Dummerweise spielte das Wetter nicht so gut mit wie in den vergangenen Jahren. Etwas frisch war es in der Voreifel, die Temperaturen kamen teilweise aus dem einstelligen Bereich nicht raus. Und dann gab es auch noch den ein oder anderen ausgiebigen Regenschauer. Was der verflixt guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Kein Wunder, denn so viele amerikanische Mobile mit zwei, vier und mehr Rädern gibt es auf einem Haufen sonst eher selten zu sehen.
Irgendwo bollert, grummelt und wummert es immer irgendwo im Hintergrund. Meist sind es fette Achtzylinder, in V-Form unter der Haube angeordnet, die hier genussvoll Benzin verfeuern.
Abseits von ein paar großen Industriehallen dreht immer mal wieder jemand mit einem verflixt drehmomentstarken Motor seine Runden, brennt hingebungsvoll Gummi in den Asphalt. oder fotografiert sein Schmuckstück vor dem Hintergrund der Industriebauten.
Ebenso zu finden sind viertürige Limousinen, die auf einem deutschen Parkplatz kaum unterzubringen sind, elend lange Kombis mit irrsinnig viel Platz für Insassen und Gepäck, kultige Corvettes aller Baureihen, einige CJ-Jeeps oder aufgebrezelte Hummer.
Mit das kleinste und flachste, was auf dem Platz herum steht – und fährt – sind ein paar brutal umgebaute Ford Model T. Teils verwegen modifiziert dürften sie deutschen TÜV-Prüfern das Wasser in die Augen treiben.
Praktisch sind die Pick-Ups zweifellos, auch wenn man nicht Garten- oder Landschaftsbauer ist oder in einem anderen Handwerksberuf arbeitet. Den Beweis dafür liefert eine kleine „Siedlung“, etwas abseits auf dem Gelände des Treffens gelegen, „bewohnt“ von Besitzern von Pick-Ups mit absetzbaren Wohnkabinen.
Es ist schon ausgesprochen angenehm, wenn man auf einem solchen Event übernachten möchte und dann seine Behausung auf vier Rädern gleich dabei hat. Das kleine Modell besteht aus einem Wurfzelt auf der Ladefläche, das große ist dann eine amerikanische Wohnkabine mit seitlich ausfahrbarem Erker zur Erweiterung des Wohn- und Lebensraums.
Die Fraktion der Pony-Car-Besitzer hat es mit dem Übernachten schon etwas schwerer. Pony Cars sind jene Gattung amerikanischer Automobile, deren Bezeichnung und Merkmale auf den 1964 eingeführten Ford Mustang zurückgehen.
Den Besitzern von Mustang, Camaro, Firebird, Challenger und Co. genügt oft eine „Dackelgarage“ für den geschützten Schlaf, also ein Zelt, dessen Lebensraum im umgekehrten Verhältnis zum Hubraum unter der Haube steht. Gleiches gilt auch für die Besitzer des in einigen Exemplaren angereisten „real american sportscars“, der Corvette. Die Corvette-Exemplare stehen als Coupé und Cabrio schon fast aufreizend friedlich auf dem Platz.
Dazu gesellen sich diverse Harleys und echt fette Boss Hoss-Motorrädern mit üppigem V8-Antriebsaggregat, das irgendwie gut geölt in den Rahmen und zwischen zwei Räder eingefädelt wurde. Die Hinterreifen ist so breit geraten, dass die V8-Bikes schon beinahe ohne Seitenständer parken könnten.
Mit dem Gummi, den eine Boss Hoss alleine auf ihrem hinteren Pneu durch die Gegend fährt, könnte man locker einen Kompaktwagen rundum bereifen.
Das Spritfass auf dem Rahmen des dicksten amerikanischen Bikes beherbergt ein – im besten Wortsinne – „breites“ Instrumentarium. Und es ist so groß, dass von einem „Knieschluss“ im klassischen Sinne selbst bei viel gutem Willen kaum noch die Rede sein kann. Dafür brabbelt und bollert der V8-Motor unheimlich hörenswert.
In einem Eifel-Ort dürfte so ein Doge in hellem, freundlichem Schwarz gehalten und mit einem massivem Bullenfänger vor dem Kühler versehen, auffallen wie ein Priester-Seminarist in der Nachtbar.
Seilwinde und Abschleppseil an der Front, dicke Scheinwerfer-Batterien auf dem Dach, eine meterbreite LED-Lightbar auf dem Kuhfänger und grobstollig bereifte Reserveräder auf dem massiven Dachgepäckträger machen deutlich, dass so ein Ram und sein Besitzer es durchaus ernst meinen. Getreu dem Markenslogan „Pack das Leben bei den Hörnern“ machen die „keine Gefangenen“.
Damit Fans, Fahrer und Besucher des Events vom Treffen auch etwas mit nach Hause nehmen können, gibt es eine Händlermeile „Show & Shine“ und eine Pokalverleihung. (ampnet/Sm)(Fotos: Gerhard Prien)