VW Eco Up

Probefahrt VW Eco Up

(dmd). Er sprintet genauso wie ein normaler Benziner, nur der Klang ist etwas anders – und seine inneren Qualitäten: Der Volkswagen Eco Up ist laut dem VDM das umweltfreundlichste Auto auf dem Markt. Es läuft mit Erdgas, braucht davon 2,9 Kilogramm für 100 Kilometer und stößt 79 g/km CO2 aus. Wie alle alternativ betriebenen Autos kostet der Kleinwagen auch etwas mehr: 2.975 Euro mehr als der Up ohne Erdgas-Antrieb. Nichtsdestotrotz ist die dreitürige Variante schon ab 12.950 Euro erhältlich.

Und dafür bekommt man eine tadellos funktionierende Technik. Die zwei zusätzlichen Stahltanks, einer in der Reserveradmulde, einer zusammen mit dem zehn Liter fassenden Zusatz-Benzintank vor der Hinterachse, fassen 11 Kilogramm oder 72 Liter Erdgas, womit eine theoretische Reichweite von 380 Kilometern möglich wird. Der kleine Benzintank ermöglicht eine zusätzliche Reichweite von rund 200 Kilometern. Zeit genug also, um eine der bundesweit rund 900 Tankstellen anzufahren.

Apropos fahren: Das ist mit dem Erdgas-Up genauso einfach wie mit einem normalen Modell. Weder beim Durchzug noch beim Sprinten lässt sich ein großer Unterschied zum mit Benzin gespeisten 1,0-Liter-Motor feststellen. Einzig Klang ist ein wenig rauer. Was der Fahrer eines Erdgasautos lernen muss, ist die etwas andere Vorgehensweise beim Tanken, schließlich wollen zwei Tanks gefüllt werden.

Nett gelöst haben die Wolfsburger das Problem des Doppeltanks. Die Tankuhr ist so gestaltet, dass sie von „voll“ zu „leer“ zunächst den Inhalt der Erdgastanks und danach den des Benzintanks anzeigt. So lässt sich die Reserve über eine Nadel leicht ablesen.
Nur 3 Euro sollen 100 Kilometer im Eco Up kosten, trotzdem benötigt man über 55.000 Kilometer, bis sich die Zusatzinvestition gerechnet hat. Nicht vergessen darf man allerdings den Umweltaspekt: Immerhin stößt man schon im normalen Erdgas-Betrieb rund ein Viertel weniger CO2 aus, als mit einem Benzinmotor. Mischt man aus erneuerbaren Quellen gewonnenes Biomethan zu 20 Prozent bei, reduzieren sich die CO2-Emissionen schon um fast 40 Prozent. An 100 Tankstellen im Bundesgebiet kann man reines Biomethan tanken. Dann werden sogar 97 Prozent weniger CO2 erzeugt, ein Wert, mit dem man praktisch genauso umweltfreundlich fährt wie ein Elektroauto, dessen Strom nachhaltig produziert wurde.

Alternative zu: einem Up ohne Erdgas-Antrieb
Passt zu: der neuen grün-bürgerlichen Stadt-Mitte
Sieht gut aus: so wie der normale Up
Wann kommt er: er ist schon da (seit November)

Kein Wunder, dass die Hersteller zunehmend Erdgas als Möglichkeit entdecken, die gesetzlich geforderte deutliche Reduzierung des Flottenverbrauchs (95 g CO2/km bis 2020) zu erreichen. „Volkswagen setzt künftig verstärkt auf Erdgas“, verkündet denn auch Ulrich Hackenberg, VW-Vorstand für Technische Entwicklung. Bereits sechs Fahrzeuge mit Erdgasantrieb haben die Wolfsburger inklusive des Up im Angebot. Und im nächsten Jahr folgt mit dem Erdgas-Golf ein Modell, dessen Marktchancen nicht schlecht stehen dürften.

Denn da der Aufpreis für die Erdgas-Technik relativ stabil bei rund 3.000 Euro liegen dürfte, fällt er bei einem höheren Fahrzeuggesamtpreis natürlich relativ weniger ins Gewicht. Der Eco-Golf wird also bessere Absatzchancen haben als der teure Up. Trotzdem wird auch Wolfsburgs Kleinster seine Käufer finden: Pflege- und Pizzadienste etwa, aber vielleicht durchaus auch Privatkäufer, denen ein besseres Umweltgewissen und der Spar Spaß an der Tankstelle eine deutlich höhere Grundinvestition Wert ist.

Volkswagen Eco Up – Technische Daten:

Drei- oder fünftüriger, viersitziger Kleinstwagen, Länge: 3,54 Meter, Breite: 1,64 Meter, Höhe: 1,49 Meter, Radstand: 2,42 Meter, Kofferraumvolumen: 213 – 913 Liter
1,0-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor, Kraftstoff: Erdgas/Benzin, 50 kW/68 PS, maximales Drehmoment: 90 Nm bei 3.000 U/min, Vmax: 164 km/h, 0-100 km/h: 16,3 s, Durchschnittsverbrauch (im Erdgas-Betrieb): 2,9 kg Erdgas/100 Kilometer, CO2-Ausstoß (im Erdgas-Betrieb): 79 g/km, Emissionsklasse: A+
Preis: ab 12.950 Euro (fünftürige Version: ab 13.430 Euro)

(Fotos: dmd/VW)

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