Formel1 Analyse der Überholmanöver

formel 1 rennenFormel 1 – MERCEDES GP PETRONAS, Großer Preis von Indien, Neu Dehli. foto: autodino/mercedes

Zu viele, nicht genügend oder zu viele von der falschen Sorte – die Überholmanöver in der Formel1 waren dank DRS und der Pirelli-Reifen eines der Topdiskussionsthemen im Laufe der Saison 2011. Fest steht: die Anzahl der Überholmanöver ist in diesem Jahr auf ein Rekordhoch angestiegen – bisher gab es in 18 Rennen fast 1.500 Überholmanöver. Es existiert allerdings keine allgemeingültige Definition für ein Überholmanöver. Die folgenden Zahlen werden aus strategischen Gründen erhoben, was Einfluss auf ihre Kategorisierung hat. Die Berechnung erfolgt mittels einer Mischung aus Fernsehaufnahmen, Timing-Daten und GPS-Technologie.

Die Überholmanöver werden in folgende Kategorien unterteilt: Normal, DRS, langsamere Autos (bezogen auf HRT, Lotus und Virgin, da Manöver gegen diese Teams aus strategischer Sicht anders gewertet werden), Teamkollegen (ein Fahrer kann den anderen vorbeilassen), Schäden und erste Runde.

Wie viele Überholmanöver gab es in den 18 Saisonrennen bisher?

Bislang gab es 1.436 Überholmanöver in allen Kategorien. Abzüglich der Manöver in der „ersten Runde“ und wegen „Schäden“ gab es 1.180 Überholmanöver. Insgesamt gab es 804 „normale“ und „DRS-unterstützte“ Manöver – diese werden in den meisten Fällen als „saubere“ Überholmanöver angesehen. Das ergibt einen Durchschnitt von 45 normalen und DRS-Manövern pro Rennen.

Wie sind die Überholmanöver auf die Kategorien verteilt?

In dieser Saison gab es 441 normale Überholmanöver und 363 DRS-Manöver – von den insgesamt 804 „sauberen“ Positionswechseln waren 55% „normale“ und 45% DRS-unterstützte Manöver. 300 Überholmanöver fanden gegen oder unter den drei langsameren Teams statt und 76 Positionswechsel entfallen auf Teamkollegen.

Bei welchen Rennen gab es die meisten und bei welchen die wenigsten Überholmanöver?

Die meisten „sauberen“ Überholmanöver gab es in der Türkei (85), Kanada (79) und China (67); die wenigsten entfielen auf Monaco (16), Australien (17) und Indien (18). Bei neun Rennen gab es weniger als 50 „saubere“ Positionswechsel, bei acht Grand Prix hingegen mehr als 50. Im Durchschnitt fanden 45 „saubere“ Überholmanöver pro Rennen statt, davon waren durchschnittlich 25 „normale“ und 20 DRS-unterstützte Manöver.

In welchem Verhältnis stehen die DRS-Manöver zu den normalen Positionswechseln?

Den größten Einfluss hatte DRS im Vergleich zu normalen Überholmanövern in Abu Dhabi (89%), Europa (81%), Indien (78%), der Türkei (59) und Spanien (57%). Den niedrigsten Anteil an den Überholmanövern hatte DRS in Monaco (13%), Ungarn (20%), Kanada (22%), Japan (26%) und Großbritannien (27%). Dabei gilt es zu beachten, dass drei dieser fünf Rennen im Regen oder bei gemischten Wetterbedingungen stattfanden und der Einsatz von DRS in Kanada und Großbritannien zeitweise limitiert war. In acht von 18 Rennen gab es mehr DRS-Überholmanöver als normale.

Hat sich der Anteil der DRS-Manöver im Laufe der Saison verändert?

In den ersten neun Saisonläufen gab es durchschnittlich 21 DRS-Manöver pro Grand Prix – davon waren im Durchschnitt 45% „saubere“ Überholmanöver. Der Einfluss von DRS blieb in den folgenden neun Rennen stabil: dabei gab es durchschnittlich 20 DRS-Manöver pro Grand Prix, was im Durchschnitt 46% „saubere“ Positionswechsel bedeutete.

Welcher Fahrer hat 2011 am meisten überholt?

Die folgenden Werte wurden um Ausfälle von besser platzierten Autos korrigiert, es werden jedoch nur Platzgewinne berücksichtigt. Sebastien Buemi zeigte in der Saison 2011 insgesamt 112 Überholmanöver – direkt dahinter liegen Michael (111), Kamui Kobayashi (95), Jaime Alguersuari (90) und Sergio Perez (89). Diese Gesamtwerte lassen sich in drei Kategorien unterteilen: Platzgewinne vom Start bis zum Ende des ersten Sektors (Top-Starter), Platzgewinne auf der ersten Runde und Platzgewinne während des Rennens ohne die erste Runde.

Wer war der Top-Starter 2011?

Der Top-Starter ist Michael, der insgesamt 34 Positionen gut gemacht hat. Es folgen: Sebastien Buemi (29), Heikki Kovalainen (28), Vitantonio Liuzzi (20) und Kamui Kobayashi (19). Zum Vergleich: Die wenigsten Positionsgewinne im ersten Sektor erzielte Sebastian Vettel (1) – das liegt jedoch daran, dass er bei 18 Rennen nur einmal nicht aus der ersten Reihe startete und insgesamt 14 Mal auf der Pole Position stand.

Wer hat 2011 die meisten Plätze in Runde eins gut gemacht?

Auch in dieser Tabelle führen Michael, Sebastien Buemi und Heikki Kovalainen mit 40, 30 respektive 26 Positionsgewinnen in der ersten Runde. Abzüglich der Platzgewinne im ersten Sektor liegt in dieser Wertung Jerome D’Ambrosio mit acht Positionsgewinnen zwischen dem Ende des ersten Sektors und der ersten Runde in Führung.

Wer zeigte die meisten Überholmanöver nach Runde eins?

Diese Wertung führen Sergio Perez und Sebastien Buemi mit je 82 Überholmanövern an. Es folgen Jenson Button (77), Mark Webber (76), Jaime Alguersuari (74) und Michael (71).

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