Gurtairbag

Schwaben blasen sich auf für mehr Sicherheit. Mercedes bringt Gurt-Airbag in der S-Klasse

Die Schwaben bringen den Gurt-Airbag in der S-Klasse, die im Herbst 2013 auf den Markt kommen wird. Sie werden sich dadurch wahrscheinlich einmal mehr einer Vorreiterrolle rühmen dürfen. Zumindest in Europa gibt es derzeit noch kein solches Angebot. Die Gurt-Airbags blasen sich bei einem Aufprall blitzschnell auf und verteilen die auf den Körper einwirkende Kraft auf eine größere Fläche.

In den USA offeriert Ford schon seit letztem Jahr im Geländewagen Explorer den Gurt-Airbag für die Rücksitze, der nach Angaben des Unternehmens von rund 40 Prozent der Käufer geordert wird. In Europa soll das neue Sicherheitsfeature erstmals im Ford Mondeo zum Einsatz kommen. Da dessen Marktstart aber vor wenigen Tagen von 2013 auf 2014 verschoben worden ist, wird Mercedes hierzulande wohl der Vorreiter sein.

Bei den Schwaben heißt der Gurt-Airbag kurz Beltbag und er funktioniert im Prinzip genauso wie die übrigen Luftsäcke im Fahrzeug. Sensoren erkennen einen Frontalaufprall und lösen die Befüllung des Airbags aus. Ein Generator bläst das mehrlagige, mit Reißnähten versehene Gurtband auf die fast dreifache Breite auf. Über die größere Fläche wird die auf den Fond-Insassen wirkende Kraft besser verteilt – das Verletzungsrisiko sinkt.

Während normale Airbags pyrotechnisch gezündet werden, nutzen Ford und Mercedes komprimiertes Gas, das über einen Druckspeicher innerhalb von Millisekunden für die volle Entfaltung sorgt. Diese geht damit zwar langsamer und auch mit weniger Druck vonstatten als etwa bei einem Frontairbag, aber im Fond steht nach einem Frontalcrash mehr Zeit zur Entfaltung zur Verfügung. Zudem hat Gas einen weiteren Vorteil: Es bleibt anders als pyrotechnisch gezündete Airbags kalt, so dass es auch noch nicht einmal zu leichten Verbrennungen kommen kann.

Ford hält den Gurt-Airbag auch aus diesem Grund besonders gut geeignet gerade für Kinder und ältere Menschen. Und diese sitzen ja auch besonders häufig im Fond. Der neuartige Luftsack könnte übrigens auch die Anschnallquote im Fond verbessern helfen, sagt zumindest eine Studie aus den USA. Denn dort wir hier bei uns schnallen sich immer noch zu wenige Menschen auf den hinteren Sitzbänken an. (dmd)

djd-Text: ext20722
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