Cadillac Blackwing

US Cars: Cadillac Blackwing

Die Amis hatten es hierzulande nie einfach. Bis auf hartgesottene Fans von US Cars hat wohl auch noch nie jemand was von einem Cadillac Blackwing gehört. Und so waren es schwere Zeiten für Freunde der PS-starken Boliden von Cadillac: Die Präsentation der neuen V-Modelle ging im Sommer 2019 mit herben Leistungseinbußen einher.

Cadillac Blackwing
Cadillac Blackwing

Das kleinere Modell CT4-V fiel im Vergleich zu seinem Vorgänger ATS-V von 470 auf 320 PS, der größere CT5-V gar von 649 PS im früheren CTS-V auf nunmehr 355 PS. Und der große CT6-V mit seinem sensationellen 4,2-Liter-„Blackwing“-V8 fiel 2020 sogar ersatzlos aus dem Sortiment.

Immerhin raunte man schon damals von kommenden Modellen, die einst wieder an die alte Kraft und Herrlichkeit anknüpfen sollten.

Die gute Nachricht: Die GM-Nobelmarke bringt zwei „Blackwing“-Modelle auf den Markt. Dabei kommt allerdings nicht mehr die gleichnamige Maschine zum Einsatz. Sie sollte ursprünglich nicht nur im CT4 und CT5, sondern auch im neuen Escalade und in einem Spitzenmodell namens CT9 eingebaut werden.

Die Schlechte: die US Cars sind hier nur über den Importeur zu bekommen.

Übrigens – der herrlich kompakte, leistungsstarke und seidenweiche Motor, vom früheren Markenchef Johan de Nysschen auf die Spur gebracht, wurde gestrichen. Jetzt hat man sich aus alten Baukästen bedient.

Mit eindrucksvollem Ergebnis: Der CT4-V Cadillac Blackwing, eine kompakte Sportlimousine im Format des BMW M3, verfügt über den nunmehr 479 PS starken 3,6-Liter-V6-Biturbo des Vorgängers. Und der CT5-V Blackwing ist mit einem auf nunmehr 677 PS erstarkten 6,2-Liter-V8 mit Kompressor bestückt. Damit werden 304 km/h (CT4-V) bzw. über 320 km/h (CT5-V) erreicht.

Cadillac Blackwing Innenraum
Cadillac Blackwing Innenraum

Puristen werden sich nicht nur über den Hinterradantrieb der beiden Boliden freuen, sondern auch darüber, dass es beide nicht nur mit einem zehnstufigen Wandler-Automaten, sondern auch mit einer Sechsgang-Handschaltung aus dem Hause Tremec gibt.

Damit widersetzen sich beide Modelle auf erfrischende Weise der bei den deutschen Herstellern gepflegten Doktrin, für handgeschaltete und heckgetriebene Hochleistungsmodelle existiere kein Markt mehr.

Dies trifft zumindest in den USA, dem zweitgrößten Markt der Welt, keinesfalls zu. Die erste Serie beider neuen Modelle, angeboten für 59.990 (CT4-V) bzw. 84.990 (CT5-V) Dollar, war binnen kürzester Zeit ausverkauft.

Interessenten müssen sich bereits auf eine Warteliste setzen lassen. Nach Europa will Cadillac die Modelle übrigens – im Gegensatz zu den Vorgängermodellen – nicht mehr bringen. Das Angebot der Marke beschränkt sich hier aktuell auf einen kompakten SUV namens XT4. (we/ampnet/jm)(Fotos: Auto-Medienportal.Net/Cadillac)