Und wie es scheint, fehlt dem neuen Mercedes-Benz E-Klasse Coupé fast nichts. Außer einem Achtzylinder.
Hier ist alles auf Limousinen-Dimension gewachsen – einschließlich der Innenausstattung mit einer fast unverändert übernommenen Armaturentafel. Die Unterschiede liegen hier im Detail: Die Luftausströmer erinnert an Düsentriebwerke, der Dreh-Drücksteller in der Mittelkonsole kann optional zugunsten eines besonders futuristisch gestalteten Touchpad entfallen.
Das Coupé der E-Klasse ist vielleicht das geräumigste Fahrzeug seiner Art: hier sitzt man vorne wie in der Limousine, und die zwei Einzelsitze im Fond bieten Platz in jeder Richtung – auch dann, wenn die Vordersitze weit nach hinten gefahren werden.
Auf der Straße überzeugt das Coupé – soweit sich das vom Beifahrersitz aus beurteilen lässt – mit hohem Komfort und präzisem Fahrverhalten; Mercedes-Benz hat hier bei der Limousine bereits erhebliche Fortschritte erzielt, die naturgemäß auf das Coupé übertragen werden.
Auf Nummer Sicher gehen die Daimler-Ingenieure bei den Assistenzsystemen: Selbst der Sport-Plus-Modus lässt nur verhaltene Heckschwenks zu, Drifteinlagen werden rigoros verhindert. Dafür gibt es schon in der Serienausstattung, erst recht aber im Rahmen verschiedener Optionspakete eine große Zahl digitaler Assistenzfunktionen, die den Fahrer mehr ode weniger erfolgreich kontrollieren und unterstützen.
Unter der Haube arbeitet eine Reihe moderner Aggregate: Einstiegsmotorisierung ist der E200 mit 184 PS starkem 2,0-Liter-Vierzylinder. Darüber rangiert der E 300 mit einem identisch dimensionierten, 245 PS starken Motor. Vorerst stärkstes E-Coupé ist der 333 PS starke E400 mit 3,0-Liter-V6-Motor.
Das Dieselprogramm beginnt mit dem 184 PS starken E220d mit 2,0-Liter-Vierzylinder, im Herbst wird der E350d mit 258 PS starkem 3,0-Liter-V6 nachgereicht. Bis auf die Einstiegsmodelle, die es auch mit Sechs-Gang-Handschaltung gibt, sind alle Modelle mit einer Neun-Stufen-Automatik ausgerüstet. Beim E200 und den Dieselmodellen gibt es gegen Aufpreis einen Allradantrieb, beim E400 ist er obligatorisch.
Faszinierendstes Aggregat wird ein Reihen-Sechszylinder von AMG mit 3,0 Litern Hubraum, der dann rund 450 PS leisten wird und mit Allradantrieb und Automatik gekoppelt ist.
Objektiv gesehen reicht allerdings schon der turboaufgeladene 3,0-Liter-V6 im E400 völlig aus; in diesem Modell durften wir die äußerst zügige Mitfahrt auf das abgesperrte Timmelsjoch erleben. Im Sport-Plus-Modus liefert die Abgasanlage ein wahres akustisches Feuerwerk.
Weil oft der erste Eindruck entscheidet: man muss schon sagen. Das E-Coupé glänzt mit einer fast schon italienisch anmutenden Form, mit einer breiten und muskulösen Schulter, rahmenlosen Seitenscheiben und schlanken, horizontalen Rückleuchten. Die Radgrößen liegen zwischen 17 und 20 Zoll, vorne glitzert der charakteristische „Diamantgrill“, die aufgeständerten Seitenspiegel wirken sportlich, der Kofferraumdeckel ist als Heckspoiler ausgeformt.
Im Januar steht es auf der Automesse in Detroit, im Frühjahr kommen die ersten Exemplare zu den Händlern. Preise gibt’s später. (Fotos: Daimler)