Formel 1: Ein enttäuschendes Wochenende für Mercedes GP

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Vor dem ersten F1-Rennen in Melbourne hatten die Mercedes GP Fahrer Nico Rosberg und Michael Schumacher noch etwas zu Lachen, nach dem Rennen war die Stimmung wesentlicher gedämpfter. Foto: MGPP/Auto-Reporter.NET

Die FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 ist gestartet. Gut vier Monate nach der Zieldurchfahrt von Sebastian Vettel in Abu Dhabi gab die Königsklasse des Motorsport in Melbourne kräftig Gas. Nachdem der Grand Prix in Bahrain abgesagt werden musste, wurde das Saisoneröffnung in Australien gefeiert. Insgesamt 19 FIA-Formel-1-Weltmeisterschaftsläufe stehen 2011 im Kalender. Alle Teams freuten sich auf den Saisonstart in Melbourne, dies war schon bei den letzten Testfahrten in Barcelona spürbar. Der 5,303 Kilometer lange Stadtkurs „Albert Park“ war wieder einmal eine tolle Strecke für den ersten WM-Lauf…

Entsprechend einiger Veränderungen gibt es auch nach dem ersten Rennen noch ein paar Fragezeichen. Schließlich hat der Formel-1-Reifen-Ausrüster von Bridgestone zu Pirelli gewechselt, das KERS Hybrid (Kinetic Energierückgewinnungs-System) ist wieder erlaubt und der Fahrer kann seinen Heckflügel verstellen. Die Saisonvorbereitung hat gezeigt, dass es viel zu lernen gab, vor allem über die neuen Reifen, aber auch in Sachen KERS, Heckflügel und Aerodynamik. „Ich bin davon überzeugt, dass uns eine sehr spannende Saison 2011 bevorsteht. Die taktischen Duelle werden faszinierend sein, gerade angesichts der gestiegenen Herausforderungen für die Teams und Fahrer durch die Pirelli-Reifen, den neuen verstellbaren Heckflügel-Flap und die Rückkehr von KERS“, erläuterte Mercedes GP Teamchef Ross Brawn im Gespräch. Und Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef, fügt an: „Hinter unserem Mercedes GP Petronas Team liegt ein arbeitsreicher Winter. Wir absolvierten an insgesamt 15 Testtagen über 5.700 km, was mehr als 18 Grand Prix-Distanzen entspricht. Dank der harten Arbeit des gesamten Teams gelang uns mit den für die letzte Testwoche in Barcelona geplanten technischen Veränderungen ein Schritt nach vorne.“

Doch war dieser Schritt in Melbourne nicht erkennbar. Im Gegenteil die Mercedes-Benz-Werksfahrer Michael Schumacher und Nico Rosberg erlebten ein sehr ernüchterndes Rennwochenende. Startplatz sieben für Rosberg und nur von Platz elf ging Schumacher ins Rennen. Vor dem siebenfachen F1-Weltmeister stand in der Startaufstellung sogar ein Sauber und Toro Rosso. „Unser Team erlebte ein enttäuschendes Wochenende. Michaels Rennen wurde direkt nach dem Start durch eine Kollision stark beeinträchtigt, die so viel Schaden verursachte, dass wir das Auto aus dem Rennen nehmen mussten. Nico schlug sich gut, aber ein zu ambitionierter Angriff von Rubens beendete Nicos Rennen. Dies sahen die Rennkommissare genauso und ordneten die Drive Through-Strafe an“, zog Teamchef Brawn eine erste Bilanz. Kurz gesagt: Ein schlechtes Ende eines enttäuschenden ersten Rennwochenendes, bei dem Mercedes kaum die Chance hatte an die Spitze zu fahren.

Die Formulierungen der Entschuldigung nach einem Rennen erinnern an das vergangene Jahr, das alles andere als erfolgreich war. „Dies war der härteste unserer bisher 20 Grand Prix für Mercedes GP Petroans. Vom ersten Training an hatten wir diverse technische Probleme, die während unserer Tests mit mehr als 5000 Kilometern nicht auftraten. Nico und Michael waren wegen dieser Probleme nicht in der Lage, ihre Autos optimal abzustimmen und unsere Performance war deshalb von Freitag an nicht so wie sie hätte sein sollen und zuletzt beim Abschlusstest in Barcelona war.“ Und Haug weiter: „Wir müssen jetzt vor dem nächsten Rennen in Malaysia unsere Probleme aussortieren und jeder im Team wird hart arbeiten, dies in den kommenden zehn Tagen zu erreichen. Es tut mir Leid für alle Teammitglieder, die so hart gearbeitet haben, dass wir keinen besseren Start in die neue Saison hatten – aber bald werden wir besser sein.“ Dies sehen nicht nur die Teammitglieder mit Spannung, auch die Fans. (Auto-Reporter.NET/Peter Hartmann)

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