Autobahnen bringen keine blühenden Landschaften

Überraschendes Ergebnis einer Studie der Fachhochschule Erfurt: Autobahnen bringen entlegenen Regionen keinen wirtschaftlichen Auftrieb. AUTO BILD stellt die Untersuchung in der am Freitag (19.Juli 2013)erscheinenden Ausgabe vor. Professor Dr. Matthias Gather vom Institut für Verkehr und Raum hat im Auftrag der Grünen unterschiedliche Faktoren wie Bevölkerungsentwicklung, Bruttoinlandsprodukt und Arbeitslosigkeit
untersucht. Einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen positiver Entwicklung und der Nähe zu den untersuchten Autobahnabschnitten konnte er nicht feststellen: "Das ist bloß eine implizite Theorie der Politik", sagt Gather und präzisiert: "Wenn ich in entlegenen Regionen hochqualifizierte Arbeitskräfte brauche, hilft mir eine Autobahn nicht viel."

Nur wenige Branchen, etwa Speditionsfirmen, würden seiner Meinung nach tatsächlich von einer Autobahnanbindung profitieren.

Frank Hesse von der Industrie- und Handelskammer (IHK) des Emslandes hält die Studie dagegen für unpräzise: "Der Lückenschluss der A31 hat für unsere Region ganz klar etwas gebracht." Ein weiteres Problem: Bei fast allen Strecken lagen die Baukosten über dem geplanten Etat und das Verkehrsaufkommen deutlich darunter. 1,4 Milliarden Euro kostete allein die A71, veranschlagt waren 530 Millionen. Über den östlichen Teil der A20 rollen dafür nur 14.000 Fahrzeuge am Tag.

"Das ist das Verkehrsaufkommen einer ganz normalen Bundesstraße", kritisiert Stephan Kühn,  Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen, und stellt klar: "Für neue Autobahnen in der Provinz besteht kein Bedarf." Angesichts klammer Kassen und dem zweifelhaften Nutzen stellt sich die Frage, ob ähnliche Vorhaben realisiert werden sollten oder ob das Geld sinnvoller investiert werden kann. (Auto Bild)

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