Tuning: Nissan Skyline R34 GT-R „JAPO spec“


wirken wie psychedelische pilze.die ansaugschnorchel.

Tuning: Nissan Skyline R34 GT-R „JAPO spec“. fotos: autodino/xmedia

Legends Never Die

Das Werk hat es vorgemacht: Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der hauseigenen Sportabteilung NISMO (NISsan MOtorsports International) präsentierten die Japaner im Jahr 2004 eine auf genau 20 Exemplare limitierte Sonderedition des legendären Skyline R34 GT-R, den „Z-tune“. Da die R34-Produktion bereits drei Jahre zuvor eingestellt worden war, gab es zu diesem Zeitpunkt naturgemäß keine fabrikneuen Exemplare dieser Baureihe mehr und so erwarb NISMO 20 Gebrauchtwagen mit geringer Laufleistung, die in sämtliche Einzelteile demontiert und anschließend vollkommen neu aufgebaut wurden. Bis heute gilt der extrem seltene Z-tune als die Speerspitze der R34 GT-R-Familie und lange Zeit wurde er als „der beste Sportwagen der Welt“ bezeichnet – nicht wenige sprechen ihm diesen Status noch heute zu…

„Neuwagen“ Baujahr 1999
Kein Wunder, dass sich die JAPO Motorsport GmbH genau dieses Fahrzeug als Demo-Objekt für den Start eines neuen Tätigkeitsfelds auserkor: Mit der spezialisierten Restauration japanischer Supersportwagen erschließen die Performance-Spezialisten aus Essen neue Märkte. Basis sind (wie damals bei Nissan) gut erhaltene Gebrauchtfahrzeuge, die nach umfangreichen Restaurationsarbeiten regelrecht Neuwagencharakter haben. Die individuelle Konzeptionierung eines jeden Projekts ermöglicht den Aufbau absoluter Unikate.
Doch zurück zum Fahrzeug: JAPO Motorsport kaufte also einen gebrauchten Nissan R34 GT-R (Baujahr 1999, Chassis-Nr. BNR34000500), zerlegte diesen bis auf seine Grundstruktur und ließ einen äußerst aufwändigen Neuaufbau folgen – technisch und optisch eng angelehnt an das sagenhafte Z-tune-Modell. 3,5 Monate nahm die 100-Prozent-Restauration des High-Performance-Coupés in Anspruch und das Ergebnis ist wahrlich atemberaubend.

Original Z-tune
Ohne allzu dick aufzutragen, verleihen originale NISMO Z-tune-Komponenten (Frontschürze, Kotflügel vorn und Radläufe hinten) dem Skyline eine imposante Racing-Optik. Auch die roten Rückleuchten stammen von NISMO. An wohl kaum einer Stelle passt der Ausdruck „Technik sichtbar gemacht“ besser als auf den ARC-Heckdiffursor, der mit Kanten und nacktem Metall besonders Puristen begeistert. Apropos nacktes Metall: Die Karosserie wurde im Tauchbad vollständig entlackt und versiegelt, anschließend im originalen, damals dem Z-tune vorbehaltenen, Silber „KY0“ lackiert.

Tuning: Nissan Skyline R34 GT-R „JAPO spec“. fotos: autodino/xmedia

HKS-Bi-Turbo-Power
Den legendären RB26DETT-Reihensechszylinder-Biturbo-Motor mit 2,6 Litern Hubraum veredelte JAPO Motorsport ausnahmslos mit feinsten HKS-Komponenten. So blasen nun beispielsweise zwei GT RS-Turbolader mit satten 1,5 bar Ladedruck in die Zylinder, entfachen dort ein wahres Höllenfeuer. Ebenfalls das HKS-Label tragen Ladeluftkühler, Elbows, Half Pipe-, Racing Suction- und Chamber-Kit, Einspritzdüsen und Zündkerzen sowie die Zylinderkopfdichtung. Für die Steuerung des Verbrennungsvorgangs ist ein HKS FCon Pro Standalone Engine Management System verantwortlich. Bereits von Ferne kündigt sich der JAPO-Skyline akustisch dank seiner ARC-4-Zoll-Titan-Abgasanlage an. Eine Leistungsmessung ergab satte 523 PS sowie 597 Nm – und zwar am Rad!
Den Kraftschluss mit dem Getriebe besorgt eine dementsprechend belastbare HKS-Kupplung. Der Schaltbox sowie dem Hinterachsdifferenzial spendierte JAPO Motorsport zugunsten einer optimierten Standfestigkeit zusätzliche Kühler von ARC.
Über jeden Zweifel erhaben sein dürfte das HKS Hipermax-Gewindefahrwerk – es genießt in der Szene absoluten Kultstatus. Ergänzt wird es von einer ARC-Strebe, die zwischen den beiden vorderen Federbeindomen montiert wurde und das Fahrverhalten des ohnehin sehr steifen Coupé noch spürbar verbindlicher gestaltet.


Tuning auch im innenraum: Nissan Skyline R34 GT-R „JAPO spec“.
fotos: autodino/xmedia

Semislicks und Edel-Interieur
In den GT-R-Radkästen rotieren echte NISMO Z-tune-Fünfspeichenräder im Format 9,5×18 Zoll. Einmal aufgeheizt bieten die Toyo Proxes R888-Semislicks in 265/35R18 ein enorm hohes Gripniveau, dessen Grenzen auszuloten ungeübte Fahrer jedoch tunlichst unterlassen sollten. Die Serien-Bremsanlage des R34 GT-R wird häufig gescholten. Nach der Installation einer Stoptech-Bremse mit 355/35-Millimeter-Scheiben und 4-Kolben-Sätteln vorn sowie 355/32-Millimeter-Scheiben und 2-Kolben-Sätteln an der Hinterachse jedoch bietet JAPOs „Neuwagen“ nun auch Verzögerungswerte, die den Insassen die Augäpfel hervortreten lassen.
Sportlich-edel und kein Stück puristisch geht es im Innenraum zu. Hier ließ JAPO Motorsport eine Leder/Alcantara-Ausstattung verlegen, die neben den Sitzmöbeln vorn und hinten, dem Armaturenbrett und der Mittelkonsole sowie den Tür- und Seitenverkleidungen auch die Säulen, den Dachhimmel und den Kranz des Sparco-Lenkrads umfasst. Die Skalierung der NISMO-Tachometereinheit reicht bis 320 km/h, das große Multifunktionsdisplay oberhalb der Mittelkonsole erfuhr ein umfangreiches Update und verfügt nun unter anderem über einen Laptimer.

Übrigens: Das hier gezeigte Fahrzeug, die Nr. 1 einer (wie beim großen Original) auf 20 Exemplare limitierten Auflage, steht zum Verkauf. Für angesichts des aufwändigen Neuaufbaus überschaubare 89.900 Euro wechselt der exklusive Skyline den Besitzer. (we)

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