hybrid hydraulik

Hydraulik-Hybrid ohne teure Akkus kommt!

Hydraulik-Hybrid: Wenn die Bremse zum Energielieferanten wird. Spart bis zu 45 Prozent Energie und ersetzt die Akkus

(dmd). Es geht auch ohne Akku. Der französische Automobilkonzern PSA arbeitet derzeit an der Weiterentwicklung des Hybrid-Antriebs für Kleinwagen. Ziel ist, die kostspieligen Akkus zu entfernen und dafür die beim Bremsen anfallende Energie zu speichern und zum Antrieb einzusetzen. Dabei arbeitet PSA mit Bosch zusammen und plant, im Jahr 2016 die ersten Hydraulik-Hybridantriebe im Kleinwagenbereich von Peugeot und Citroen einzusetzen.

Bei schweren Baumaschinen und vor allem Müllfahrzeugen ist eine ähnliche Technik von Bosch bereits seit Jahren im Serieneinsatz. Im Prinzip funktioniert sie so wie bei einem konventionellen Elektro-Hybrid: Statt eines Elektrogenerators ist jedoch eine Hydraulikpumpe für die Bremskraftrückgewinnung zuständig, die Batterie wird durch einen Druckspeicher ersetzt.

Die Hydraulikpumpe ist mit der Antriebsachse verbunden und leitet beim Tritt auf das Bremspedal ein Hydrauliköl in einen Druckspeicher, der platzsparend im Mitteltunnel oder in der Reserveradmulde untergebracht ist. Dadurch wird in dessen Innerem Gas unter hohen Druck gesetzt. Bei Bedarf kann der Vorgang dann umgekehrt werden: Das Gas dehnt sich aus, das Hydrauliköl treibt die Pumpe an, die nun als Motor dient und die Antriebsräder in Bewegung setzt.

Die hydraulische Energie kann das Auto kurzzeitig komplett allein bewegen oder dem Verbrennungsmotor beim Beschleunigen helfen. Genaue Daten zur emissionslosen Reichweite nennen die Unternehmen noch nicht, das Druckspeichervolumen von rund zehn Litern dürfte aber nur für kurze Distanzen reichen. Aber auch beim gemeinsamen Betrieb von Verbrennungs- und Hydraulikmotor soll der Verbrauch deutlich sinken, da der Benziner in einem besonders effizienten Betriebsbereich arbeiten kann. Rund 30 Prozent Einsparungen gegenüber einem konventionell motorisierten Fahrzeug versprechen die Hersteller. In der Stadt soll der Verbrauchsvorteil sogar auf 45 Prozent steigen.

Die konkrete Arbeit an dem Hydraulik-Hybrid für Pkw ist bereits seit zwei Jahren im Gange. Bis zur Serieneinführung dürften weitere drei Jahre vergehen. Der Aufpreis für die Technik gegenüber einem konventionellen Antrieb soll deutlich geringer sein als bei vergleichbaren Elektro-Hybriden. Das fertige Fahrzeug soll im Bereich zwischen 15.000 Euro und 20.000 Euro kosten. Wenn es dabei bleibt, wäre der tatsächliche Preisvorteil gegenüber einem Elektro-Hybrid allerdings minimal. Aktuelle preiswertestes Modell ist der Toyota Yaris Hybrid für rund 17.000 Euro.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert