Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar

Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar

Die Japaner haben gerade das Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar vorgestellt. Der Rennwagen wird vom Gazoo Racing in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eingesetzt.

Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar
Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar

Die amtierenden Weltmeister und dreifachen Le-Mans-Sieger wollen ihre Titel gegen die neue Hersteller-Konkurrenz verteidigen. Um dies zu schaffen, geht Toyota Gazoo Racing mit einer Rennversion des zukünftigen Hypercar-Straßenfahrzeugs an den Start, in der die im TS050 Hybrid entwickelte Antriebstechnologie zum Einsatz kommt.

Der GR010 Hybrid ist ein Prototyp-Rennwagen und wurde in den vergangenen 18 Monaten gemeinsam von den Ingenieuren am Hauptsitz des Rennteams in Köln und den Experten für elektrische Hybridantriebe im Higashi-Fuji Technical Center in Japan entwickelt.

Den neuen Hypercar-Regularien entsprechend, verfügt der GR010 Hybrid über einen leistungsstarken Hybrid-Allradantriebsstrang.

Während ein 3,5-Liter-V6-Twin-Turbo-Motor 500 kW (680 PS) an die Hinterräder liefert, sitzt an der Vorderachse eine 200 kW (272 PS) starke Motor-Generator-Einheit, die von Aisin AW und Denso entwickelt wurde.

Da laut Regularien eine maximale Systemleistung von 500 kW (680 PS) zulässig ist, reduziert eine intelligente Elektronik die Leistung entsprechend der Höhe des eingesetzten Hybrid-Boosts.

Ein Teil der Regularien sieht unter anderem eine Kostensenkung vor. So ist das neue Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar 162 Kilogramm schwerer und hat 32 Prozent weniger Leistung als sein Vorgänger TS050 Hybrid. Dadurch werden die Rundenzeiten in Le Mans voraussichtlich etwa zehn Sekunden langsamer sein.

Auch die Abmessungen weichen deutlich vom TS050 Hybrid ab: Der GR010 Hybrid ist 250 Millimeter länger, 100 Millimeter breiter und 100 Millimeter höher.

Zum ersten Mal seit Beginn des WEC-Projekts tritt Toyota Gazoo Racing ohne eine Motor-Generator-Einheit (motor generator unit, MGU) im Heck an. Die einzige zulässige MGU befindet sich an der Vorderachse des neuen Autos.

Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar
Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar

Aus diesem Grund ist der GR010 Hybrid mit einem zusätzlichen Startermotor ausgestattet, auf den beim Vorgängermodell verzichtet werden konnte. Auch sind laut Reglement ab diesem Jahr vollhydraulische Bremsen an der Hinterachse erforderlich.

Das Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar verfügt über eine hochmoderne, auf Effizienz optimierte Aerodynamik, die mit Hilfe leistungsfähiger Software sowie im Windkanal entwickelt wurde.

Das neue technische Reglement erlaubt nur ein einziges homologiertes Karosseriepaket mit lediglich einer einstellbaren aerodynamischen Vorrichtung.

Der GR010 Hybrid wird daher sowohl auf Strecken mit geringem als auch mit hohem Abtrieb in der gleichen Spezifikation antreten, wobei ein verstellbarer Heckflügel die aerodynamischen Eigenschaften modifiziert.

Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar
Toyota GR010 Hybrid Le Mans Hypercar

Durch die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte, mit denen Teams in der Hypercar-Klasse antreten dürfen, kommt zum ersten Mal in der WEC und in Le Mans ein BoP-System (Balance of Performance) zum Tragen.

Das bedeutet, dass die Organisatoren die Leistung jedes Autos von Rennen zu Rennen modifizieren und dabei Energieverbrauch und Gewicht regulieren, um ein möglichst identisches Leistungspotenzial zu erhalten.

Auf diese Weise soll es möglichst enge Rennen zwischen den Fahrzeugen von Toyota Gazoo Racing und der Konkurrenz geben.

Der Kampf um den WEC-Titel wird in diesem Jahr bei sechs Rennen auf drei Kontinenten ausgetragen. Los geht es mit den 1.000 Meilen von Sebring am 19. März, gefolgt von den 6 Stunden von Spa-Francorchamps (1. Mai) sowie dem Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans. Diese finden vom 12. bis zum 13. Juni 2021 statt.

Das erste Rennen der Langstrecken-WM in Monza seit 1992 findet am 18. Juli statt, bevor es zum Fuji Speedway (26. September) und anschließend zum Saisonabschluss nach Bahrain (26. September) geht. Bei diesen drei Rennen sind jeweils sechs Stunden im Renntempo zu absolvieren. (Fotos: Toyota)

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