Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test

Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test

Unser Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test, gilt als der letzte „echte“ Opel. Jedoch nur bedingt. Schließlich stammt die Grundarchitektur des Rüsselsheimer Flaggschiffs noch aus der Liaison mit General Motors und weist ebenfalls PSA-Merkmale auf: So schlägt unter der Haube ein Dieselherz aus Frankreich.

Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test
Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test

Der kleine Selbstzünder im Insignia folgt dem Downsizing-Prinzip. Er soll Sprit sparen und die Kosten senken. Seine 122 PS schöpft er aus 1,5-Litern Hubraum und nur drei Zylindern.

Wahlweise lässt sich der kleine Dreizylinder als Sechs-Gang-Handschalter wie auch mit einer komfortablen Acht-Stufen-Automatik ordern.

Gegenüber dem Zwei-Liter-Diesel, der weiterhin mit vier Zylindern samt 170 PS sowie ebenfalls Automatik antritt, beträgt die Preisersparnis exakt 1240 Euro. Dies dürfte nicht nur Privat-Kunden besonders freuen, sondern auch vor allem die kostengetriebenen Flottenbetreiber.

Zumal der Dreiender die günstigste Art ist, einen Insignia zu fahren und besonders, weil das kleine Diesel-Herz ordentlich mit dem Kraftstoff geizt: Gerade einmal fünf Liter sollen es im Schnitt sein. Das ist für ein 1,6 Tonnen schweres Mittelklassefahrzeug gar nicht schlecht und im Vergleich zum 100 Kilogramm schwereren Vierzylinder ein Verbrauchsvorteil von 2,3 Litern nach der WLTP-Norm.

Der Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test zeigt verhaltenes Temperament

Wer es mit dem 1,5-Liter-Diesel ausgesprochen ruhig angeht und das rechte Pedal nur behutsam streichelt, erzielt mit dem geräumigen Insignia problemlos auch eine hohe Vier vor dem Komma. Im Alltag pendelt sich der Bordcomputer bei 5,4 Litern ein, was aber immer noch okay ist.

Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test
Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test

Jedoch ist die Klangkulisse, die der Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test beim Fahren erzeugt, etwas knurrig. Dank einer guten Geräuschdämmung wird der Motor jedoch nicht zu aufdringlich. Darüber hinaus lässt sich der Dreizylinder nur schwer als solcher ausmachen.

Allerdings setzt die Kraft des sonoren Diesels verzögert ein. Der Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test kann eine leichte Anfahrschwäche nicht verleugnen, und es entsteht der Eindruck, dass das Drehmoment von 285 Newtonmetern im Wandler des Automatikgetriebes regelrecht verpufft.

Ist der Opel hingegen erst einmal in Schwung, reicht sein Temperament aber aus, um locker im Verkehr mit zuschwimmen. Dann legt die sanft agierende Automatik immer die passende Fahrstufe ein und beschleunigt der Grand Sport in 12,2 Sekunden auf Tempo 100 und bis zu einer maximalen Spitze von 200 km/h.

Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test
Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test

Mit diesen Fahrleistungen verwandelt sich der kleine Diesel zwar nicht zu einem Sportler, doch fährt sich der präzise einlenkende Insignia agil und begeistert zugleich mit einem guten Abrollkomfort.

Im Innenraum bietet Opels Flaggschiff viel Platz und sogar einen Hauch von Sportlichkeit. Fahrer und Beifahrer sitzen angenehm tief und genießen eine gute Bewegungsfreiheit. Lobenswert und sehr bequem sind außerdem die serienmäßigen ergonomischen Aktiv-Sitze, die das AGR-Siegel tragen (Aktion Gesunder Rücken e.V.).

Das ergiebige Mobiliar lässt sich mehrfach einstellen und dank der ausziehbaren Oberschenkelauflage unterstützt es auch lange Oberschenkel optimal. Außerdem können die gut konturierten Sitze gegen Zuzahlung mit einer Massagefunktion bestellt werden. Zwar müssen die Passagiere im Fond auf dieses wohltuende Feature verzichten, doch freuen sie sich über genug Kniefreiheit sowie genügend Luft über dem Scheitel.

Die Bedienung erweist sich als intuitiv. Wer will, kann im Insignia sein Smartphone über den Wireless-Charger kabellos aufladen. Das Multimediasystem in der Cockpitmitte fällt mit einer Größe von acht Zoll zwar nicht gerade riesig aus, doch glänzt das Navi mit einer schnellen Routenberechnung.

Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test
Opel Insignia Grand Sport 1.5 D im Test

Auch das Angebot an Fahrerassistenten ist in Ordnung. Angefangen beim Querverkehrswarner, der bei plötzlich auftretenden Hindernissen am Heck wirkungsvoll Alarm schlägt, über die zuverlässig arbeitende Verkehrszeichenerkennung bis hin zum großen Head-up-Display, das dem Fahrer alle wichtigen Infos direkt in die Windschutzscheibe spiegelt.

Doch das absolute Highlight sind die Intelli-Lux-LED-Scheinwerfer, mit denen der Insignia die Nacht (fast) zum Tag macht: Das adaptive Licht leuchtet die Fahrbahn vorbildlich aus, blinkt bei auftauchenden Verkehrs- oder Ortschildern kurz auf und passt sich auch sonst den Gegebenheiten automatisch an.

So ist der Opel oftmals mit Fernlicht unterwegs ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Die sehr guten LED-Scheinwerfer sind ein absoluter Sicherheitsgewinn und erhalten von uns das Prädikat empfehlenswert.

Falls sie nicht serienmäßig an Bord sind, sollten die Intellilux-LED-Scheinwerfer von allen Insignia-Interessenten auf jeden Fall gleich mitbestellt werden. (we/aum/Guido Borck)(Fotos: Autoren-Union Mobilität/Opel)

Daten Opel Insignia Grand Sport 1.5

Länge x Breite x Höhe (m): 4,90 x 1,86 x 1,46
Radstand (m): 2,83
Antrieb: R3-Diesel, 1496 ccm, Turbo, Direkteinspritzung, Automatik, Vorderradantrieb
Leistung: 90 kW / 122 PS bei 3250 U/min
Max. Drehmoment: 285 Nm bei 1750–2750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,2 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,0 Liter
Testverbrauch: 5,4 Liter
Effizienzklasse: A+
CO2-Emissionen: 132 g/km (Euro 6d)
Leergewicht / Zuladung: min. 1595 kg / max. 545 kg
Kofferraumvolumen: 490–1450 Liter
Max. Anhängelast: 1500 kg
Wendekreis: 11,7 m
Bereifung: 215/55 R 17
Wartungsintervall: 30 000 km / nach Anzeige
Basispreis: 37.050 Euro