Porsche Cayenne Turbo

Radfahrer Geschwindigkeits-Weltrekord mit 286km/h ungebrochen

Hoppla. Da sind zwei „Unkorrektheiten“ im Titel. Zum einen liegt die höchste jemals gefahrene Geschwindigkeit mit dem Rad bei genau 268,831 km/h, gefahren vom niederländischen Radrennfahrer Fred Rompelberg am 3. Oktober 1995, zum anderen hat er diesen Speed auf dem Rad im Windschatten hinter einem Dragster-Spezialfahrzeug auf dem Großen Salzsee von Bonneville erreicht.

Jetzt versuchte der Engländer Neil „Soupy“ Campbell ihm den Rekord abzujagen. Es reichte allerdings mit 240 km/h „nur“ für einen Europarekord.

Campbells Rekordversuch fand am Elvington Airfield in Yorkshire statt, einem Flugplatz im Nordosten Englands. Campbell nutzte den Windschatten eines Porsche Cayenne Turbo, um seinen eigenen Rekord von 217,7 km/h zu brechen, den er erst im Juni dieses Jahres aufgestellt hatte.

Sein Fahrrad wurde so stabil entwickelt, dass es selbst Geschwindigkeiten von theoretisch bis weit über 300 km/h aushalten würde.

Es besteht aus einer Mischung aus Kohlefaser und Metallteilen aus dem 3-D-Drucker, verfügt über austauschbare Zahnkränze, einen Radstand, der wesentlich länger als bei einem herkömmlichen Fahrrad ist und speziell für diesen Zweck gefertigte Reifen.

Die zweite Maschine war ein Porsche Cayenne Turbo. Campbell benötigte nämlich ein Auto, das groß und stark genug war, sowohl dem Fahrrad als auch ihm mit einem speziellen Schild genügend Windchatten zu bieten, gleichzeitig aber sehr schnell beschleunigen und ein hohes Tempo erreichen konnte.

Der Porsche Cayenne Turbo kann das. Mit seinem aufgeladenen 4,0-Liter-V8-Motor mit 550 PS (404 kW) und 770 Newtonmeter Drehmoment beschleunigt er von null auf 100 km/h in 4,1 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 286 km/h.

Am Steuer saß Andy Frost, ein britischer Drag-Racing-Champion, der normalerweise einen 4000 PS (2942 kW) starken feuerspeiender Dragster namens „Red Victor“ bewegt.

Eine Abschlepp-Vorrichtung am Porsche spielte eine wichtige Rolle beim Rekordversuch. Sie diente dazu, Campbell samt Fahrrad bis auf rund 160 km/h zu ziehen, denn die nur 3,2 Kilometer lange Start- und Landebahn auf dem Flugplatz reichte nicht aus, dass der Mann im Sattel mit eigener Kraft das erforderliche Tempo erreichen konnte.

So versteckte sich Campbell bis zu diesem Tempo hinter dem Porsche, löste erst dann die Verbindung zum Auto und trat in die Pedale als ginge es um sein Leben.

„Wir hatten zu wenig Platz. Deshalb hing alles davon ab, so schnell wie möglich auf Touren zu kommen“, berichtete Campbell hinterher. „Die Beschleunigung des Cayenne war unglaublich – es war, als ob man von einer Rakete gezogen würde. Ich radelte immer härter und härter, bevor ich bei über 160 km/h auf mich selbst gestellt war und alles hergab, was in mir steckte. Die ganze Zeit war der Cayenne direkt vor mir und sorgte für reine Luftwirbel – alles war total stabil. Jetzt ist der Weltrekord für mich in Reichweite.“

Campbell konzentriert sich nun darauf, den Weltrekord zu verbessern. Den Europarekord hat er ja jetzt mit 240,05 km/h. (we/ampnet/hrr)(Foto: Porsche)

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