Maserati Quattroporte S Q4

Mal einen raushängen lassen. Probefahrt im Maserati Quattroporte S Q4

 

Maserati Quattroporte S Q4 Armatur
Im Normalfall leitet der Allradantrieb seine Kraft an die Hinterachse.
Foto: dmd/Maserati

Wenn Tattoostrümpfe über den Armen bei den Ladies nicht mehr ziehen, muss Autodino zu anderen Maßnahmen greifen. Einem Maserati Quattroporte S Q4 beispielsweise. Der italienische Sportwagen ist eine Designer-Limo mit einem V6-Motor und zum ersten Mal auch mit Allradantrieb. Probefahrt ist angesagt.

Auf den ersten Blick ist der drei Liter große Sechszylinder, der genau wie der V8 mit seinen 3,8 Litern Hubraum bei der schnellen Schwester Ferrari gebaut wird, vor allem eine Wahl der Vernunft. Schließlich ist er mit einem Grundpreis von 107.695 Euro rund ein Drittel billiger als das bisherige Modell und mit einem Verbrauch von 10,4 Litern obendrein knapp zwei Liter sparsamer.

Alternative zu: Porsche Panamera, BMW Sechser, Audi A7 und den üblichen Luxuslimousinen

Doch kommt bei dem Motor auch das Vergnügen nicht zu kurz: Mit 300 kW/410 PS und 550 Nm gehört der Quattroporte selbst in der Basisversion noch zu den stärksten Luxuslinern am Markt und geht entsprechend behände zur Sache: Wer in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen will, muss dafür bei Audi, BMW oder Mercedes meist zwei Zylinder mehr bestellen. Und mit einem Spitzentempo von 283 km/h fährt der Quattroporte der deutschen Konkurrenz ohnehin davon. Schließlich drehen die ihren Luxuslimousinen bei 250 km/h den Saft ab und lassen nur den Tuningmodellen mehr Auslauf.

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Zwei Turbos versorgen den Hubraum mit Luft. Foto: dmd/Maserati
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Im Innenraum des Maserati Quattroporte S Q4 geht es edel zu. Foto: dmd/Maserati
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Das Spitzentempo beträgt 283 km/h. Foto: dmd/Maserati
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Erstmals seit rund zwei Jahrzehnten bringt Maserati wieder einen V6-Motor an den Start. Foto: dmd/Maserati
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410 Pferdestärken treiben den Sportler über den Asphalt. Foto: dmd/Maserati
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Die feudale Designer-Limousine ist jetzt erstmals auch mit Allrad-Antrieb erhältlich. Foto: dmd/Maserati

Wenn sich im Sportmodus die Schallklappen in den vier Endrohren öffnen und der V6 mit voller Inbrunst bläst, dann klingeln den Insassen die Ohren und das Ensemble der Arena in Verona wird plötzlich zum Kinderchor.

Genau wie beim Tempo haben die Italiener auch beim Klang die Nase vorn. Natürlich grollt der V6 nicht ganz so verlockend wie der V8. Doch schon beim Anlassen hört man ein charakteristisches Fauchen.

Passt zu: Autodino, Architekten und Agenturchefs, die es ein bisschen sparsamer mögen oder in Höhenlagen wohnen

Dass der V6 fast so viel Spaß macht wie der Achtzylinder hat aber noch einen weiteren Grund: Den neuen Allradantrieb, den Maserati ohne Rücksicht auf Audi und seine kommenden Geländewagen frech „Q4“ nennt. Grundsätzlich auch weiter auf den reinen Heckantrieb fokussiert, leitet er binnen 150 Millisekunden bis zu 50 Prozent der Kraft an die Vorderachse und sorgt so dafür, dass der Luxusliner auch bei schlechter Traktion gut vom Fleck kommt, in Kurven stabiler fährt und man den Designeranzug über alle vier Jahreszeiten genießen kann. Brioni für Quattro Stagioni sozusagen.

Sieht gut aus: auf dem Boulevard der Eitelkeiten und einer breiten, kurvigen Bergstraße

Mit dem V6-Motor für den Quattroporte, den es im nächsten Jahr für noch einmal 3.000 Euro weniger auch als reinen Hecktriebler geben wird, ist es bei den Italienern aber noch nicht getan. Denn allein damit ließen sich die gewaltigen Stückzahlzuwächse natürlich nicht stemmen. Vielmehr ruhen die Hoffnungen von Firmenchef Wester dabei auf dem neuen Ghibli, der nach den Sommerferien als kleiner Quattroporte-Bruder im Format der E-Klasse in den Handel kommt und mehr noch auf dem Geländewagen Levante, der für 2014 auf dem Plan steht. Allerdings gibt es zwei Elemente, die alle drei Baureihen einen: Egal ob Quattroporte, Ghibli oder Levante – immer sind V6 und Q4 mit von der Partie. (dmd)

Maserati Quattroporte S Q4 – Technische Daten:

Luxuslimousine, Länge 5,26 m, Breite mit Außenspiegel 2,10 m (ohne 1,94 m) Höhe 1,48 m, Radstand 3,17 m, Kofferraumvolumen 530 l
V6-Biturbo, 2.979 ccm Hubraum, 300 kW/410 PS, max. Drehmoment: 550 Nm, 0-100 km/h, 4,9 S, V-max: 283 km/h., Verbrauch: 10,5 Liter, CO2: 246 g/km, Preis: 107.695 Euro

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