DTM: Das Duell startet in Hockenheim


Mercedes-Benz C-Klasse im DTM-Trim Foto: Auto-Reporter/Peter Hartmann

DTM: Das Duell startet in Hockenheim

Die DTM ist eine populäre Marke, die Jahr für Jahr Tausende von Zuschauer an die Rennstrecken und vor die TV-Bildschirme lockt. Das Duell der Premium-Marken Audi und Mercedes-Benz findet auf der Rennstrecke seine Fortsetzung. Nachdem die Stuttgarter schon im vergangenen Jahr die neue C-Klasse an den Start gebracht hatten. Legt Audi in diesem Jahr mit dem A4 nach. Die Ingolstädter wollen ihren DTM-Titel verteidigen. Der Ausgang des Titelkampf fiel 2007 sehr knapp aus: Mit nur drei Punkten Vorsprung hatte Mattias Ekström im Audi A4 die Meisterschaft vor Bruno Spengler in der AMG Mercedes C-Klasse gewonnen…

Am 13. April wird die DTM Saison 2008 in Hockenheim eröffnet. Insgesamt werden elf Fahrerinnen und Fahrer bei elf Rennen um die DTM-Krone fahren. Das Finale findet traditionell auf dem Hockenheimring am 26. Oktober statt. Insgesamt werden neunzehn Fahrerinnen und Fahrer bei elf Rennen um die DTM-Krone fahren. Das Finale findet traditionell wieder auf dem Hockenheimring am 26. Oktober statt. Mit großer Spannung wird die DTM-Saison von Rennprofi Ralf Schumacher erwartet, der zuletzt drei Jahre erfolglos für Toyota in der Formel 1 unterwegs war. Im vergangenen November klingelte beim Wahl-Österreicher Ralf Schumacher das Handy, und eine freundliche Stimme fragte ihn, ob er sich vorstellen könne, eine AMG Mercedes C-Klasse aus der DTM zu testen. Am anderen Ende der Leitung war Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef, der diese zunächst kuriose Idee hatte.


Ralf Schumacher am neuen Arbeitsplatz im DTM-Auto von Mercedes-Benz. Foto: Auto-Reporter/Peter Hartmann

Ralf Schumacher sagt spontan zu und fuhr zu Testfahrten ins portugiesische Estoril. Nachdem sich der Rheinländer auf der ehemaligen Formel 1-Rennstrecke mit dem 450 PS starken AMG Mercedes C-Klasse in viereinhalb Testtagen angefreundet hatte, stand schon bald fest: „Jetzt will ich nur noch Sport, Spaß und Spannung und das bietet die DTM wie keine andere Rennserie.“ Die Entscheidung, den Ex-Formel 1-Fahrer ins Stuttgarter DTM-Team zu holen, war eine gute. Denn die DTM lebt auch von großen Namen, die in der Königsklasse des Motorsports bekannt geworden sind. Nachdem sich Mika Häkkinen im vergangenen Jahr vom aktiven Motorsport verabschiedet hatte, schien es an öffentlichkeits-wirksamen Rennfahrer zu fehlen. Ein Engagement eines großen Fahrer-Stars abzulehnen, kam für Mercedes-Benz nicht in Frage. Ganz im Gegenteil zu Audi, denn hier klafften noch zu sehr die offenen Wunden nach der Zusammenarbeit mit dem Ex-Formel 1-Fahrer Heinz-Harald Frentzen, die alles andere als erfolgreich war. Audi hat schon früh bekundet, dass man an Ralf Schumacher nicht interessiert sei. „Mit mir hat keiner von Audi gesprochen“, versichert der Rheinländer.

Fakt ist, dass die DTM in die neue Saison mit einer interessanten Mischung aus großen Namen und jungen Talenten startet. Auch wenn Ralf Schumacher der neue publikumswirksame Fahrer-Star ist, so dürfen die anderen DTM-Fahrer nicht vergessen werden. „An einem Mangel an Interessenten konnten wir uns wahrlich nicht beklagen“, sagt Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Motorsportchef. „Es haben auch viele Fahrer mit großen Namen bei uns angeklopft, was zeigt, wie interessant Audi und die DTM sind. Es war jedoch von vorn herein klar, dass wir an unserer Strategie festhalten würden, unsere Fahrer-Mannschaft weiter zu verjüngen und neben unseren etablierten Stars konsequent eigene Talente aufzubauen.

„Die Entscheidung für unsere Verpflichtung von Ralf Schumacher waren seine Begeisterung für die DTM und seine ausdrückliche Bereitschaft, sich dort mit den für ihn ungewohnten Renn-Tourenwagen und der enormen Leistungsdichte des gesamten Feldes auf eine Lehrzeit einzustellen“, erklärt Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef, zum Hintergrund. „Klar ist, dass sich Ralf in der DTM zunächst auf Startplätze mit zweistelliger Ziffer einstellen muss und in seinem Lehrjahr eher im dritten als im zweiten Drittel des Feldes losfahren wird. Und Ralf ist bereit, diesen Weg des Lernens zu gehen und unsere Technikmannschaft wird ihn dabei rundherum unterstützen.“

Mercedes-Benz wird in diesem Jahr neun AMG Mercedes C-Klasse einsetzen, ein Auto weniger als Audi. Neu im Fahrerkader von Mercedes-Benz sind Ralf Schumacher (D/32) und Marco Engel (D/22), die beide in der 2007er AMG Mercedes C-Klasse starten. Mit der 2008er AMG Mercedes C-Klasse greifen Bruno Spengler (CAN/24), Bernd Schneider (D/43), Jamie Green (GB/25) und Paul di Resta (GB/21) ins Geschehen im den Titel ein. Wie schon Schumacher und Engel sitzen Gary Paffett (GB/26), Mathias Lauda (A/27) und Susie Stoddart (GB/25) im 2007er AMG Mercedes C-Klasse.
Bei Audi sitzen Mattias Ekström (Nationalität S/ Alter 29), Tom Kristensen (DK/40), Timo Scheider (D/29) und Martin Tomczyk (D/26) im A4 DTM der neusten Generation, die vom Audi Sport Team Abt Sportsline eingesetzt werden. Mike Rockenfeller (D/24) und Markus Winkelhock (D/27) starten für das Audi Sport Team Rosberg, Oliver Jarvis (GB/24) und Alexandre Prémant (F/25) für das Audi Sport Team Phoenix. Im Audi Kundenteam Futurecom TME fährt Katherine Legge (GB/27) und Christijan Albers (NL/28).

Die DTM 2008 startet fünfmal im benachbarten Ausland: Wie schon im Vorjahr Anfang Mai auf die italienische Strecke in Mugello, im Juli – früher als in der Vergangenheit – startet das traditionelle DTM-Rennen im niederländischen Zandvoort, Ende August macht das DTM-Lager im britischen Brands Hatch halt, bevor es im September auf die spanische Formel 1-Rennstrecke nahe Barcelona geht. Als ein Höhepunkt der ausländischen DTM-Starts darf der Lauf Anfang Oktober in Le Mans gelten. Auf dem französischen Klassiker-Kurs, dort findet das populäre 24-Stunden-Rennen statt, fahren auch die DTM-Autos von Audi und Mercedes-Benz auf einem Teilstück der 24h-Strecke. Somit ist die DTM in einigen wichtigen europäischen Kernmärkten der Automobilindustrie vertreten – eben dort wo Audi und Mercedes-Benz seine Serienmodelle verkauft.

Bei allen Renn-Wochenenden ist der Renn-Modus identisch. Am Freitag finden das sogenannte „Roll-out“ sowie zwei Tests zu je 90 Minuten statt. Am Sonnabendmorgen steht das einstündige freie Training auf dem Programm. Das ist die letzte Möglichkeit für Fahrer und Teams, ihre Autos optimal abzustimmen, denn am frühen Nachmittag geht es im die Startplätze für das Rennen. Im Qualifying geht es in einem spannenden „Shoot-out“-Modus (ähnlich wie bei der Formel 1) um die Vergabe der Startpositionen. Neu ist, dass die Teams am Sonntag eine halbe Stunde vor Rennbeginn nochmals letzte Veränderungen ausprobieren können, ehe das DTM-Feld um 14 Uhr ins Rennen startet.
Dass die DTM weiterhin expandieren möchte, machen auch die Überlegungen deutlich, dass die Tourenwagenserie auch in Russland an den Start gehen könnte. Dort wo ein äußerst lukrativer Markt mit finanzkräftigen Kunden ist, zieht es Premium-Marken wie Audi und Mercedes-Benz besonders stark hin. Allerdings spricht gegen ein DTM Rennen die noch unzureichende Infrastruktur. Ein Einladungsrennen in China hat die DTM schon hinter sich und ein Demo-Rennen in den arabischen Emiraten (Dubai) stand kurz vor dem Abschluss, scheiterte aber am finanziellen Aufwand. (pha)

DTM- Rennkalender 2008

13. April:Hockenheimring
20. April: Oschersleben
04. Mai: Mugello/I
18. Mai: Eurospeedway Lausitz
29. Juni: Norisring
13. Juli: Zandvoort/NL
27. Juli: Nürburgring
31. August: Brands Hatch/GB
21. September: Barcelona/E
05. Oktober: Le Mans/F
26. Oktober: Hockenheim

Von Peter Hartmann (autoreporter)

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