VW-Konzern und Ford verbannen Steuerketten aus neuen Motoren

Hersteller setzen wieder auf Zahnriemen/ VW-Konzern und Ford verbannen Steuerketten aus neuen Motoren / Aktuelle Vorabinformation aus Auto Bild Heft Nr. 3

Automobilhersteller setzen statt auf Steuerketten wieder verstärkt auf den Zahnriemen zur Ventilsteuerung. Das berichtet AUTO BILD in der am Freitag erscheinenden Ausgabe (Heft 3). So löst der VW-Konzern seinen bisherigen Einheitsmotor mit Kettensteuerung (EA111) durch den für den Modularen Querbaukasten entwickelten EA211 ab. In ihm bewegt wieder ein Zahnriemen die Ventile.

Der Motor wird unter anderem im Up, Golf VII und Audi A1 angeboten. Auch Ford setzt in seinem "Motor des Jahres", dem Einliter-EcoBoost, auf den Riemen. Seine Vorteile gegenüber der Kette: Er ist günstiger, leichter und reibungsärmer. Der Verbrauch sinkt so um bis zu 0,1 Liter pro 100 Kilometer. Zahnriemen sind außerdem
formstabiler, während sich Steuerketten mit zunehmender Lebensdauer längen.

"Das ändert die Steuerzeiten und damit den Verbrennungsablauf", sagt Fritz Indra, der unter anderem bei Audi, BMW-Alpina und Opel die Motorenentwicklung leitete. Vor allem bei Dieselmotoren bestehe so die Gefahr, die strengen Abgasnormen zu verfehlen. Zudem überstehen dank neuer, haltbarer Materialien auch Zahnriemen inzwischen ein Autoleben: Das Austauschintervall beim Mercedes/Renault-Motor wie im A 180 CDI und
Citan beträgt 200.000 Kilometer oder zehn Jahre.

Auch die mutmaßlich schwere Beherrschbarkeit der Steuerketten-Technik spricht derzeit für den Riemen: Alle drei von AUTO BILD vergebenen Möhren des Jahres 2012 gingen mit BMW 116i, VW Touran und Opel Signum an Modelle, in denen die Kette versagte. Motorenexperte Indra sagt gegenüber AUTO BILD: "Wer als Motorenhersteller neutral an eine Neuentwicklung geht, wählt heute den Zahnriemen." (Auto Bild)

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