Ganzjahresreifen

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Reifen sind in unseren Breitengraden sehr unterschiedlichen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Von aufgeheizten Straßenverhältnissen im Sommer, Regen und Nässe bis Schnee und Eis, müssen Reifen einiges leisten, um uns bei angemessener Fahrweise sicher in der Spur zu halten. Aufgrund dieser Anforderungen besteht in Deutschland bei entsprechenden Straßenverhältnissen die Pflicht zu Winterreifen, die zwei Mal jährlich den saisonbedingten Reifenwechsel im Frühjahr und Herbst notwendig machen. Doch es gibt auch sogenannte Ganzjahres- oder Allwetterreifen mit M+S (Schnee + Matsch)-Kennzeichnung, die eine gute Kompromisslösung sein können. Je nach persönlichem Anforderungsprofil lassen sich mit Ganzjahresreifen durchaus Kosten und Aufwand sparen.

Ob ein Reifen sich als Sommer- oder Winterreifen bezeichnet, liegt an seiner Gummimischung. Diese fällt für winterliche Straßenverhältnisse etwas weicher aus. Wer gerne auf den Reifenwechsel verzichten möchte und sich noch nicht für einen Ganzjahresreifen entscheiden konnte, sollte etwas beherzigen: Während Sommerreifen bei Schnee absolut untauglich sind und ein ernstes Sicherheitsrisiko darstellen, kommt man mit Winterreifen durchaus durch den Sommer. Allerdings sorgt die weichere Gummimischung für einen höheren Abrieb (Verschleiß) und Spritverbrauch.

Insbesondere bei den Testsiegern punkten aktuelle Sommerreifen auf trockener Fahrbahn oft mit ihrer Seitenführung in Kurven und im Vergleich zu Winter- und Allwetterreifen immer beim Bremsweg – überraschenderweise relativ unabhängig von Temperatur oder Nässe. Kommt dagegen Schnee ins Spiel, werden sie schnell manövrierunfähig und die Winterreifen zeigen sich in Bestform. Dank der Bemühungen einiger Hersteller können manche Ganzjahresreifen hier mittlerweile jedoch durchaus mithalten und schlagen sich in Tests und Preisvergleichen inzwischen hervorragend. Auch was den Fahrkomfort und die Laufruhe betrifft, sind die aktuellen Modelle mit denen vergangener Jahre nicht mehr zu vergleichen. Ganzjahresreifen haben sich qualitativ deutlich gesteigert, was sich auch an den Ergebnissen von Produkttests zeigt. Immer häufiger verlassen sie in einzelnen Kategorien das durchschnittlich gute bis befriedigende Mittelfeld und liegen mit Saisonreifen im Bereich "gut bis sehr gut" gleich auf. Lediglich beim Bremsweg sind sie den Saisonreifen meistens unterlegen.

Fazit

Wer jedoch nicht gerade in den Bergen wohnt, sein Auto eher wenig, für Kurzstrecken oder hauptsächlich in der Stadt nutzt, fährt mit Ganzjahresreifen mittlerweile sehr gut und sicher. Sowohl die Lagerung der nicht genutzten Reifen als auch Reifenwechsel entfallen und auch die etwas höheren Betriebskosten während des Sommers verlieren an Bedeutung. Ganzjahresreifen entwickeln sich immer mehr zu echten Allroundern, die AutofahrerInnen sicher an ihr Ziel begleiten. Dennoch sollte man sich bei der Wahl des Reifens in jedem Fall an seinem Anforderungsprofil orientieren und bedenken, dass der richtige Reifen eine gute Grundlage für sicheres Fahren bietet, jedoch eine verantwortungsvolle Fahrweise nicht ersetzt.

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