Audi Q8 e-tron

Driven: Audi Q8 e-tron

Der Audi Q8 e-tron basiert auf dem e-tron quattro, ist jedoch mehr als ein Facelift. Autodino hat ihn gefahren und war überrascht.

Mit Optimierungen in Antrieb und Batterie gelingt den Ingolstädtern ein Reichweitensprung, der Audi Q8 e-tron wirkt von vorn eleganter, und ganz nebenbei führen die Ingolstädter eine neue Typographie ein.

Audi Q8 e-tron
Audi Q8 e-tron

Nach wie vor gibt es die klassische SUV-Karosserie und eine Fließheck-Version namens Sportback. Ein paar Kilo konnten herausgenommen werden, und die Aerodynamik hat sich leicht verbessert.

Gefahren sind wir das Auto auf Lanzarote: Mit bergigem Terrain und hervorragenden Straßen wird dort ein breites und abwechslungsreiches Spektrum an Fahrsituationen geboten. Und dabei fielen uns auf Anhieb die Optimierungen am Fahrwerk auf.

Der Lenkaufwand ist geringer, es gibt mehr Rückmeldung von der Straße; die Lager an den Querlenkern sind deutlich steifer; die Wankneigung wurde um 10 Prozent reduziert, und das kann man deutlich spüren. Die Luftfederung wurde überarbeitet.

Die Audi Q8 e-tron Variante 55 mit 300 kW/408 PS, genau zwischen dem 50 mit 250 kW/340 PS und dem SQ8 mit 370 kW/504 PS angesiedelt, ist bestens motorisiert. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert 5,6 Sekunden, abgeregelt wird bei 200 km/h.

Audi Q8 e-tron
Audi Q8 e-tron

Und die Kraft wird perfekt auf die Straße gebracht. Mit dem ausgereiften Torque-Vectoring spart man sich bei Audi die mitlenkende Hinterachse, die in der Klasse fast schon Standard ist. Wenn man es wirklich provoziert, kann man den 55 mit Basisfahrwerk zum Untersteuern bringen.

Das Spitzenmodell SQ8 e-tron mit drittem Antriebsmotor (0-100 km/h in 4,5 Sekunden) präsentiert sich hingegen absolut neutral. Die jeweiligen Fahrprogramme (drive select) sind bei allen Modellen passend abgestimmt, wobei der Modus „auto“ das Spektrum von komfortabel bis sportlich eigentlich perfekt abdeckt.

Die durch Aerodynamik, Verbesserung der Motoren und stärkere Batterien gewonnene Reichweitenverbesserung bestätigt sich im Fahrversuch.

Im Interieur des Audi Q8 e-tron halten sich die Änderungen in Grenzen, Qualität und Verarbeitung lassen keine Wünsche offen. Das Farbprogramm innen und außen ist eher konventioneller geworden, die unlackierten Flächen der nunmehr entfallenen Basisversion gibt es nicht mehr.

Leder gibt es erfreulicherweise weiterhin, allerdings wendet sich Audi beim sportlichen Interieur von der renommierten Marke Alcantara ab und verwendet nunmehr andere Mikrofaser-Qualitäten. Die Navigation funktioniert besser als bei den meisten Mitbewerbern.

Übrigens können wir den optionalen Rückspiegeln mit Außenkamera und Bildschirm wenig abgewinnen. Die klassischen Spiegel, die es auch noch gibt, funktionieren besser.

Der ausgeprägte „Air Curtain“ und ein Radspoiler sollen zur Verbesserung der Aerodynamik beitragen, der Kühlergrill verbindet nunmehr die Scheinwerfer, die S-Line verfügt über Alu-Stilelemente und eine um 20 mm breitere Spur.

„Das Auto muss sich weiterhin wie ein Audi anfühlen“, so die Ingenieure bei der Fahrveranstaltung. Und das ist – trotz knapp 2,6 Tonnen Leergewicht – erstaunlich gut gelungen.

Das Konkurrenzangebot ist inzwischen breitgefächert, der Q8 e-tron bleibt ein überzeugendes Angebot. Die Preise beginnen bei 74.400 Euro, der Aufpreis für den Sportback beträgt 2650 Euro. (we/aum/mkn)(Foto: Autoren-Union Mobilität/Knödler)

Daten Audi Q8 e-tron

Länge x Breite x Höhe (m): 4,92 x 1,93 x 1,62
Radstand (m): 2,93
Antrieb: 300-kW-E-Motor, Allradantrieb, 1-Gang-Getriebe
Max. Drehmoment: 664 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 5,6 s
Batteriekapazität: 77 kWh
WLTP-Reichweite: 582 km
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 20,6 kWh
CO2-Emissionen (lokal): 0 g/km
Leergewicht / Zuladung: 2585 kg / 595 kg
Kofferraumvolumen: 569 Liter hinten, 62 Liter vorn
Max. Anhängelast: 1800 kg
Basispreis: 85.300 Euro