Verwirrung bei Verbrauchswerten von Plug-in-Hybriden

AutonewsEU-Norm rechnet Verbräuche schön

Plug-in-Hybridautos tanken Benzin und laden Strom an der Steckdose. Wie viel tatsächlich ist unklar, denn mit einer EU-Formel rechnen sich Hersteller ihre Flottenverbräuche schön. AUTO BILD hat nachgerechnet und zeigt in Ausgabe (Heft 32/2011), wie mit dieser EU-Norm verwirrende Verbrauchswerte entstehen…

Die ECE-Norm R 101 verzerrt den tatsächlichen Verbrauch. Laut dieser Norm verbrauchen etwa der BMW i8 Concept 2,7 und der Audi A1 e-tron sogar nur 1,9 Liter pro 100 Kilometer. Diese sagenhaft niedrigen Verbräuche tun dem Flottenverbrauch des Herstellers im Hinblick auf die EU-Vorgaben gut. Was die EU-Norm aber verschweigt:
Die Formel berechnet zwar den Strom- sowie Benzinverbrauch des Fahrzeugs. Die Stromkosten beim Laden sowie der CO2 Ausstoß, der bei der Stromproduktion anfällt, fließen aber nicht in die Verbrauchsrechnung ein. So kommt es zu den traumhaften Verbrauchswerten bei Audi und BMW, aber auch bei Toyota (2,6 Liter/100km beim Prius Plug-in) oder Porsche (3,0 Liter/100 km beim 918 Spyder).

Ab 2014 soll eine neue Norm gelten, die Werte wie Strom- und Benzinverbrauch sowie elektrische Reichweite kombiniert. Mit den drei Werten kann der Fahrzeughalter errechnen, was sein Plug-in-Hybridauto verbraucht. Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland fordert gegenüber AUTO BILD: „Energiekosten und die dazugehörigen Emissionen müssen auf den reinen Benzinverbrauch aufgeschlagen werden.“ Nikolaus
Steininger von der zuständigen EU-Behörde ergänzt: „Die Verbrauchsmessung muss generell verändert werden.“ In den kommenden Jahren soll ein neuer, weltweit geltender Fahrzyklus fertig sein. [auto bild]

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