Anlasskurbel

Mercedes mit Anlasskurbel

Die Anlasskurbel kommt zurück. Ab nächstes Jahr sollen neue Mercedesmodelle wieder mit Anlasskurbel ausgeliefert werden. Diese technische Raffinesse erspart de Autos alleine durch Wegfall des Anlassers ein enormes Gewicht. Außerdem ist das Starten des Motors mit Anlasskurbel der Gesundheit dienlich.

Anlasskurbel? Hanoi, Spässle g’macht – wie der Schwabe sagt

Mercedes „gedenkt“ der Anlasskurbel im Mercedes Museum und erinnert an „die gute alte Zeit“ mit diesem Auto-Accessoire. Wie war das damals überhaupt mit der Anlasskurbel?

1 – Anlasskurbel Startprozedur: Mit der Anlasskurbel wird die Verbrennungsmaschine von Hand angeworfen. Zündung einschalten – Kurbel drehen – Maschine läuft.

Anlasskurbel
kurbeln für den Sport

Das technische Prinzip ist einfach und im Übrigen entscheiden sich die Pioniere Gottlieb Daimler und Carl Benz, die fast zeitgleich ein Automobil entwickeln, für zwei ganz unterschiedliche Varianten bei ihren ersten Fahrzeugen.

Bei Benz gibt es ein zunächst waagrecht liegendes Schwungrad und bei Daimler eine Handkurbel. Doch es zeigen sich Tücken.

So sieht beispielsweise das Ankurbeln leicht aus, es ist aber eher Schwerstarbeit. Denn das Drehen der Mechanik verlangt erheblichen körperlichen Einsatz.

Zudem muss der Automobilist einem eventuellen Rückschlag ausweichen, um nicht Armverletzungen wie den gefürchteten „Chauffeur-Bruch“ davonzutragen.

2 – Sicherheitsstufe: Um das Jahr 1910 ändert sich die Vorgehensweise ein wenig. Es gibt Autos mit einem Schlüsselschalter. Dieser schließt den Stromkreis für die Zündung und ist zugleich ein Diebstahlschutz. Ein Zündschlüssel ist er noch nicht, denn nach dem Einschalten der Zündung wird der Motor weiterhin angekurbelt.

3 – Elektrischer Helfer: Weil das Hantieren mit der Kurbel gefährlich und umständlich ist, verbreitet sich ungefähr um die gleiche Zeit der elektrische Anlasser immer mehr, zunächst in leistungsstarken Modellen.

Ein fest montierter, kompakter Elektromotor wirft zuverlässig die Verbrennungsmaschine an. Die Energie stammt aus einer Batterie. Der Fahrer schließt den Zündstromkreis und schaltet kurz den Anlasser ein. Diese neue Einfachheit verhilft dem Automobil mit Verbrennungsmotor zum Durchbruch. Doch bis in die 1950er-Jahre zählt die Kurbel oft noch zur Werkzeugausstattung des Fahrzeugs – für den Fall, dass es nicht per Anlasser anspringt.

Okay, ich würde schon lieber damals gelebt haben. Aber auf die Kurbel könnte ich verzichten…! (Fotos: Mercedes)

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