Auto Bild: Spritverbrauch sinkt nur auf dem Papier

Der reale Spritverbrauch neuer Autos ist höher als von den Herstellern angegeben – und die Differenz zwischen Norm- und Realverbrauch wird stetig größer. Das berichtet AUTO BILD in der am Freitag erscheinenden Ausgabe (Heft 7). So ist der Normverbrauch neuer Modelle in zehn Jahren zwar um 20 Prozent von 6,8 auf 5,4 Liter pro 100 Kilometer gesunken, der Realverbrauch auf der Straße sank allerdings nur um acht Prozent von 7,3 auf 6,7 Liter.

Die Differenz zwischen diesen beiden Werten lag 2001 noch bei sieben Prozent. 2011 lag sie schon bei 23 Prozent. Das sollen Daten des Autoportals spritmonitor.de zeigen.

Die Ursache hierfür liege bei den Herstellern, die durch schärfere Emissions- und Verbraucherregelungen unter Druck gesetzt werden, so das Blatt. Daher ermittelten sie den Normverbrauch neuer Modelle unter unrealistischen Voraussetzungen – sowohl bei den Fahrzeugeinstellungen als auch dem simulierten Fahrzyklus.

Weitere Gründe für den hohen Realverbrauch sieht AUTO BILD in Veränderungen der Bauweise neuer Modelle und des Kaufverhaltens der Kunden. Neue Autos wurden im Lauf der Jahre schwerer (2001 bis 2011 im Durchschnitt um neun Prozent), bieten eine größere Stirnfläche (Beispiel Opel Astra: von 1998 bis 2009 17 Prozent mehr Luftwiderstand) und führen mit immer höherer Motorleistung (seit 1995 44 Prozent mehr) zu kostspieligem Fahrverhalten.

Auch der Trend der Käufer zum SUV wirke sich negativ auf den Verbrauch aus. Besonders bei großer Geschwindigkeit haben diese Modelle im Vergleich einen sehr hohen Verbrauch – die Fahrer nehmen das zugunsten der besseren Übersicht und des vermittelten Sicherheitsgefühls in Kauf. (Auto Bild)

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