straßenrand besser erkennen kann. Fährt man zwischen fünf km/h und 30 km/h schaltet sich das Spielstraßenlicht ein. Dabei werden die Lichtkegel beider Scheinwerfer um jeweils acht Grad nach außen geschwenkt.

Zwischen 50 km/h und 100 km/h beleuchtet das Landstraßenlicht den linken und den rechten Fahrbahnrand heller als das herkömmliche Fahrlicht. Der Lichtstrahl reicht dann 70 Meter weit.

Beim Autobahnlicht werden die Scheinwerfer etwas höher eingerichtet, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Der Lichtkegel leuchtet die Fahrbahn dann rund 140 Meter aus und betont dabei ebenfalls den linken Fahrbahnrand. Außerdem wird die elektrische Leistung von 35 Watt auf 38 Watt erhöht, was ebenfalls zu einer spürbaren Verbesserung der Sicht führt.

Das Schlechtwetterlicht wird bei Regen oder Schneefall aktiviert. Das Licht wird dann rechts stärker als links, so dass man den Fahrbahnrand besser erkennen kann, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Die Leistung wird ebenfalls von 35 Watt auf 38 Watt erhöht, es sei denn, die Fahrbahn spiegelt stark. Dann wird die Leistung auf 32 Watt zurückgefahren.

Das Fernlicht bringt auch beim AFL die volle Leistung. Allerdings strahlt es nicht asymmetrisch, sondern leuchtet die Fahrbahn in voller Breite aus und zwar mit der auf 38 Watt erhöhten Leistung.

Außerdem verfügt auch das neue AFL wie in der Vorgängergeneration über ein Abbiegelicht, das den Bereich seitlich besonders ausleuchtet, wenn der Lenkwinkel mehr als 90 Grad beträgt. Ebenfalls an Bord ist das dynamische Kurvenlicht, das sich mit dem Fahrzeug „in die Kurve legt“ und sie ausleuchtet.

Opel hat das neue AFL gemeinsam mit dem Lippstädter Zulieferer Hella entwickelt. Der Fernlichtassistent, der ebenfalls von Anfang an im Opel Insignia angeboten werden soll, stammt vom US-Zulieferer Gentex, der in Deutschland bereits BMW mit diesem System beliefert. Der Insignia wird im Juli auf der London Motorshow vorgestellt werden. (ar/Sm)
Von Peter Schwerdtmann(autoreporter)

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