Probefahrt mit dem neuen BMW Z4

Probefahrt mit dem neuen BMW Z4

Eine Probefahrt mit dem neuen BMW Z4 offenbart zunächst, dass Fahrer und Beifahrer aufgrund der veränderten Proportionen und Formen des neuen BMW Z4 nach vorne gerückt sind. Der Z4-Roadster hat um 8,5 Zentimeter zugelegt und ist nun 4,32 Meter lang.

Auch die Spurweite ist um fast sechs Zentimeter gewachsen, auf bis zu 18 Zoll großen Rädern steht der offene Münchener (der in Graz gebaut wird) fett auf dem Asphalt.

Das Stoffverdeck des neuen BMW Z4 ist nach gut 15 Sekunden geöffnet das funktioniert auch während der Fahrt und bis zu einem Tempo von 50 km/h.

Die Probefahrt mit dem neuen BMW Z4 dürfte ruhig etwas länger ausfallen. Durch die neue Größe, kann mehr Gepäck an Bord genommen werden. Das Kofferraumvolumen hat, verglichen mit dem Vorgänger, um fast ein Drittel zugelegt.

Probefahrt mit dem neuen BMW Z4 Innenraum

281 Liter schafft der Zweisitzer weg, sofern das Verdeck geschlossen ist, etwas mehr als 160 Liter können bei Offenfahrten verladen werden. Auch weiter vorne ist das Raumangebot großzügiger geworden. Die Beinfreiheit steht einem Roadster mehr als gut zu Gesicht, ungewollter Kontakt mit dem Beifahrer lässt sich mühelos vermeiden.

Der Innenraum des neuen BMW Z4 hat an Klasse gewonnen. Ablagemöglichkeiten gibt es außerdem in angemessener Zahl, zwischen den Rückenlehnen findet sich ein Klappe, die zum Durchladen von Skiern  taugt.

Fein geschnitten sind die Sportsitze, guter Seitenhalt und eine rückgratfreundliche Haltung sind garantiert.

Das Zentraldisplay im 12-Zoll-Format stellt Daten und Karten messerscharf dar, neu im Z4 ist die Connected-Drive-Funktion, mit der mittels eines elektronischen Schlüssels auf dem Smartphone, das Auto mit bis zu vier weiteren Fahrzeugnutzern geteilt werden kann.

Das Motorenprogramm ist übersichtlich. Der Basisvierzylinder mit zwei Litern Hubraum leistet 197 PS (145 kW) und gibt 320 Newtonmeter als Drehmomentspitze ab. 6,5 Sekunden vergehen beim Standardsprint, 240 km/h liegen bei Höchstgeschwindigkeit an. 6,1 Liter Durchschnittsverbrauch nach dem neuen WLTP-Zyklus entsprechen einem CO2-Ausstoß von 139 Gramm je Kilometer.

Probefahrt mit dem neuen BMW Z4

Die nächste Stufe erklimmt der Z30i mit gleichem Hubraum aber 258 PS (190 kW). Zum Preis von wenigstens 48 950 Euro werden 400 Nm als Drehmomentmaximum bei 1550 U/min geboten, 5,4 Sekunden dauert die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h und 250 km/h gibt BMW als Höchstgeschwindigkeit an. Der kräftigere Vierzylinder verbraucht 6,1 Liter Benzin, das sind 139 g/km CO2.

Die vorläufig dritte Motorvariante tritt mit dem Z4 M40i an, dessen 3,0-Liter-Reihensechszylinder auf 340 PS (250 kW) kommt und satte 500 Newtonmeter Drehmoment schon bei 1600 U/min an die Hinterräder sendet. Bis 4500 U/min bleibt es auf diesem hohen Niveau, es gibt kaum eine Fahrsituation, in der die Maschine nicht für ausgesprochen kräftigen Durchzug und hohe Elastizität gut ist.

Spontan reagiert sie auf den Leistungsabruf, 4,6 Sekunden genügen ihr, den rund 1,5 Tonnen wiegenden Spitzen-Z4 aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei Tempo 250 abgeregelt, Ausnahmen gibt es dabei nicht.

Erst beim zukünftigen Anführer der Baureihe, dem MZ4 mit vermutlich mehr als 400 PS, der binnen Jahresfrist erscheinen soll, wird die Tempolimitierung im Zuge des M-Drivers-Package aufgehoben oder zumindest weiter nach oben verschoben.

Kombiniert werden alle Maschinen mit dem achtstufigen Steptronic-Automaten, nur für die Basisversion Z20i gibt es ab September 2019 auch eine manuelle Schaltung.

Außerdem kann der günstigste Z4 bis Juli 2019 nur mit dem aufpreispflichtigen Hifi-Lausprecherpack bestellt werden.

Serienstandard ist weißer Karosserielack. Alle anderen Farben sind extra zu bezahlen, bis hin zur Individuallackierung Frozen Grey Metallic für 3300 Euro.

Dafür bietet der BMW-Roadster Fahrvergnügen vom Feinsten. Die Sportlenkung gehört wie die Wahlmöglichkeit zwischen vier verschiedenen Fahrmodi zur Serienausstattung, sie ist dank des Hinterradantriebs völlig frei vom Einfluss der Momente.

Probefahrt mit dem neuen BMW Z4

Mit hoher Genauigkeit lässt sich der Z4 M40i durch jegliche Kurvenlinien dirigieren, Lastwechsel nimmt er mit Lässigkeit hin, allein der zu brachiale Krafteinsatz beschert dem Heck besonders auf nassen Fahrbahnen kleine Ausrutscher.

Klingt dramatisch, ist es aber nicht, denn die Assistentenschar, allen voran das Fahrdynamik-Programm, hilft bei der Kontrolle und dabei, die Situation zu entschärfen. Sie vermittelt dem Fahrer aber das Gefühl, er habe dies selbst hinbekommen.

Der Mensch denkt, die Maschine lenkt. Immerhin ist der überaus sonore Auspuffklang dank der zweiflutigen Abgasanlage real, er untermalt die Probefahrt mit dem neuen BMW Z4, die in unserem Fall durch die einst königlichen Wälder und Parks um das portugiesische Sintra führten und auf den wilden Kurven entlang der stürmischen Atlantikküste den Weg Richtung Süden aufregend gestaltete.

Die Agilität des Z4 rührt nicht zuletzt von seiner ausgewogenen Massenverteilung her. Genau zur Hälfte lastet sie auf der Vorder- und der Hinterachse. Um dies zu erreichen, hat die Z4-Entwicklungsmannschaft ordentlich in die Trickkiste greifen müssen, denn der Reihensechser vorn ist kein Leichtgewicht.

Deshalb ist die Motorhaube aus Aluminium gefertigt, ebenso Teile der Seitenwände. Auch die komplexe Vorderachse, eine Konstruktion aus Doppelgelenk-Zugstreben und Federbeinen, wird aus einer Kombination von Leichtmetall und Stahl zusammengesetzt. Unter dem Heck tut eine Fünf-Lenker-Achse in ähnlichem Materialmix Dienst, über ihr, im Kofferraum, wird ebenfalls aus Gründen optimaler Gewichtsverteilung, die Bordbatterie untergebracht.

Der neue BMW-Roadster ist frisch, hochwertig und agil gelungen. Seine eingeschränkte Alltagstauglichkeit liegt in der Natur der Sache, in dunklen Gassen oder finsteren Parkhäusern möchte man ihn wegen seines empfindlichen Stoffverdecks nicht wirklich unbewacht abstellen. Ein klappbares Blechdach würde mehr Schutz bieten – aber den Spaß an der Leichtigkeit entscheidend verderben. (we/ampnet/mk)(Fotos: Auto-Medienportal.Net/Micheal Kirchberger)

Daten BMW Z4 M40i

Länge x Breite x Höhe (m): 4,32 x 1,86 x 1,31
Radstand (m): 2,47
Motor: R6-Benziner, 2998 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 250 kW / 340 PS bei 5000 U/min
Max. Drehmoment: 500 Nm von 1600–4500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,6 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 7,4 Liter
Effizienzklasse: C
CO2-Emissionen: 168 g/km (Euro 6d Temp)
Leergewicht / Zuladung: min. 1535 kg / max. 325 kg
Kofferraumvolumen: 281 Liter
Wendekreis: 10,3 m
Bereifung: 275/45 R 18
Luftwiderstandsbeiwert: 0,31 cW
Wartungsintervalle: 30 000 km / 24 Monate
Garantie: 2 Jahre
Basispreis: 60 950 Euro
Testwagenpreis: 74 900 Euro

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