Dauer-Test-Tagebuch SEAT LEON ST CUPRA 290

Seat LEON ST CUPRA 290 Front
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Anfang und Ende meines erschreckenden Test und Erfahrungsbericht vom Seat Leon ST CUPRA 290. Kapitaler Motorschaden, gefolgt von kapitalem Getriebeschaden. Lest selbst:…

Inhaltsverzeichnis

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Test Seat Leon ST CUPRA 290

Die meisten Autotests sind ziemlich oberflächlich. Warum? Weil hierfür einfach die zum Modell gehörenden Pressemitteilungen verwurstelt werden und ein geliehenes Auto vom Händler für 2-3 Stunden „Probe gefahren“ wird. Daraus wird dann ein „Testbericht“.

Seat Leon ST CUPRA 290 Test

Ich habe das „Glück“ einen SEAT LEON ST CUPRA 290 mein eigen zu nennen. Er wurde gegen einen EXEO eingetauscht. Und den werde ich nun testen. Nicht nur für 3 Stunden, sondern Tag für Tag. Beim Einkauf, beim Transport und auf der Bahn beim rasieren. Darüber werde ich ein „offenes“ Test-Tagebuch führen, für jedermann zum Nachlesen. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Tagebuch ständig erweitert wird.


Warum jetzt CUPRA 290, der 280er war doch okay?! Weil Seat gerade 10 Jahre CUPRA feiert und daher 10 Extra-PS spendiert. Ne. Marketing Gelaber. Tatsache ist, das Mitbewerber (Renault, Peugeot) in den Markt drängen und man sich hier schon mal ein wenig von der Konkurrenz absetzen will. Tatsache ist auch, dass nicht die geänderte AGA für die 10 Mehr-PS verantwortlich ist. Die Mehrleistung hat man wohl über die Motorsteuerung (Software) herausgekitzelt.

Geordnet nach Kilometerstand – was war los?

Wer sich für den SEAT LEON ST CUPRA 290 interessiert, den lade ich ein, öfters mal in mein Test-Tagebuch „hineinzuschauen“. Los geht’s…

Kilometerstand 450

Das erst Mal tanken. Der Freundliche hatte ihn mir randvoll inklusive einer Flasche Prosecco (für mich) und einem Blümchenstrauß (für die Gattin) übergeben. Seat Sport Embleme links und rechts in schwarz drauf, „auto emocion“ auf die Winterfelgen für den CUPRA 290.

Kilometerstand 700

Ich habe mittlerweile 700 Kilometer runter und bei Kilometerstand „450“, dem Tankwart das erste Mal „Hallo“ gesagt. Bin auch meist recht zärtlich mit dem Gaspedal umgegangen, muss ja nicht sein, den neuen, jungfräulichen 2.0-Liter im CUPRA 290 gleich zu prügeln.

Einsteigen, Sitzprobe. Da fällt zunächst mal auf – die Wangen der Sportsitze stören nicht. Sind nicht mehr so eng wie beim EXEO Sport. Dafür haben dessen Türen (weil Audi?) wesentlich satter zugeschlagen! Die Instrumente und Armaturen, sind genau am richtigen Fleck, die Haptik ist okay. Ein paar Detailveränderungen habe ich aber dennoch vorgenommen – alle Infos und Bilder dazu in diesem Post „Seat Leon ST CUPRA 290 Innenraum Tuning„.

Einen Tag (bei Null Grad) habe ich damit verbracht, „alle“ Software-Features und Einstellungen über das wirklich schnelle Touch-Display auszutesten. Hier ist ein riesiger Fortschritt gegenüber dem lahmen Infotainment Gerät von 2015 zu verzeichnen. Noch nie habe ich Naviziele so schnell eingeben können und noch nie ein Gerät gehabt, dass mir so schnell 3!! Alternativrouten zum Ziel anbietet.

die wichtigste Anzeige: G-Kräfte im Infotainment System

Natürlich nur eine nette Spielerei neben der Öltemperatur-Anzeige. Aber immerhin. Auch eine Neuerung gegenüber dem 2015er.

TIPP: Wenn man eine Anzeige mit dem Finger nach oben herauswischt, wird eine andere dafür eingeblendet. Zur Verfügung stehen: Öltemperatur, Wassertemperatur, G-Kräfte und (meine Lieblingsanzeige) die gerade erzeugte Motorleistung in Kw.

Bevor ich es vergesse. Die neuen CUPRAS 2016 (nicht der Kombi ST) erhielten einen neuen Auspuff. Der Sound war wohl einigen Kunden zu dürftig für das 290PS Auto. Beim Cupra 290 ( nur 3 / 5-Türer ) wurde werksseitig auf den MSD verzichtet. Es sind dort also nur VSD und ESD verbaut, aber gleichzeitig wird der Rohrdurchmesser ab dem VSD auf 55 mm reduziert. Die JE DESIGN Klapppenauspuffanlage hat einen durchgängigen Durchmesser von 70 mm.  Jeder wie er mag. Ich bin froh, dass Seat beim ST auf eine geänderte AGA verzichtet hat. Der Lärm – besonders hinten – soll bei Testfahrten mit der neuen Serien Auspuffanlage im Kombi (ST) unerträglich für die Passagiere im Fond gewesen sein.

Mir reicht das, wenn mein CUPRA Renn-Löwe im „Comfort-Modus“ leise schnurrt und beim Kickdown den Ton hörbar verschärft. Wer’s noch lauter haben will, wählt den „CUPRA“ oder „SPORT“ Modus. Hier wird der Sound modelliert und in den Innenraum übertragen. Doch dazu später mehr.

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wer auf der Suche nach einer Klappenauspuffanlage mit mehr Sound ist, wird eventuell hier fündig (LEON CUPRA Klappenauspuff mit Soundvideo)

Fahrersitz ist in Höhe und Abstand justiert. Der Schirm (Dauerregen) unterm Sitz in „Geheimfach“ verstaut – übrigens der Beifahrer hat dieses Fach auch – die Lordose Stütze für ältere Menschen wie mich, eingestellt. Jetzt nur mal ganz kurz den Schlüssel einstecken. Einmal drehen und die hinterleuchteten Drehzahlmesser und Tachonadel des Seat Leon ST CUPRA 290 schlagen gleichzeitig aus und gehen wieder zurück. Geil. Wie im Rennwagen.

Na gut. Noch mal Drehen – Anlassen. Er ist wirklich schön leise. Gut so. Die Proll Zeiten sind vorbei. Wer das dennoch braucht – es werden gerade Klappenanlagen für den aktuellen Leon von diversen Herstellern gefertigt und getestet. Einfach mal googeln. So. Bevor es losgeht, muss ich aber ein wenig rangieren. Der Rückwärtsgang ist im butterweichen DSG-Automat schnell eingelegt. Schwupp – der Beifahrer Spiegel fährt Richtung Bürgersteig runter, die Musik im Innenraum wird leiser. Man soll sich konzentrieren – beim Rückwärtsfahren!

Aber bevor es richtig groovt, wird das Rollo des riesigen Panoramadaches aufgemacht. Per Motor und Knopfdruck natürlich. Dazu gibt es mehrere Stufen oder eben ganz auf oder ganz zu.

Ich lasse das Sonnenrollo „ganz“ zurückfahren. Wobei „ganz“ etwa 3/4 bedeutet. Denn wie das Panoramadach selbst, so lässt sich auch das Sonnenrollo nicht über die gesamte Glas-Fläche zurückfahren und öffnen. Macht nix.

Ich möchte bereits nach den ersten Sekunden im CUPRA auf dieses Panoramadach nicht mehr verzichten!

Wenn die Sommersonne den Innenraum des Autos auf 70 Grad aufgeheizt hat, drückst du den Button auf deinem CUPRA Schlüssel etwas länger und nicht nur alle Fenster öffnen sich, nein, auch das Panoramadach fährt zurück und lässt den Hitzestau entweichen. Schöne Sache das.

Wer es nicht so luftig offen mag, der kann das Panoramadach des Leon auch einfach nur ankippen. Ein integrierter Windabweiser sorgt für zugfreie Fahrt.

adaptive Fahrwerksregelung DCC

Der Fahrmodus ist zu Beginn auf „COMFORT“ eingestellt. Die Dämpfer sind „sportlich weich“ (ähnlich wie bei meinem alten EXEO Sport, dürfte für meinen Geschmack aber noch einen Tick weicher sein), die Lenkung reagiert nicht auf den Zehntel Millimeter die Gasannahme ist entspannt und das DSG schaltet frühzeitig spritsparend hoch. Schaltwippen am Lenkrad gibt’s übrigens auch. Top, alles bestens!

Was mir bereits auf den ersten Metern Testfahrt im Vogelsberg bergab in Kurven auffällt – der CUPRA schiebt niemals über die Vorderräder so wie mein EXEO. Die Räder drehen selbst bei Bergauffahrt nicht durch. Mit dieser Vorderachs-Differenzialsperre am Leon CUPRA haben die Seat Ingenieure ein Meisterwerk abgeliefert! Was für die Traktion und das Handling des Autos ein unglaubliches PLUS bedeutet, denn im Extremfall kann die gesamte Antriebskraft auf ein Rad geleitet werden.

Wer bergauf fährt – muss auch wieder bergab fahren. Irgendwann. Und da benötigt man gute Bremsen. Nun gibt es für den CUPRA ein „Performance-Paket“ zu kaufen (2.530.-€) das neben Seitenschwellern in Wagenfarbe (die hätte ich auch gerne), eine BREMBO 4-Kolben-High-Performance-Bremsanlage vorne mit innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben der Dimension 370 x 32 mm vorne beinhaltet. Aber keine Angst. Wer kann Rennfahrer ist und nicht auf die Piste will, der benötigt die BREMBOS nicht.

Die Serien-Bremsanlage des Seat Leon CUPRA ist ausgezeichnet. Ebenso wie die Progressiv-Lenkung. Hier wird der Lenkwiderstand an die Geschwindigkeit angepasst. Je schneller du mit dem CUPRA die anderen rasierst, desto stärker der Lenkwiderstand. Mercedes und BMW Fahrer leisten ohnehin keinen Widerstand mehr bei diesem Auto…

sehr gut – die Heizleistung Innenraum 🙂 Bereits nach 4 Kilometern wird es im CUPRA gemütlich warm

Beim Parken kommt der Vorteil der progressiven Lenkung besonders gut zum Vorschein. Bei langsamer Fahrt sind weniger Lenkbewegungen nötig, so ist der CUPRA schnell eingeparkt. Aber wer will parken? Ab auf die Autobahn damit zum rasieren!

Kilometerstand 780 – erste Cupra 290 Probleme

Heute mal die Heckklappe genauer unter die Lupe genommen. Auf weißem Lack sieht man ja nicht nur den Dreck, sondern auch Rost besonders gut. Rost bei einem neuen Auto? Naja nicht gleich übertreiben – Flugrost, aber ärgern mich schon ein wenig, die braunen Flecken an der oberen Befestigung des linken Heckklappendämpfers.

Händler meinte das wäre normal, da die Schraube nicht rostfrei wäre, könne man das höchstens abwischen, abschrauben würde man das nicht. Meine Bedenken, dass die Brühe irgendwann in den Hohlraum der Befestigung laufen könne, konterte er mit 10 Jahre Garantie gegen Durchrosten.

Mag sein, aber ich finde so etwas an einem nagelneuen Auto nicht schön. Hier sollte Seat das Pfennigteil durch Kunststoff ersetzen oder besser versiegeln.

Vom Händler nach Hause geht es über die Autobahn. Mein CUPRA 290 hat nun knapp 800 Kilometer drauf und darf jetzt auch mal ein wenig gefordert werden. Doch Ablenkung ist bei hohen Geschwindigkeiten unerwünscht. Eine gute Gelegenheit, die Sprachunterstützung des Seat Navis zu testen.

Aufgerufen wird diese entweder über einen Tastendruck am Multifunktionslenkrad oder am Bedienteil über die Taste „VOICE“ des Infotainment Gerätes selbst. Das funktioniert unglaublich gut. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten, versteht mich mein Navi ohne Fehl-Eingaben. Wer zu Beginn nicht weiß, wie er sich mit seiner Assistentin unterhalten soll, bekommt auch Hilfe über das Display. Ich hatte im Stand natürlich auch einmal die Eingabe per Hand versucht – auch hier läuft alles sehr schnell und flüssig. Ein Sahneteil dieses Seat Navi!

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Das Auto ist beeindruckend. Kann es kaum erwarten, den LEON ST CUPRA 290 endlich mit den schöneren, breiteren Sommerfelgen samt Pirellis zu testen!!

Und nein – das ist keine montierte Felge. Weil Anfragen kamen, wie die Sommerfelge auf dem CUPRA aussieht, habe ich mal am Rad gedreht und eine Pirelli bereifte Sommerfelge vor den 18-Zoll Michelin Winterschlappen gestellt, damit Ihr einen Eindruck habt, wie die 19-Zoll Serienfelge für den Sommer am Leon ST CUPRA 290 aussieht.

Womit ich leben kann: mit der schwachen Leistung. Der Wischwasser-Pumpe. Drei dünne Fäden Wasser verstreut diese je Seite auf die Scheibe. Auch der Austausch gegen eine Fächerdüse soll nicht viel bringen. Hier ist wohl der Motor/ die Pumpe unterdimensioniert. Das konnte der EXEO eindeutig besser. Aber was soll. Der CUPRA hat anderweitig mehr als genügend Druck auf der Leitung. Und nur darauf kommt’s an!!

Übrigens – mein Durchschnittsverbrauch bewegt sich derzeit so um 9,5 Liter.

Da ist alles dabei: Landstraße mit 100km/h, Autobahn Passagen und kleinere Fahrten im städtischen Bereich. Rein Landstraße Verbrauch laut Anzeige: 7-7,5 Liter. Bin sehr zufrieden in Anbetracht der Leistung des CUPRA!

Kilometerstand 1.500 – Lastesel Test

Praxistest Kofferraum Leon ST. Was der Leon ST CUPRA auf der Autobahn und auf Landstraßen in punkto Handling und Power kann, hat er bewiesen. Aber so leid es mir tut, ich habe einen Kombi gekauft, weil ich ab und zu auch einmal etwas (mehr) zu transportieren habe.

Ist der Seat Leon ST CUPRA 290 tatsächlich das automobile Schweizer Messer für den jung gebliebenen Familienvater und Hausbesitzer, der hin und wieder auch mal ein paar Dachlatten transportieren muss? Ja, das ist der spanische Rennlaster! So viel vorab.

Weiter auf Seite 2…

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