Debatte um giftigen Bremsstaub

Bremsstaub kann ähnlich gesundheitsschädigend wirken wie Dieselruß. Wie AUTO BILD in der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe (Heft 18) berichtet, birgt das in vielen Bremsbelägen enthaltene Metall Antimon zahlreiche Gesundheitsrisiken, die bisher unterschätzt werden: Aus dem vielfach verwendeten Antimon-Trisulfid entsteht bei großer Hitze das krebserregende Antimon-Trioxid. Während zur Verminderung von Dieselruß weltweit Milliarden in Rußpartikelfilter investiert wurden, scheint die Antimon-Problematik bisher jedoch nicht besonders dringlich.

Auch die gesundheitliche Belastung durch andere Metalle ist hoch: Eine Professorin an der Universität Fribourg (Schweiz), hat mit Ihrem Forscherteam die Auswirkungen von Bremsstaub auf menschliche Lungenzellen untersucht. In ihrer Arbeit kam sie zu dem Ergebnis, dass insbesondere bei starken Bremsvorgängen im Vergleich zu anderen Feinstaubquellen viele winzige Nanopartikel freigesetzt werden, unter anderem die Metalle Eisen, Kupfer oder Mangan.

Die Erfindung eines Staubfilters hat die Debatte um giftigen Bremsabrieb wieder angestoßen: Ein französischer Zulieferer hat einen mechanischen Filter vorgestellt, der den Staub direkt am Ort seines Entstehens absaugt.

Darüber hinaus haben einzelne Autohersteller schon Konsequenzen gezogen und Antimon als Schadstoff identifiziert. Ein VW-Sprecher gab AUTO BILD gegenüber an, dass bei 95 Prozent der aktuellen Fahrzeugflotte antimonfreie Bremsen eingebaut seien.

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