VW plant neue Billigmarke für Europa

Der Volkswagen-Konzern plant eine neue Automarke im Billigsegment. Die erste Generation der Billigautos soll im dritten Quartal 2015 auf den Markt kommen – auch in Europa. Damit will VW vor allem Renaults Einstiegsmarke Dacia Konkurrenz machen. Wie AUTO BILD in der am Freitag erscheinenden Ausgabe (Heft 41) berichtet, planen die Wolfsburger drei Modelle und drei Preisstufen: eine viertürige Limousine um rund 6000 Euro, einen Kombi für circa 7000 Euro und einen geräumigen MPV um etwa 8000 Euro.

Die größten Märkte für Billigautos sind zwar China, Indien und Russland. Europa liegt am Ende der Skala. Dennoch will VW die vermutlich in China oder Indien produzierten Autos auch in Europa anbieten – sowohl über bestehende Vertriebswege als auch verstärkt über das Internet.
Um den günstigen Preis realisieren zu können, setzt VW auf die Plattform-Technik, die im Konzern seit dem Umstieg auf den Modulbaukasten nicht mehr benötigt wird.

Die alte Technik ist ebenso wie die Werkzeuge längst abgeschrieben und dadurch sehr günstig. Alle drei Karosserievarianten teilen sich einen Einheits-Radstand von 2500 Millimetern. Limousine und Kombi dürften rund vier Meter lang sein, für den wahlweise fünf- oder siebensitzigen Van sind 4,20 Meter im Gespräch – größenmäßig ist das Budget Car damit zwischen Polo und Golf angesiedelt.

Alle drei Modelle verfügen über vier Türen, eine Federbein-Vorderachse und quer eingebaute Motoren in Kombination mit Schaltgetriebe. Bei den Motoren stehen Drei- und Vierzylinder zur Verfügung, beide als Benziner und Diesel, alle serienmäßig mit Sechsgang-Handschalter. Man darf davon ausgehen, dass im Budget Car noch die älteren 1,2- und 1,6-Liter-Motoren zum Einsatz kommen. VW ist davon überzeugt, dass diese überarbeiteten Benziner auch ohne Aufladung und Direkteinspritzung der EU6-Abgasnorm angepasst werden können. Alternative Antriebslösungen sind zunächst nicht vorgesehen und wären in dem sehr knapp vorgegebenen Preisrahmen derzeit auch nicht realisierbar.

Serienmäßig sind weder ESP noch Kopfairbags oder Klimaanlage enthalten. Die wichtigsten Extras soll es jedoch in günstigen Paketen geben.
Produktionsbedingt bekommt das Budget Car relativ runde Formen. Die rundliche Eigenständigkeit soll dabei helfen, die neue Modellfamilie dort zu etablieren, wo noch keine andere Konzernmarke zu Hause ist. Erste Illustrationen von AUTO BILD zeigen, dass VW dabei auf einem guten Weg ist: Die neue Einstiegsmarke besitzt Eigenständigkeit und sieht keineswegs billig gemacht aus. (autobild)

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