Obwohl es am gestrigen Morgen mit 9 Grad recht frisch war, stand die erste größere Motorradtour an den Rhein an. Schließlich war Kaiserwetter mit bis zu 23 Grad – immerhin haben wir erst April – vorhergesagt. So etwas muss man als Biker ja ausnutzen!
Wie der geneigte Leser meines Triumph Tiger Sport Test weiß, habe ich mir für die Tigerin eine Alu-Topbox besorgt, da mir die Plastik-Topcases nicht mehr zusagen – auch wenn mehr hineingeht.
Treffpunkt war 10.30 Uhr bei Tourguide Dirk. Der fährt zwar eine „GS“ aber irgendeinen Fehler hat ja jeder (duck und weg 🙂
Auch er hat eine Box hinten drauf, die sogar noch in der Höhe variabel ist. Doch hatten wir für die Motorradtour die Bikes nicht nur mit Transportboxen, sondern auch mit zwei der besten Sozia versehen (irgendwer muss schließlich Kaffee und Eis bezahlen!).
Alex und Cora sind unsere Ruhepole. Erfahrene Mitfahrerinnen, die Schrägfahrten bis an den Abriss ebenso wie Rollator-Kaffeefahrten klaglos mitmachen. Danke dafür!!
Bekanntermaßen findet man am Rhein alle Meter lang eine Burg. Eine nahezu wahre Burgeninflation herrscht an diesem wunderbaren Fleckchen Deutschlands.
Ausgerechnet an einer unschönen Baustelle linkerhand gelegen „Burg Reichenstein“, die wohl Anfang des 11. Jahrhunderts gebaut wurde und in der einst neben Adeligen auch Raubritter wohnten.
Wer einmal am Rhein entlang fuhr, der kennt „Burg Pfalzgrafenstein.“ Das Besondere an dieser Burg: sie liegt mitten auf dem Rhein auf einer kleinen Insel.
Sie verfügt über ein Verlies und – wenn man richtig hinsieht – sieht sie vorn (Rheinaufwärts-Seite) fast aus wie ein Schiff. Das liegt an der Spitze, die wegen dauernder Beschädigungen durch Treibeis (1600) angebaut wurde.
Wer mag kann die Inselburg übrigens besichtigen. Von Kaub fährt eine kleine Fähre dorthin. Wir hatten jedoch mangels Zeit diese Möglichkeit nicht. Davon abgesehen befanden wir uns auch auf der anderen Rheinseite…
Unsere Motorradtour am Rhein führte uns weiter durch Bacharach („von Bach bis Bacharach“ – woher kenn‘ ich das blos noch??), bis Höhe Loreley. Dazu muss man – denke ich – nichts mehr sagen.
Das hatte auch zur Folge, dass das Navi von Tourguide Dirk ausflippte und uns statt über kleine Kreissträsschen nach Boppard, über die A61 und die B327 nach Konstanz führte.
Doch zunächst stand – auf dem Gipfel angekommen, noch die erste Rast mit Bratwurst und einem genialen Blick aufs Rheintal und die Loreley an.
Das Cafe Maria Ruh ist ein echter Tipp. Der Ausblick „vom Gipfel“ ist wirklich „aller Mühen“ wert. Leider ist das Kaffee kein Geheimtipp – es war am Sonntagmittag wie zu erwarten doch recht gut besucht. Dennoch. Der Ausblick entschädigt und die Wurst schmeckt ganz gut.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit war das Wispertal leider nicht mehr drin. Den Sonnenuntergang wollten wir im April mit dünner Bekleidung nicht unbedingt erleben.
So blieben zwar abseits des Rheins auf dem Heimweg nur wenige kleine Sträßchen unter die Räder zu nehmen, doch dafür entschädigte der dicke Eisbecker, den wir uns in Frankfurt kurz vor Ende unserer Rhein Motorradtour noch genehmigten.