Autodino beim Mercedes Marken Workshop 2010


nanu, schweinkram bei mercedes? nee. hier geht um – klar, luxus!


sensation in der autobranche? nee. bildmeldung von 1964

Mercedes macht in Kommunikation mit Bloggern
Autodino beim Mercedes Brand Workshop 2010

Vom 07.-08 April fand in Stuttgart ein Mercedes Brand Workshop statt, zu dem etwa 30 Blogger aus aller Welt eingeladen wurden. Auch Autodino war dabei. Mercedes Brand Workshop – was ist das? Na da stelle mer uns erst mal jaanz dumm und lehnen uns mit n’er Cola in der Hand, entspannt zurück und lauschen zunächst den Ausführungen des Zukunftsforschers der Daimler AG, Herrn Mankowsky, in Sachen „Europäischer Luxus“ im Casino des Mercedes Benz Museums. Dieser erklärt uns, dass Schweine keine Ahnung von Luxus haben und gerade darum mit diesem Begriff in Verbindung gebracht werden sollten, denn diese Tiere seien geradezu das beste Beispiel für den 0-Level, den Ground Zero sozusagen für den Begriff „Luxus“…

vorsicht – viiiele Bilder…

ja, herr professor, wir hören?!

In seinem Vortrag arbeitet er den Begriff, die Entwicklung und das Bedürfnis des Menschen nach Luxus dann im Laufe von 3-4 Colas weiter heraus und stellt die Verbindung zu Mercedes dar. Autodinos Definition des Luxusbegriffes lässt der Professor leider nicht gelten. Sie lautet: „Luxus ist, was jeder will, aber kein Mensch braucht!“

kleiner snack zwischendurch

Rundgang durch das Mercedes Benz Museum

Nachdem wir unseren Hunger (leider nicht nach Luxus) gestillt hatten (Mercedes stellte Einiges an Leckereien für hungrige Blogger zur Verfügung), folgte ein exklusiver Rundgang durchs Museum. Autodino muss zu seiner Schande gestehen, noch nie dort gewesen zu sein. Im Po Sand! Nein wirklich. Alleine das Gebäude beeindruckt. Zunächst einmal steht da…

cool bleiben. es darf jeder einmal drauf…

…ein Pferd aufm Flur. Wie alles begann – mit einem PS. Die Ablösung des Pferdes durch die motorbetriebene Kutsche.

die standuhr. der erste verbrennungsmotor mit 1,1PS.

Und dann kam er, oder besser gesagt, sie: Daimlers Standuhr. Der erste Einzylindermotor von 1886. Der erste Verbrennungsmotor, der mit Benzin betrieben wird. Den Beinamen „Standuhr“ erhielt er, weil er eben dieser ähnelt. Die Leistungsdaten: aus 462cm Hubraum schöpft die Maschine satte 1,1PS, bei 650 Umdrehungen in der Minute. Immerhin genug, um ein Fahrzeug anzutreiben.

Noch ein paar Fakten nebenbei zum Museum. Die Architektur stammt aus der Feder des niederländischen Büros va Berkel. Das Gebäude ist 47 Meter hoch und hat eine Grundfläche von 4.800 qm. Das Gesamtgewicht beträgt 110.000 Tonnen, verteilt auf 9 Ebenen. Es wurden darin 630 Kilometer Elektro- und Datenkabel verbaut. Es befinden sich 12.000 Leuchten im Gebäude und die Heizung benötigt 33.000 Liter um den Besucher beim Rundgang im Winter nicht schockgefrosten zu lassen.

Die Reise im Museum führt weiter von den ersten Motorkutschen über Testfahrzeuge und Erweiterungen im Bereich der Innen- und Sicherheitsausstattungen. Nachfolgen einige Bilder aus dem Mercedes Museum in unordentlicher Reihenfolge:

nein, fashionpuppe hat kein interesse an diesem silikonimplantat. das wohl eher was für dolly buster…. airbags freie entfaltung

der ehemalige schlitten (S600) von arnie-i’ll-be-back-schwarzenegger

Zusammenfassen lässt sich sagen: Wow. Ein Besuch des Mercedes Museums lohnt sich allemal. Nur nicht grade an Feiertagen, denn da kann mal schon mal 11/2 Stunden an der Kasse stehen. Wer mehr über das Mercedes Benz Museum wissen will, kann sich natürlich auch über das Netz informieren.


so ein bloggerleben kann anstrengend sein.

Day 2 Mercedes Marken Workshop 2010

Designzentrum Sindelfingen. Erster Schock: Alle Handys und Fotos müssen abgegeben werden. OMG. Fühl ich mich naggisch!

Und obwohl es nicht so aussieht, wissen die bei Mercedes schon wo’s langgeht. Grade im Designzentrum. Wieder imposant: Die Decke, in der riesigen Halle, in der wir empfangen wurden, lässt sich segel- oder lamellenartig öffnen und schließen, um so die Lichtverhältnisse und die damit verbundenen Reflexionen auf den Fahrzeugen nach Wunsch variieren zu können. Der Daimler Zukunftsforscher ist davon überzeugt, dass wir in Zukunft mehrere Fahrzeuge unser Eigen nennen und in der Garage stehen haben. Je nach Einsatzzweck. Ob als Minicars, Elektro-, Hybride oder/und ein größeres Fahrzeug für den Tansport. Welche Antriebsform (wenn als Alleinige überhaupt) das Rennen macht, wissen man evtl. erst in 10-15 Jahren. So lange werde es mehrere Varianten parallel geben, auf die Mercedes setzt. Wie ein Leben in der Zukunft auch hinsichtlich Mobilität aussehen könnte, könnt ihr euch im Plan Abu Dhabi 2030 anschauen:

[youtube DWsIoZKx5qU]

Nach einem Vortrag über „Paradigmenwechsel nachhaltige Mobilität“, folgte ein durchaus interessanter Exkurs in Sachen Design von Steffen Köhl, dem Leiter der weltweiten Mercedes Benz Advanced Design Studios. Er arbeitet in einem Team mit etwa 400 Mitarbeitern am zukünftigen Design der Mercedes Fahrzeuge und betonte immer wieder, wie wichtig es sei, diesen Job mit richtig viel Herzblut zu machen. „Das größte Glück für einen Designer ist es, wenn er seinen Designentwurf morgen als Serienauto auf der Straße sieht“, sagte er. Dabei werden die Autos von Morgen nicht nur am PC entwickelt, auch Handzeichnungen, grafische Skizzen seien nach wie vor wichtig. Aus einem Anfangsentwurf entstehen so 10 Modellvarianten in 1:4 bis man sich letztendlich für ein Design entscheidet das als 1:1 Modell sowohl am Computer als auch in der Realität entsteht. Das Data Control Modell entscheidet dann über Sein oder Nichtsein auf der Straße.

coole demo im designzentrum. jeder hintergrund kann eingeblendet werden, um die fahrzeuge herausragend darzustellen.

mit colorfrogs lassen sich spielend einfach die farben der autos wechseln. absolut realistisch werden dabei auch die schatten- und lichtverhältnisse wiedergegeben

Interessant fand ich dabei den Hinweis, dass früher Multimillionen Dollar PC-Maschinen nötig waren, um solch eine Vorführung zu ermöglichen. Heute genügt dazu ein Standard PC!

noch verhüllt. entwicklungsgeschichte von serienfahrzeugen. prototyp, elektro- und serienfahrzeuge in der mercedes präsentationshalle.

Nach den Vorführungen folgte ein Rundgang durch die Präsentationshalle mit einer sehr witzigen Randbemerkung des Designstudio-Chefs zum Windschutzscheibenspoiler eines Mercedes-Cabrio: „Jeder Ingenieur verweigerte sich diesem Thema. Nicht machbar. Zuviel Winddruck. Macht die Stabilität der A-Säule zunichte. Doch einer traute sich ran. Ein Techniker von FISCHER-TECHNIK!!! Ihm haben wir diesen Spoiler zu verdanken“.


winschutzscheibenspoiler von fischer technik ingenieur am
mercedes cabrio

Mercedes Innenraum-Design, Interieur Auswahl und ein Geheimnis für Autodino gelüftet

Da ein Mercedes mehr als nur ästhetisch vom Äußeren her sein muß, sondern sich auch vom Innenraum von Konkurrenzprodukten abheben soll, ist ein Interieurteam unerlässlich. Schließlich sollen sogar Touch, Feel und Geruch Markenbindung schaffen! Man macht sich gar keine Vorstellung davon, mit welchen Problemen und Fragen sich die Designer dabei herumschlagen müssen: Z.B. „Können wir ein Auto mit Ledersitzen in Indien verkaufen?“ (Stichwort „Heilige Kühe“). „Können wir sicherstellen, dass wir das Holz im Innenraum noch in 20 Jahren als „Ersatzteil“ nachliefern können?“… um nur einige zu nennen. Dabei erfuhr Autodino am Rande ein kleines Geheimnis von Interieur-Chef: „Wir können Ledersitze in Indien verkaufen, aber wir arbeiten derzeit an Sitzen mit Seidebezug…“

design, touch and feel, ist innen so wichtig wie außen

Auf zur Teststrecke

Nach all der Theorie war Praxis angesagt und Autodino freute sich schon auf die Burnouts mit den AMGs. Doch leider: „Do you know the german speed-limits?“ Leider. Die gelten auch für die Teststrecke.


men in black auf dem weg zur arbeit. autos testen.

Eine der Mercedes Teststrecken liegt etwa 30min. außerhalb von Stuttgart. Dort erwartetetn und, außer einem leckeren Mittagsessen, diverse Autos zum Test. Angeboten wurden Fahrsicherheitstests sowohl auf als auch neben/außerhalb der Teststrecke.

wer nicht selbst ran wollte, konnte auch einen fahren lassen.

autodinos hatte eine schwere wahl zu treffen. es gab nur einen zu testen…

Also… ehrlich gesagt…. liebe Mercedes Leute. Der Smart hat mir ja gar nicht soooo schlecht gefallen, summt wie ein Kätzchen und hat trotzdem ein gewisses „Drehmoment“ als Elektroautochen. Aber gefahren hätte ich dann doch lieber den roten AMG daneben. Naja, wenigstens den Sound durften wir einmal kosten…

passt autodino wie ein handschuh. aber wo hatten die nur den schlüssel versteckt?

Was bleibt: Alles in Allem eine eigentlich gelungene Veranstaltung. Natürlich hätte man noch eine Werksbesichtigung machen können, mehr über die interne Kommunikation erfahren können und mehr Zeit zum Autotest haben können, aber immerhin – Mercedes tritt nun endlich einmal aktiv an die Blogger heran. Erlaubt und wünscht sogar Feedback. Auch von Euch, den Lesern. Gelernt habe ich, das zum Autobau viel mehr gehört, als ein Stück Blech und ein Motor. Das soziale Denken weltweit, Geschmäcker, Gefühle und nicht zuletzt deas enorme Umweltbewusstsein in uns. All das zu verbinden, zusammen zu führen und in ein Produkt münden zu lassen, ist nicht leicht. Gut, dass die Autobauer auch uns, das Online-Journalismus-Fussvolk daran teilhaben lassen. Ich denke, das ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung.

8 Kommentare

  1. Hey Ralf,

    alles was wir in den 2 Tagen nicht geschafft haben, kann ja noch nachgeholt werden :o)
    Ich freue mich auf den weiteren Austausch!

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