Porsche RS Spyder auf Startplatz eins in der LMP2-Klasse


RS Spyder, Van Merksteijn Motorsport: Peter van Merksteijn, Jos Verstappen foto:autodino/porsche

Le Mans Series, 1. Lauf in Barcelona, Spanien:
Porsche RS Spyder auf Startplatz eins in der LMP2-Klasse bei Europa-Premiere

Guter Einstand für den Porsche RS Spyder in Europa: Beim Qualifying zum ersten Rennen zur Le Mans Series in Barcelona (Spanien) belegten drei RS Spyder die Positionen eins, drei und vier der Klasse LMP2. Schnellster im 476 PS starken Sportprototypen RS Spyder war mit 1,34,422 Minuten der ehemalige Formel-1-Fahrer Jos Verstappen (Niederlande) vom Team Van Merksteijn Motorsport. Damit belegt er in der Startaufstellung Platz fünf…

Auch in der seriennahen GT2-Klasse haben sich Porsche-Piloten mit den Startplätzen zwei, drei und vier eine gute Position für das 1.000 Kilometer lange Rennen auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya bei Barcelona gesichert. „Das Qualifying hat unsere Erwartungen voll erfüllt“, sagte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen zufrieden. „Damit sind die Voraussetzungen für ein spannendes Rennen gegeben, sowohl in der LMP2-Klasse mit dem RS Spyder als auch mit den Porsche GT3 RSR in der GT2-Klasse. Vor allem Jos Verstappen hat einen super Job gemacht. Das Qualifying hat auch gezeigt, dass alle drei Spyder-Teams gut mit dem für sie neuen Sportprototypen zurechtkommen.“
Den dritten Startplatz in der LMP2-Klasse sicherte sich Didier Theys im RS Spyder des Schweizer Teams Horag Racing. Der 51-jährige Belgier, zu dessen Sportwagenerfolgen ein Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Daytona gehört, sagte: „Es ist die reine Lotterie, eine freie Runde zu finden – wenn etwa 30 Teilnehmer nur 20 Minuten Qualifying haben. Ich hatte ein bisschen Pech dabei. Aber, um ehrlich zu sein: Der Startplatz ist zwar wichtig, aber viel wichtiger ist das Rennen. Und das wird sehr lang und mit dem Verkehr auf der Strecke sehr anstrengend.“ Didier Theys wird für Horag Racing morgen den Start bestreiten. Seine Teamkollegen sind Fredy Lienhard (Schweiz) und der Niederländer Jan Lammers.

Den Spyder des dänischen Teams Essex qualifizierte Casper Elgaard. Der dreimalige Dänische Tourenwagen-Meister ist auch der Startfahrer von Essex. „Wir sind happy mit dem Startplatz“, sagte Elgaard. „Beide Male, als ich mit frischen Reifen auf Zeitenjagd gegangen bin, hat mir der Ausrutscher eines Konkurrenten die Runde kaputt gemacht. Aber wir haben ein gutes Set-up und sind daher sehr zuversichtlich fürs Rennen.“ Teamkollege John Nielsen, der in Personalunion als Teammanager fungiert, ist bereits nervös wegen der Boxenstopps. „Wir sind ja bislang Torenwagenrennen gefahren, Boxenstopps sind für uns also Neuland. Deshalb haben wir die letzten Monate trainiert wie verrückt“, so der Le-Mans-Sieger von 1990. In der seriennahen GT2-Klasse eroberten die beiden Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Deutschland) und Richard Lietz (Österreich) mit den Startplätzen zwei und drei eine gute Position fürs Rennen. „Ich bin erstmal damit zufrieden, schnellster Porsche-Mann zu sein“, sagte der 27-jährige Lieb, der für das Team Felbermayr-Proton startet. „Wir haben eine recht konservative, aufs Rennen hin ausgelegte Abstimmung gewählt und sollten insofern für die 1.000-Kilometer-Distanz gut vorbereitet sein. Es ärgert mich natürlich trotzdem, dass der Ferrari schneller war!“ Liebs Teamkollege ist der Australier Alex Davison.


RS Spyder, HORAG Racing: Fredy Lienhard, Didier Theys, Jan Lammers foto:autodino/porsche

Werksfahrer-Kollege Richard Lietz (IMSA Performance Matmut) sagte: „Ich habe alles gegeben und eine fehlerfreie Runde gehabt. Im Rennen wird es aber ungleich schwerer, fehlerlos zu bleiben. Bei fast 50 Autos auf dem kurzen Kurs muss man im GT2-Auto auch viel in den Rückspiegel schauen, zumal die Prototypen unglaublich pushen werden. Das wird auf jeden Fall ein harter Fight.“ Teamkollege des 24-Jährigen ist der Franzose Raymond Narac. Als Vierter der GT2-Klasse qualifizierte sich das Porsche-Trio Richard Westbrook (Großbritannien), Lars Erik Nielsen (Dänemark) und Allan Simonsen (Australien) vom Team Farnbacher Racing.

Ergebnis Qualifying:
1. Stephane Sarrazin (F), Peugeot 908 HDI FAP (LMP1), 1:31,875 Minuten; 2. Marc Gene (E), Peugeot 908 HDI FAP (LMP1), 0,579 Sekunden zurück; 3. Allan McNish (GB), Audi R10 TDI (LMP1), 1,375; 4. Stefan Mücke (D), Lola Aston Martin (LMP1), 1,859; 5. Jos Verstappen (NL), Porsche RS Spyder (LMP2), 2,547; 6. Alexandre Prémat (F), Audi R10 TDI (LMP1), 2,796; 7. Olivier Panis (F), Courage-Oreca Judd (LMP1), 3,203; 8. Jean-Christophe Boullion (F), Pescarolo Judd (LMP1), 3,766; 9. Xavier Pompidou (F), Lola B08/80 Coupe Judd (LMP2), 3,922; 10. Didier Theys (B), Porsche RS Spyder (LMP2), 4,281.

Daten und Fakten – Das ist die Le Mans Series

Die 2004 erstmals ausgetragene Le Mans Series (LMS) bietet den Fans spannenden Sportwagensport. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden fünf Wertungsläufe auf Traditionsrennstrecken in Europa gefahren. Die Rennen gehen über die Distanz von 1.000 Kilometern. Die LMS ist das europäische Gegenstück zur American Le Mans Series (ALMS) in den USA und Kanada. Das Starterfeld bilden zwei unterschiedliche Sportfahrzeug-Kategorien: Sportprototypen und Seriensportwagen. Sie sind in vier Klassen eingeteilt:
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 750 PS und einem Mindestgewicht von 900 Kilogramm (in der ALMS: 750 PS/925 Kilogramm). Leistungsgewicht: rund 1,2 kg/PS.
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 475 PS (mit Saugmotor) und 825 Kilogramm Mindestgewicht (in der ALMS: 475 PS/800 Kilogramm). Leistungsgewicht: rund 1,7 kg/PS. In dieser Klasse startet der Porsche RS Spyder.
Klasse GT1: Stark modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 650 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 – 1.325 Kilogramm (in der ALMS: 650 PS/1.125 – 1.325 Kilogramm).
Klasse GT2: Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 450 bis 470 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 – 1.325 Kilogramm (in der ALMS: 450 bis 470 PS/1.125 – 1.325 Kilogramm). In dieser Klasse ist der Porsche 911 GT3 RSR am Start.

System sorgt für abwechslungsreiche und spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in allen vier Klassen für Fahrer, Hersteller und Teams vergeben. Porsche-Werksfahrer Marc Lieb gewann 2005 und 2006 den Fahrertitel in der Klasse GT2. Der RS Spyder ist in dieser Saison erstmals in der Le Mans Series am Start.

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