GP von Abu Dhabi, Formel 1

Sebastian Vettel_Formel1
Renault, Sebastian Vettel, GP von Abu Dhabi, Formel 1, 2011

Vettel scheidet nach Reifenplatzer früh aus, Webber wahrt Chancen auf Vize-Titel

Sebastian Vettel startete beim 18. Saisonlauf der Formel 1 bereits zum 14. Mal in dieser Saison von der Pole Position. Damit stellte der Deutsche in Abu Dhabi die bisherige Rekordmarke von Nigel Mansell im Williams-Renault aus dem Jahr 1992 ein. Doch schon kurz nach dem Start machte ein Reifenschaden jede Chance auf eine Top-Platzierung zunichte. Vettel brachte den beschädigten Red Bull RB7 zwar noch bis in die Box, stellte seinen Boliden dort jedoch endgültig ab. Seine Mechaniker konnten das defekte Rad wegen verschiedener Folgeschäden nicht wechseln.

Teamkollege Mark Webber wurde nach einem kämpferischen Grand Prix Vierter hinter Rennsieger Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Jenson Button. Vitaly Petrov und Bruno Senna von Lotus Renault GP kamen auf die Ränge 13 und 16, Heikki Kovalainen und Jarno Trulli erreichten für das Team Lotus die Plätze 17 und 18.

Die Einstellung des Qualifying-Rekordes von Nigel Mansell aus dem Jahr 1992 sollte für Sebastian Vettel das einzige Erfolgserlebnis auf dem Yas Marina Circuit bleiben. Er lag nach einem guten Start zunächst in Front – doch schon in den ersten Kurvenkombinationen verlor sein rechter Hinterreifen Luft. Vettel drehte sich von der Strecke, konnte sein Auto aber auf drei Rädern noch bis in die Red Bull-Box steuern. Dort wurden irreparable Schäden am RB7 festgestellt – das frühe Rennende. Für den elffachen Saisonsieger war es der erste Ausfall seit dem Großen Preis von Südkorea 2010. Lewis Hamilton erbte die Führung, der von Startplatz fünf an Mark Webber und Jenson Button vorbeigezogene Fernando Alonso richtete sich auf Rang zwei ein.

Webber lieferte sich ein interessantes Duell mit Button und lag auf Podestkurs – auch, weil er seinen ersten Boxenstopp eine Runde später einlegte als die Top-Drei. Beim Reifenwechsel kam es jedoch zu Problemen. In der Folge fiel der Australier hinter Felipe Massa auf Rang fünf zurück, der Brasilianer drehte sich jedoch sechs Runden vor Rennende. Das Team wechselte die Strategie und holte Webber erst in der letzten Runde für den finalen Reifenwechsel herein. Zuvor hatte er sich mit einer Reihe sehr schneller Runden in Schlagdistanz zu Jenson Button gebracht, letztlich konnte er aber nicht mehr an dem Briten vorbeigehen.

Renault Sport F1 Einsatzleiter Rémi Taffin analysiert das Rennwochenende

Der Yas Marina Circuit zählt zu den Strecken, auf denen der RS27-Motor nur durchschnittlich starken Belastungen ausgesetzt ist. Bei einem Vollgasanteil von 55 Prozent und einer relativ geringen Durchschnittsgeschwindigkeit besteht die größte Herausforderung vor allem darin, dass sich im Verlaufe des Rennens die Temperaturen und die Gripverhältnisse verändern. Wir hatten all unsere Fahrer vor diesem Rennwochenende mit neuen Triebwerken ausgestattet. Davon erhofften wir uns zu diesem späten Zeitpunkt in der Saison eine größere Flexibilität sowie eine nochmals gesteigerte Zuverlässigkeit. Darüber hinaus sollen unsere Partner beim letzten Rennen der Saison in Brasilien einen Vorteil haben. Denn Sao Paulo liegt vergleichweise hoch, hier verlieren die Motoren aufgrund des geringeren Sauerstoffgehaltes in der Luft an Leistung.

Hier in Abu Dhabi konnten wir nicht das gewünschte Ergebnis erzielen. Dieses Rennen war nicht repräsentativ für die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Teams. Sebastian war sehr unglücklich darüber, dass er zum ersten Mal in dieser Saison nicht ins Ziel gekommen ist – noch dazu, weil ihn selbst keine Schuld traf. Mark fuhr ein gutes Rennen. Die Strategie, in der letzten Runde noch einmal zu stoppen, war ein Lotteriespiel. Aber das war es wert. Mit Platz vier ist er am Ende auf der Position ins Ziel gekommen, von der er auch gestartet war.

Die Qualifying-Ergebnisse von Lotus Renault GP haben ein besseres Abschneiden auf dieser Strecke erschwert, auf der das Überholen besonders schwierig ist. Zusätzlich hatten beide Autos mit technischen Problemen zu kämpfen, was die Sache nicht eben erleichterte. Aber es steht noch ein Rennen aus und es wäre schön, wenn Lotus Renault GP die Saison mit einem guten Ergebnis beschließen könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert