Autodino Sammelaktion für die Mineralölindustrie

Normalerweise schaue ich mir die Blabla-TV-Talkrunden nicht an. Gestern Abend ist mir aber gerade bei Günther Jauch der Akku in der Fernbedienung schwach geworden, also blieb ich dran, beim Thema: “Wer trägt die Schuld an den rasant steigenden Spritpreisen? Und was hören wir da – neben einem Backpulvergag von Ranga Yogeshwar? Das die Mineralölindustrie ums Überleben kämpft! Kaum mehr wirtschaftlich arbeiten kann!! Und max. 1 Cent pro Liter verdienen…

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Oder wenn es nicht  die  Realität wäre, würde man es für eine gelungene Satire halten. Ich spreche von den Ölpreisen. Monat für Monat, Jahr für Jahr das gleiche Spiel. Ab Juni steigen die Benzinpreise, weil die Ferienreisezeit beginnt und Tausende von Urlaubern mit ihren Autos in Urlaub fahren.  Ab Oktober steigen die Heizölpreise, weil es kälter wird und hunderttausende die Heizungen einschalten.

Hier beginnt meine Satire:

Weil man aber den Grund für die  Preiserhöhungen (grenzenlose Geldgier) nicht nennen will, ist man  bemüht bei dem Verbraucher durch andere vorgeschobene Gründe, auf Verständnis  zu stoßen. Dazu ist den Ölgesellschaften kein Argument zu dämlich:

„Es besteht ein Mangel an Rohöl, aufgrund der geringen Vor­räte wird es leider  zu einer Preiserhöhung auf dem Markt kommen.“

oder

„Es  besteht  ein  Überschuss  an  Rohöl, die Lager Kapazitäten sind erschöpft, das zwingt uns die Preise zu erhöhen.“

oder

„Der Dollar fällt, also steigt der Ölpreis.“

oder

„Der Dollar steigt, also steigt auch der Ölpreis.“

oder

„Ein  Regierungsmitglied  der  OPEC- Staaten hat sich erkäl­tet, leider müssen wir erhöhen.“

oder

„Rotterdam  hat  Hochwasser gemeldet, proportional mit dem Wasser wird der Ölpreis steigen müssen.“

Aber  es  kommt  auch vor, dass der Ölpreis fällt. Dies soll am 25 Juni 1948  der Fall gewesen sein. Nachdem er am Tag zuvor um 12 Pfennig gestiegen  war,  war  eine  drastische Preissenkung am nächsten Tag um 1 Pfennig  möglich  gewor­den.  Dies sei geschehen, so ein Sprecher einer Ölgesell­schaft,  um  dem  Verbraucher zu zeigen, dass bei den Ölge­sellschaften eine reelle, faire Preispolitik an oberster Stelle steht.

Was  kann  nun  der  Verbraucher tun, um dem endlosen Abkas­sieren entgegenzutreten?  Bislang wusste ich dafür auch keinen Rat. Doch jetzt, nach reiflicher Überlegung, weiß ich‘s:

Gar nichts !

Wer also für die notleidende Mineralölindustrie spenden will – Autodino wird demnächst ein Spendenkonto eröffnen.

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