Chevrolet Camaro Cabrio

Probefahrt: Chevrolet Camaro im Cabriovergleich

Der Chevrolet Camaro ist definitiv kein Cabrio für zurückhaltende Menschen. Foto: dmd/Chevrolet

Der Chevrolet Camaro ist ohne Zweifel und auf den ersten Blick ein klassischer Vertreter des „American Way“ in Sachen Autofahren: auffällig gestaltet, mit einer Menge Pferdestärken ausgestattet und teuer an der Tankstelle. Die andere Seite: Der Verkaufspreis des Cabrios bleibt realistisch. Und der Fahrtgenuss, den man bekommt, hat durchaus seinen Reiz. Wir testeten den Chevrolet Camaro bei einer Probefahrt.

Ein Porsche mutiert beim Vergleich mit dem bulligen Amerikaner zu einem profanen Alltagsauto. Der amerikanische Viersitzer strotzt vor Kraft, jedoch nicht nur durch dumpfe Muskelmasse. Er wirkt vielmehr wie ein stimmig gestalteter Retro-Sportler in bester Tradition des Ur-Camaro von 1966. Hinzu kommt: Das Bodybuilder-Outfit ist mehr als nur reine Show. Stolze 318 kW/432 PS mobilisiert der mächtige V8 unter der langen Haube. Das reicht für einen 100-km/h-Spurt in unter sechs Sekunden, macht aber auch das langsame Cruisen auf der großen Drehmomentwelle zum Vergnügen – untermalt von feinem Achtzylinderblubbern.

Anders als viele andere Amerikaner ist der Camaro zudem nicht nur ein Kandidat für die lange Gerade, sondern er beherrscht auch das Kurvenfahren nicht schlechter als seine europäischen Konkurrenten. Das beste Verkaufsargument ist aber der Preis von 43.990 Euro. Das Muscle Car ist der mit großem Abstand günstigste V8-Sportler auf dem deutschen Markt.

Die andere Seite der Medaille …

Unauffälligkeit ist nicht die Sache des Camaro. Wer sich im offenen Fahrgastraum zur Schau stellt, muss die mehr oder minder beifälligen Blicke von Passanten schon ertragen können. Selbst bei Kindern dürfte das Cabrio für Aufsehen sorgen, war doch sein Coupé-Derivat Star der Kino-Blockbuster-Reihe „Transformers“. Ein dickes Fell braucht es auch beim Anfahren der Tankstelle. Bereits nach Normwert benötigt der aus der noch etwas sportlicheren Corvette entlehnte Motor 14,1 Liter Super. Für die Praxis dürfte noch mit deutlich mehr zu kalkulieren sein.
Vergleichsweise preiswert waren amerikanische Muscle Cars wie Camaro oder Ford Mustang schon immer. Bisher gab es sie in Deutschland aber nur über freie Importeure. Chevrolet bringt die US-Ikone nun im Zuge seines Image-Umbaus auch offiziell nach Deutschland – inklusive drei Jahren Garantie und einem ordentlichen Werkstattnetz.

Vernünftiger Verkaufspreis

Und die aufgerufenen 43.990 Euro sind kein Lockvogelangebot; zur Ausstattung zählt alles Wichtige von einem elektrischem Verdeck über Klimaanlage und Xenon-Licht bis zu 20-Zoll-Rädern und Soundsystem. Außer Metallic-Lack (800 Euro) findet sich auf der Optionsliste nur verzichtbares wie Rallye-Streifen (500 Euro) und Automatikgetriebe (2.000 Euro). So bleibt der Camaro auch in Europa das, was er in seinem Mutterland immer war: ein mächtig motorisiertes, aber noch finanzierbares Sportauto für Jedermann.
Wettbewerber: Ford Mustang GT Cabrio (309 kW/420 PS, Grauimport, ab zirka 45.000 Euro), BMW M3 Cabrio (309 kW/420 PS, 75.900 Euro), Jaguar XK Cabrio (283 kW/385 PS, 99.400 Euro)

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