Ford Focus RS 2016

Test Vorstellung Ford Focus RS

Ford Focus RS 2016Ist der Ford Focus RS hier im Test / Vorstellung der bessere Mustang? Wieso besser, wieso Mustang? Besser, weil die Taschenrakete ab sofort einen Allradantrieb erhält (immerhin zerren inzwischen rechnerisch mehr als 87 PS an jedem Rad) und „Mustang“, weil die Motoren vom Focus RS und vom Ford Mustang nahezu gleich sind. Kollege Axel F. Busse stellt uns den kleinen Racer einmal vor.

Ford Focus RS 2016Nicht weniger brachial als die Sonderedition RS 500 von 2010 (mit gleicher Leistung), aber viel geschmeidiger und kontrollierbarer geht der Focus RS des Jahrgangs 2016 zu Werke. Anfahr-Kontrolle („Launch Control“) und variable Drehmoment-Verteilung („Dynamic Torque Vectoring“) sorgen dafür, dass mit außergewöhnlicher Traktion und spürbar mehr Grip eine Performance auf die Straße gebracht wird, die unter den Kompaktsportlern ihresgleichen sucht.

Wesentlich zum Fahrvergnügen trägt die satte Akustik bei, die spätestens ab 2500 Umdrehungen einen zusätzlichen Entertainment-Faktor zu den Insassen schaufelt. Die Auspuffanlage, verrät Chefentwickler Tyrone Johnson, sei „dreimal neu designt“ worden, um nunmehr „hart an der Grenze der Legalität“ dem immensen Vortrieb eine adäquate Soundkulisse zu verleihen.

Ford Focus RS 2016Das Motormoment, das bis zu 70 Prozent auf die Hinterachse und mittels zweier elektronischer Differenziale dann sogar vollständig auf ein Rad geleitet werden kann, wird dank optionaler Semi-Slicks nahezu verlustfrei auf die Straße gebracht. Eine von Antriebskräften weitgehend befreite Lenkung erfreut mit Feinfühligkeit und zuverlässigen Rückstellkräften, ihre Präzision ermutigt zu hohen Kurvengeschwindigkeiten.

Immerhin könnte auch der Glorienschein des Namens Mustang Begehrlichkeiten wecken, denn gegenüber den 40 000 Euro, die für den Focus RS zu entrichten sind, ist die aktuelle Ausgabe des legendären Pony-Cars mit gleichem Motor schon für 38 000 Euro zu haben.

Ford Focus RS 2016 InnenraumGratis dazu gibt es die Aura einer automobilen Legende und eine optische Präsenz, die quer durch alle Altersgruppen am Straßenrand die Hälse recken lässt. Die Leistung von 233 kW / 317 PS dürfte ebenfalls als ausreichend angesehen werden, 432 Newtonmeter Drehmoment lassen die Differenz in der Durchzugskraft in den unterschwelligen Bereich schrumpfen.

Selten sind Sportwagen-Entscheidungen Vernunftsache, doch lässt man die Emotion außen vor, muss der Vergleich zugunsten des Focus RS ausgehen. Nicht nur, dass er in der Aufrechnung Euro je Pferdestärke günstiger dasteht (114 : 120), sondern auch die inneren Werte lassen den Kompakten am US-Coupé vorbei ziehen: Fünf Türen, geteilt umlegbare Rücklehnen, Isofix-Kindersitzbefestigungen, Active City Stop sowie Kopf- und Schulterairbags hinten geben dem Focus eine vorzeigbare Familientauglichkeit.

Während unter der Woche auf der Fahrt zur Schule, der enorme Dachkantenspoiler am RS „Kinder-Shuttle“ noch etwas deplaziert aussehen mag, weisen Recaro-Schalensitze und Vier-Kolben-Brembo-Bremsen am Wochenende auf der Rennstrecke ihre Existenzberechtigung nach. So kommt jeder zu dem, was er mag. (ampnet/afb)(Fotos: Auto-Medienportal.Net/Busse)

Daten Test Ford Focus RS

Länge x Breite x Höhe (in m): 4,39 x 1,82 x 1,47
Radstand (m): 2,65
Motor: R4-Benziner, 2261 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 257 kW / 350 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 440 Nm bei 2000–4500 U/min (Overboost: 470 Nm)
Höchstgeschwindigkeit: 266 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,7 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 7,7 Liter/100 km
CO2-Emissionen: 175 g/km (Euro 6)
Effizienzklasse: E
Leergewicht / Zuladung: 1529 kg / 496 kg
Kofferraumvolumen: 260–1045 Liter
Bereifung: 235/35 R 19
Preis: 40 000 Euro

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