Porsche 911 GT3 2017

Es bläst und saugt der Porsche 911 GT3

Porsche 911 GT3 2017Frei nach Loriot: „Es bläst und saugt der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann!“ Nun der Porsche 911 GT3 kann beides. Saugen und blasen. Er tritt als einer der letzten seiner Art mit konventioneller Saugmotor-Technik an und (ver-)bläst damit etliche Gegner auf der Bahn.

Dabei ist dieser Staubsauger – pardon Rasierapparat aus dem Hause Porsche – mit mindestens 152.00.-€ nicht gerade billig.

Mit ein paar zusätzlichen Gimmicks wie das Liftsystem für die Vorderachse, LED Hauptscheinwerfer inklusive Dynamic Light System Plus, Leder/Alcantara-Sitze und eine Rückfahrkamera, sind es aber gut und gerne 180 000 Euro, die für den 911 GT3 hingeblättert werden müssen.

Porsche 911 GT3 2017Immerhin – unter 7.20 Minuten auf der Nürburgring Nordschleife sollen mit dem aktuellen GT3 drin sein. Damit wäre der Neue dann rund zehn Sekunden schneller als der Vorgänger…

Sahnestück – der 911 GT3 Motor

Mit nunmehr 500 PS und einem maximalen Drehmoment von 460 Newtonmeter ist es der leistungsstärkste Saugmotor mit Direkteinspritzung, den Porsche je gebaut hat. Die Leistungskurve des Vier-Liter-Boxers gipfelt bei 8250 Umdrehungen pro Minute (U/min) und das maximale Drehmoment erreicht seinen Höhepunkt bei 6000 U/min.

Die Höchstdrehzahl liegt bei sagenhaften 9000 Umdrehungen. Einen engeren Bezug zum Rennsport hat es noch nicht gegeben. Das Triebwerk ist mit dem der Rennversion 911 GT3 Cup identisch. Beide Motoren entstehen auf derselben Produktionslinie.

Porsche 911 GT3 2017Das Leistungsgewicht: Mit nur 2,83 Kilogramm pro PS ist jenes der handgeschalteten, nominell nur 1413 Kilogramm schweren GT3-Variante zwar am günstigsten. Gegenüber der PDK-Version (1430 kg) gerät sie fahrleistungsmäßig trotzdem leicht ins Hintertreffen.

Mit 3,9 Sekunden ist sie laut Werk eine halbe Sekunde langsamer auf Tempo 100 als die Version mit Doppelkupplungsgetriebe. Diese wird mit 3,2 Sekunden angegeben. Den Sprint bis 200 km/h entscheidet die PDK-Variante gleichfalls knapp für sich: 11,0 gegenüber 11,4 Sekunden.

 Höchstgeschwindigkeit – 318 km/h mit PDK, 320 km/h beim Handschalter

Das Haupt-Erkennungsmerkmal des GT3, der starre Heckflügel aus Carbon, steht nun 20 Millimeter höher im Luftstrom als beim Vorgänger, was laut Porsche den Abtrieb leicht erhöht, ohne dem Luftwiderstandsbeiwert zu schaden. Darüber hinaus sind Bug- und Heckteil sowohl gewichtsmäßig als auch aerodynamisch optimiert.

Der Sound: Es ist ein ergreifendes Konzert, das in seiner wunderbaren Klarheit zunächst angenehm verhalten beginnt, dann ab 4500 U/min mit plötzlich anschwellendem Timbre Spannung aufbaut und schließlich gegen 9000 Umdrehungen in einem furiosen Akt tonaler Aggressivität für Gänsehaut am ganzen Körper sorgt. Ein gellender Schrei – aber keiner, der Angst macht, sondern einer, der nach Befreiung klingt.

Damit auch Mutti den 911 GT3 parken kann: Der Lenkwinkel der Hinterräder wird elektromechanisch je nach Tempo um bis zu 1,5 Grad in beide Richtungen variiert. Unterhalb von 50 km/h schlagen die Vorder- und Hinterräder in die entgegengesetzte Richtung ein, ab 80 km/h lenken die Räder beider Achsen in dieselbe Richtung, wodurch sich die Stabilität bei hohem Tempo, etwa bei schnellen Spurwechseln oder erzwungenen Ausweichmanövern deutlich erhöht.

Wir sehen – dieser neue GT3 saugt und bläst in jeder Hinsicht besser als jeder Heinzelmann und auch als sein Vorgänger. Daran könnten nicht nur Hausfrauen und Hausmänner gefallen haben… (Fotos: Auto-Medienportal.Net/Porsche)

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