Fahrbericht Suzuki Alto, 1.0 Comfort


Suzuki Alto: markant an der Front, flott und dynamisch im Aussehen. Foto: Suzuki/auto-reporter.net

Fahrbericht Suzuki Alto, 1.0 Comfort: Auch ein Zwerg kann Spass machen

Es war schon etwas verwunderlich, dass gerade der Kleinwagen-Spezialist Suzuki seit der Einstellung der vierten Alto-Generation 2006 im Segment der Minis in Europa eine Zeit lang nicht mehr vertreten war. Mit dem Mini-MPV Splash wurde die Lücke nur teilweise gefüllt, doch im vergangenen April nach drei Jahren endlich geschlossen. Und – wenn sicherlich auch durch die Abwrackprämie begünstigt – so erfolgreich, wie es sich für ein Fahrzeug gehört, das in den letzten 30 Jahren weltweit schließlich fast neun Millionen Mal verkauft wurde…

Einmal mehr haben die japanischen Designer und Ingenieure dabei bewiesen, dass sie ihr Handwerk nahezu perfekt verstehen. Denn der Alto wartet bei 3,50 Meter Länge nicht nur bei kompakten Abmessungen mit relativ viel Platz, einem geringen Durchschnittsverbrauch von 4,4 Litern und sehr günstigem Einstiegspreis ab knapp unter 9.000 Euro auf. Nein, er sieht gegenüber seinem Vorgänger mit seiner markanten Frontpartie, dem kurzen, steilen Heck und einer schwungvollen Silhouette auch erheblich flotter und dynamischer aus.

Das trifft ebenso für den Innenraum zu, der von dem um 13 Zentimeter breiter gewordenen Alto profitiert. Der Instrumententräger ist übersichtlich und ohne Schnörkel, die Bedienung weitgehend selbsterklärend, und die Sitze sind ausreichend komfortabel. Vorn haben Fahrer und Beifahrer mehr als genügend Bewegungsraum und selbst im Fond können es sich zwei nicht allzu große Erwachsene durchaus bequem machen.

Eine Reihe praktischer Ablagen schlagen ebenfalls positiv zu Buche. Und selbst das aus Kostengründen vorherrschende Hartplastik wirkt dank seiner Zweifarbigkeit nicht so trist wie bei zahlreichen Wettbewerbern. Mit 129 Litern etwas klein geraten ist dagegen das Gepäckabteil. Hinzu kommt, dass erst in der von uns gefahrenen Topausstattung Comfort (ab 10.900 Euro) die Rückenlehne teilbar ist und die hohe Ladekante das Beladen doch massiv erschwert.

Pluspunkte gibt es dann wieder beim Fahren. Der aus dem Splash bekannte Dreizylinder-Benziner (50 kW/68 PS) mit einem maximalen Drehmoment von 90 Newtonmetern bei 3.400 U/min will zwar fleißig geschaltet werden, um auf Touren zu kommen, doch erweist sich der Alto in der Stadt als durchaus agil und nicht als untermotorisiert. Eine straffe Fahrwerksabstimmung, eine leichtgängige Fünfgangschaltung und eine guten Straßenkontakt vermittelnde Lenkung sowie der kurze Radstand lassen aber auch auf kurvenreichem Terrain durchaus Fahrspaß aufkommen. Die Tausende von Testkilometern auf europäischen Straßen während der Entwicklung haben sich gelohnt.

Mit sechs Airbags, ASB mit elektronischer Bremskraftverteilung und ESP einschließlich Traktionskontrolle erfüllt die Comfort-Linie alle Sicherheitsstandards, die in diesem Segment noch immer nicht selbstverständlich sind. Leider auch beim Alto nicht, da die Grundversion Basic über kein serienmäßiges ESP verfügt. Da sind die 2.000 Euro, die man für den Comfort mehr ausgeben muss, günstig angelegt, zumal man dafür außerdem unter anderem noch eine Klimaanlage mit Pollenfilter, einen höhenverstellbaren Fahrersitz, einen Drehzahlmesser und ein MP3-fähiges CD-Radio erhält (auto-reporter.net/Hans H. Grassmann)

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