American Le Mans Series, 8. Lauf in Mosport, Kanada

RS Spyder, Penske Racing: Timo Bernhard, Romain Dumas. foto: autodino/porsche

American Le Mans Series, 8. Lauf in Mosport, Kanada
Porsche will Tabellenführung ausbauen

Die schnellsten Sportwagen der Welt zu Gast in Kanada: Auf dem Mosport International Raceway vor den Toren der Metropole Toronto startet die American Le Mans Series am Sonntag zu ihrem einzigen Rennen außerhalb der Vereinigten Staaten. Als Titelverteidiger und aktuelle Tabellenführer präsentieren sich dabei Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) im 503 PS starken Porsche RS Spyder mit der Startnummer 7 den kanadischen Motorsportfans…

Die Fahrer sprechen mit großem Respekt von der 4,102 Kilometer langen Rennstrecke, die als eine der schnellsten und schwierigsten der American Le Mans Series gilt. „Ich kenne keinen anderen Kurs mit so vielen schnellen Kurven hintereinander“, sagt Romain Dumas, der im vergangenen Jahr in Mosport zusammen mit Timo Bernhard einen überragenden Gesamtsieg feierte. Dabei waren sie nicht nur schneller als ihre Konkurrenten in der Klasse LMP2, sondern konnten auch die rund 200 PS stärkeren und vom Leistungsgewicht her deutlich überlegenen Audi R10 auf Distanz halten. „Diese Strecke ist eine große Herausforderung. Ich hoffe, dass wir unsere Stärken gegen die Konkurrenten in unserer Klasse wieder einmal ausspielen können.“


911 GT3 RSR, VICI Racing: Mark Basseng, Nicky Pastorelli. foto: autodino/porsche

Das wichtigste Ziel für die Titelverteidiger ist der Ausbau ihrer Führung in der Fahrerwertung, die sie sich mit ihrem Gesamtsieg beim 12-Stunden-Rennen in Sebring sowie Klassensiegen in St. Petersburg, Salt Lake City und Mid-Ohio gesichert haben. „Die erfolgreiche Titelverteidigung hat absolute Priorität“, sagt Timo Bernhard, „darauf werden wir uns in den letzten vier Saisonrennen voll konzentrieren.“ Die Tabellenführung behauptet Porsche auch in der Herstellerwertung (Chassis und Motor) sowie mit Penske Racing in der Teamwertung.

Das Erfolgsteam von Roger Penske setzt auch in Mosport einen zweiten RS Spyder mit der Startnummer 6 für Sascha Maassen (Aachen) und Patrick Long (USA) ein, die in der Meisterschaft den dritten Platz belegen. Die RS Spyder von Penske Racing sind mit dem neuen DFI-Motor mit Benzindirekteinspritzung am Start, der im Juli mit einem Klassensieg in Mid-Ohio eine erfolgreiche Rennpremiere feierte. Mit zwei Sportprototypen aus Weissach geht auch das von Porsche unterstützte US-Privatteam Dyson Racing ins Rennen: Die Startnummer 16 fahren Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien), die Startnummer 20 teilen sich Butch Leitzinger (USA) und Marino Franchitti (Großbritannien), die beim letzten Rennen in Elkhart Lake als Dritte den Sprung aufs Podium schafften.

Nach seinem ersten Sieg in der Klasse GT2 der American Le Mans Series in Elkhart Lake gehört Dirk Werner (Kissenbrück) im Porsche 911 GT3 RSR von Farnbacher Loles Racing auch in Mosport zu den großen Favoriten. Er wird dort zusammen mit seinem neuen Teamkollegen Pierre Kaffer (Schweiz) an den Start gehen. Ihre stärksten Konkurrenten sind ebenfalls auf einem 911 GT3 RSR unterwegs: Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Wolf Henzler (Nürtingen). Die aktuellen Tabellenführer und Sieger von Sebring, Salt Lake City und Lime Rock fahren für Flying Lizard Motorsports, genauso wie Johannes van Overbeek (USA) und Patrick Pilet (Frankreich).

Das Rennen in Mosport startet am Sonntag, 24. August 2008, um 15.05 Uhr Ortszeit (21.05 Uhr MESZ) und geht über 2:45 Stunden.


911 GT3 RSR, Farnbacher Loles Racing: Dirk Werner, Pierre Kaffer. foto: autodino/porsche

Daten und Fakten – Das ist die American Le Mans Series

Die 1999 ins Leben gerufene American Le Mans Series (ALMS) bietet den Fans spannenden Sportwagensport. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden zwölf Rennen in den USA und Kanada gefahren. Die traditionellen Höhepunkte sind die 12 Stunden von Sebring und das 1000-Meilen-Rennen „Petit Le Mans“ in Road Atlanta. Die meisten Rennen dauern 2:45 Stunden. Die ALMS ist das amerikanische Gegenstück zur in Europa beheimateten Le Mans Series (LMS).

Das Starterfeld bilden zwei unterschiedliche Sportfahrzeug-Kategorien: Sportprototypen und Seriensportwagen. Sie sind in vier Klassen eingeteilt:
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 750 PS und einem Mindestgewicht von 925 Kilogramm (in der LMS: 750 PS/900 Kilogramm). Leistungsgewicht: rund 1,2 kg/PS.
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 500 PS (bei Saugmotoren) und 800 Kilogramm Mindestgewicht (in der LMS: 500 PS/825 Kilogramm). Leistungsgewicht: rund 1,6 kg/PS. In dieser Klasse startet der Porsche RS Spyder.
Klasse GT1: Stark modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 650 PS und einem hohen Mindestgewicht von 1.125 – 1.325 Kilogramm (in der LMS: 650 PS/1.125 – 1.325 Kilogramm).
Klasse GT2: Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 450 bis 470 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 – 1.325 Kilogramm (in der LMS: 450 bis 470 PS/1.125 – 1.325 Kilogramm). In dieser Klasse ist der Porsche 911 GT3 RSR am Start.

Alle Rennwagen starten gleichzeitig, werden aber nach Klassen getrennt gewertet. Dieses System sorgt für abwechslungsreiche und spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in den Klassen LMP1 und LMP2 für Fahrer, Chassis- und Motorenhersteller, Teams und Reifenlieferanten vergeben, in den Klassen GT1 und GT2 für Fahrer, Automobilhersteller und Teams. Porsche gewann mit dem RS Spyder sowohl 2006 als auch 2007 die Meistertitel für Fahrer (Sascha Maassen/Lucas Luhr bzw. Timo Bernhard/Romain Dumas) sowie für Hersteller Chassis, Hersteller Motor und Team (Penske Racing). (we)

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