Honda Civic Type R 004

Honda Civic Type-R 2017

Honda Civic Type-R Vorstellung

„Eigentlich haben wir keine Konkurrenz“, sagt Projektleiter Hideki Kakinuma und deshalb hat man sich auch nicht an anderen Kompaktwagen orientiert. Der 2,0-Liter-VTEC-Turbo leistet jetzt 320 PS, die bei 6500 Umdrehungen pro Minute (U/min) anliegen; das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern (Nm) wird bei 2500 bis 4000 U/min erreicht.

Verantwortlich für die Mehrleistung ist das elektronische Setup und die neuentwickelte Monoflow-Abgasanlage mit drei Endrohren. Die ist übrigens vollständig funktional; der mittlere Topf filtert unerwünschte Frequenzen heraus und sorgt für ein abgesenktes Geräuschniveau bei hohen Geschwindigkeiten.

Honda Civic Type R 002Über ein Doppelkupplungs-Getriebe wird zwar nachgedacht, einstweilen bleibt Honda jedoch bei der Sechs-Gang-Handschaltung. Und das finde ich erbärmlich.

Bei einem Sportwagen schaltet man nicht mehr selbst. Man lässt schalten. Und wenn dann nur auf Wunsch – über Lenkradwippen! Das fehlen einer sportlichen Automatik wäre für mich – neben der riesigen Pommes-Theke ein K.O Grund.

Wie dem auch sei. Der Handschalter verfügt über ein neues Rev-Match-System, mit dem beim Herunterschalten die passende Drehzahl getroffen wird; Puristen, die noch selber Zwischengas geben können, werden allerdings dankbar sein, dass die Funktion sich auch abschalten lässt. Eine Hybridisierung nach Vorbild des Supersportwagens NSX war beim Type-R, so Kakinuma, übrigens kein Thema.

Honda Civic Type R 003Dennoch will man das Modell etwas größeren Kundenkreisen schmackhaft machen als bisher. Deshalb gibt es jetzt einen „Comfort“-Modus für das Fahrwerk, der sich vom „Sport“-Modus und der rein für die Rennstrecke ausgelegten „+R“-Einstellung spürbar unterscheiden soll.

Bei der Sportlichkeit müssen keine Abstriche gemacht werden – im Gegenteil. Das Chassis ist um 52 Prozent steifer als bisher, dennoch ist das Gewicht – auch durch Verklebungen der Karosse – mit minus 16 Kilogramm sogar noch etwas gesunken. Der Fahrzeugschwerpunkt liegt um 34 mm tiefer, und die Fahrwerksgeometrie wurde vorn und hinten neu konstruiert.

Honda Civic Type R 004Die Gewichtsverteilung liegt bei 62:38 (vorn/hinten). Allradantrieb wird übrigens auch bei dieser Generation des Type-R keine Option sein.

Vor allem der Optik „und dem Abstand zum Vorgänger“ dienen die 20-Zoll-Räder. Bislang war der Type-R mit 19-Zöllern ausgerüstet. Damit steigen die ungefederten Massen marginal. Dafür wurden die Bremsen optimiert, um noch direkter anzusprechen.

Honda Civic Type R 005Die Sitzposition liegt um 50 mm niedriger, und der bislang unter dem Fahrer platzierte Tank ist nach hinten gewandert. Die Variabilität der Rückbank, das haben Kundenbefragungen ergeben, ist beim Type-R kein vorrangiges Thema.

Bei der Sitzprobe fallen die ungewöhnlich hohen Seitenflanken auf, die auf der Rennstrecke phantastischen Halt geben dürften. Das Lenkrad ist griffig, der kalte Aluminium-Schaltknauf eher niedrig positioniert. Direkt davor ist eine Plakette montiert, auf der die individuelle Produktionsnummer eingraviert ist. Ein metallisch roter Streifen und gut gemachtes Kohlefaser-Imitat zieren die Armaturentafel.

Honda Civic Type R 012Beim Blick auf das Exterieur könnte man den Eindruck bekommen, dass die Honda-Designer etwas zu dick aufgetragen haben. Doch die auffälligen Aerodynamik-Elemente sind durchgängig funktional. Über die Hutze auf der Motorhaube strömt Frischluft durch einem aufgenieteten Alublechkanal zur Kühlung links und rechts in den Motorraum.

Und die Wirbelgeneratoren am Dach (Vortex-Spoiler) strömen den Heckspoiler an. „Die Aerodynamik ist auf perfekte Hochgeschwindigkeits-Stabilität ausgelegt“, sagt Kakinuma.

Schon das Vorgängermodell erreichte stolze 270 km/h. Weniger dürfte es beim neuen Type-R kaum werden. Im Juni wird das Auto homologiert, kurz darauf steht es bei den Händlern. (we/ampnet/mk)(Fotos: Honda)

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