Humoresken_opa

Wer hat keinen Plan? Die Bahn?

Im Sommer sind wir in den Zügen der Bahn beinahe erstickt, weil deren Klimaanlage nur bei kühleren Temperaturen funktioniert, im Winter – wenn einmal ein Zug fuhr, fast erfroren, weil deren Heizung – genau…
Nach dem Motto: Alle reden vom Wetter, wir auch! Und als ich dummerweise letztes Jahr mit der Bahn zur Essen Motor Show fuhr, hatten von vier Zügen zwei Verspätung und die anderen beiden technische Defekte. Nun ja, und jetzt streiken die Lokführer. Zeit für Autodinos kleines Bahntraumata:

I HAVE A DREAM

Vor ein paar Tagen hatte ich einen schrecklichen Traum. Ich stand wie immer früh morgens um 07.00 Uhr am Gleis 1 und wartete auf den 06.00 Uhr Eilzug in Richtung Main-Metropole. Wie die persönliche Erfahrung und die Verspätungen der Bahn es mich im Laufe der Jahre lehrten, komme ich mit dieser Karenzzeit von etwa einer Stunde ganz gut hin. Meist läuft der Sechs-Uhr Eilzug dann nach einer weiteren halben Stunde pünktlich um halb acht in den Bahnhof ein. Nicht das ich mich darüber ärgern würde, im Gegenteil. Ich verdanke der Deutschen Bundesbahn so eine Stunde kostbaren Schlafes…

Zugegeben, anfangs wurmte es mich schon, um fünf aufzustehen, um dann nach neunzigminütiger Wartezeit um halb acht mit dem sechs Uhr Zug fahren zu können, ganz abgesehen von den ständigen Querelen mit meinem Chef. Doch heute, auf jahrelange Eisenbahnerfahrung beziehungsweise Verspätungsmeldungen rückblickend, bin ich doch merklich ruhiger geworden.
Das liegt zum Einen an meinem neuen Vorgesetzten, der über eine enorme Menschenkenntnis verfügt, in keinster Weise nachtragend ist und über Verspätungen grosszügig hinwegsieht – seit wir uns morgens immer an Gleis eins treffen. Zum Anderen habe ich mich als Bahnfahrer an die Zeitverschiebungen gewöhnt und ganz privat für mich, neben der Sommer- und Winterzeit, die Eisenbahnzeit eingeführt. Bei der Benutzung dieses Transportmittels gehen die Uhren, wenn sie gehen, eben anders und wer sich nicht danach richtet ist selbst schuld, wenn er zu spät kommt.

Doch zurück zu meinem Traum. Es muss so nach 20 Minuten Wartens und ca. 198 Flüchen gewesen sein, als mich folgende Schreckensmeldung aus dem amtlichen Lautsprecher erbleichen ließ:
„Achtung, Achtung! Aufgrund der unendlichen Verspätungen hat die Bundesbahndirektion beschlossen, sämtliche Haltestellen vom Fahrplan zu streichen. Wir bitten für diese Maßnahme, zu der wir uns aus Gründen der Pünktlichkeit verpflichtet sehen, um ihr Verständnis. Die Zugführer sind jedoch angewiesen, die Geschwindigkeit bei der Einfahrt in einen Bahnhof um zehn Prozent zu reduzieren, was Ihnen – so Gott will, ein gefahrloses Aufspringen ermöglichen sollte. Viel Glück, ihre Bundesbahndirektion!“

Doch damit war mein Traum noch nicht zu Ende. Zu allem Überfluss wurden die Züge auch noch immer kürzer. Gerade zu Zeiten des Berufsverkehrs wurde das Aufspringen auf den durchrasenden Eilzug zum waghalsigen Unternehmen.
Meine Frage, wie man denn einen solchen Schritt begründe, beantwortete ein hoher Beamter damit, dass die meisten Leute selbst schuld seien, wenn sie ausgerechnet alle zur selben Zeit den gleichen Zug nähmen. Schließlich stelle man schon seit Jahren gegen 24.00 Uhr immer längere Züge zur Verfügung, die aber undankbarerweise und ohne ersichtlichen Grund, beinahe menschenleer blieben.

Bei diesen Worten wachte ich schweißgebadet auf. Gott sei Dank, war doch alles nur ein Traum! Hätte ja auch schlimmer kommen können. Nicht auszudenken, wenn wir im Sommer bei 40 Grad ohne Klima und im Winter schlotternd ohne Heizung im Abteil sitzen müssten. Ja das wäre ein Albtraum!! (Copyright AUTODINO)

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