Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Test

MHD 7 Jahre: Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Test

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) liegt beim Kia Rio 1.0 T-GDI 120 bei sieben Jahren. Denn wie gewohnt sieben Jahre geben die Koreaner volle Garantie auf das kleine Auto, darin sogar enthalten sind alle Karten-Updates für das Navigationssystem.

Das Autochen ist bereits ein Bestseller im Kia-Programm und so vielen die Neuerungen am aktuellen Modell 2021 eher gering aus. Zu erkennen ist der Kia Rio 1.0 T-GDI 120 2021 am schmaleren Kühlergrill sowie neuen Stoßfänger und Nebelscheinwerfern. LED-Scheinwerfer zählen in der Ausstattungsstufe Spirit zur Serie. Und zwei neue Farbtöne ergänzen außerdem das Modellprogramm des koreanischen Fünftürers.

Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Test
Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Test

Wesentlich mehr hat sich im Innenraum des aktuellen Kia Rio 1.0 T-GDI 120 getan. Der Touchscreen des Multimedia wurde in seiner besten Ausführung von sieben auf acht Zoll vergrößert. Zudem lassen sich nun zwei Smartphones gleichzeitig kabellos ins System einbinden, um zu telefonieren und Musik zu streamen.

Darüber hinaus lässt sich der Bildschirm mittels der Split-Screen-Funktion teilen, so können etwa neue Apps konfiguriert werden ohne die Routenführung zu unterbrechen.

Auch bei der Navigation ist der kleine Koreaner nun up-to-date. Dank Uvo Connect sowie einer integrierten Sim-Karte arbeitet das Navi neuerdings mit Verkehrsdaten in Echtzeit. Mit der Online-Navigation kann das Infotainment außerdem die Ankunftszeit genauer berechnen. Eine Sprachsteuerung ist ebenso mit an Bord wie der DAB+-Radioempfang.

Das Schöne hierbei: Trotz der vielen Funktionen erweist sich das Multimedia auf Anhieb als selbsterklärend und die Routenführung lotst einen zuverlässig ans gewünschte Ziel. Dafür erfordern die vielen Knöpfe auf dem Multifunktionslenkrad eine Eingewöhnung. Hat man sich jedoch an die Tastenflut gewöhnt, erweist sich auch die Bedienung als problemlos händelbar.

Zugelegt hat der Rio bei den Fahrerassistenten. Die City-Notbremse erkennt neben Fußgängern nun auch Radfahrer. Neu für den Rio ist ebenso die Verkehrszeichenerkennung und für die Topmotorisierung mit optionalem Doppelkupplungsgetriebe steht jetzt ein adaptiver Tempomat im Angebot. Darüber hinaus verfügt die DCT-Variante exklusiv über einen Spurwechselassistenten und Querverkehrswarner, die im Notfall einen eigenständigen Bremseingriff durchführen können.

Große Geräumigkeit im kleinen Kia Rio 1.0 T-GDI 120

Das Platzangebot zählt nach wie vor zu den Stärken des Koreaners. Für einen Kleinwagen fällt es geräumig aus, die Bewegungsfreiheit ist ordentlich. Als bequem erweisen sich die straff gepolsterten Sitze und lange Fahrer freuen sich über den weiten Verstellbereich des Mobiliars sowie des Lenkrads. Das sorgt für eine angenehme, entspannte Sitzposition. Auch im Fond sind die Gäste recht kommod untergebracht.

Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Cockpit
Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Cockpit

Es herrscht genug Luft über dem Scheitel, selbst die Kniefreiheit fällt für diese Fahrzeugklasse gut aus. Auf der Rückbank lässt es sich auch zu dritt noch gut aushalten, sofern der Kia nicht auf eine ausgiebig lange Reise geht.

Nichts zu meckern gibt es beim Gepäckraumvolumen. Gute 325 Liter sind es im Normalzustand. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, stehen maximal 1103 Liter für Sperriges zur Verfügung. Dank doppeltem Ladeboden bleibt die Fläche zudem weiterhin eben.

Zusammen mit dem Facelift gab es für die Motorenpalette ein Update. Am meisten profitiert hiervon der Topbenziner.

Die Dreizylinder-Turbo Zwiebel leistet wie bisher 120 PS, doch legte das maximale Drehmoment von 172 Newtonmeter auf 200 Nm zu. Dadurch verfügt der 1.0 T-GDI über mehr „Durchzugskraft“. Zudem hat Kia das Einliter-Motörchen zu einem 48-Volt-Mildhybriden mit Startergenerator aufgerüstet, jetzt soll er um rund zehn Prozent sparsamer sein.

Dabei hilft ihm auch das intelligente Sechsganggetriebe (iMT), welches über eine elektronisch gesteuerte Kupplung den Motor beim Ausrollen früher abschaltet. Überhaupt spricht das Start-Stopp-System schneller an. Der Antrieb schweigt, sobald der Fahrer auf das Brems- und Kupplungspedal tritt. Früher funktionierte das erst beim Erreichen der Leerlaufdrehzahl.

Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Kofferraum
Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Kofferraum

Die Koreaner betreiben bei ihrem Topbenziner einen enormen Aufwand, aber was bringt´s? Als Handschalter soll der Rio nur 4,5 Liter verbrauchen. Allerdings steht nur der veraltete NEFZ-Wert in der Preisliste und nicht der realistischere nach der WLTP-Norm.

Dennoch war der 120 PS starke Dreizylinder in unserem Kia Rio 1.0 T-GDI 120 Test recht genügsam und konsumierte im Eco-Modus gerade einmal 5,1 Liter. Wer es weniger zurückhaltend angeht, sollte dagegen 6,5 Liter im Schnitt einkalkulieren. Weniger gut.

Sieht man von dem Verbrauchsdefizit einmal ab, macht der Motor trotzdem eine gute Figur. Der Motor – so oder ähnlich muss der Wischermotor im Lambo aussehen – zeigt sich ab 2000 Touren immerhin leistungsbereit und zieht gleichmäßig durch.

Wenn es sein muss, fährt der unaufdringlich schnatternde Rio in 10,2 Sekunden von Null auf Tempo 100 und ist bis zu 190 km/h schnell. Insgesamt bietet der kleine Kia Rio 1.0 T-GDI 120 aber schon  ein harmonisches Fahrverhalten. Die Lenkung spricht präzise an und selbst flott gefahrene Kurven meistert der Rio einfach beherrschbar.

Zum MHD – der siebenjährigen Garantie, die Kia aufs Auto gibt: sollte der Rio in diesem Zeitraum verkauft werden, werden die Leistungen auf den neuen Eigner übertragen. Das ist richtig lobenswert. (we/ampnet/gb)(Fotos: Auto-Medienportal.Net/Kia)

Daten Kia Rio 1.0 T-GDI 120

Länge x Breite x Höhe (m): 4,07 x 1,93 x 1,45
Radstand (m): 2.58
Motor: R3-Benziner, 998 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 88 kW / 120 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 200 Nm bei 2000–3500 U/min
Antriebsart: Frontantrieb
Übersetzung: Sechsgang-Schaltgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,2 Sek.
Durchschnittsverbrauch: 4,5 Liter (NEFZ)
Effizienzklasse: A
CO2-Emissionen: 103 g/km
Leergewicht / Zuladung: min. 1205 kg / max. 445 kg
Kofferraumvolumen: 325–1103 Liter
Max. Anhängelast: 450 kg
Wendekreis: 10,2 m
Bereifung: 195/55 R 16
Wartungsintervall: 30 000 km
Garantie: 7 Jahre (maximal 150 000 km)
Basispreis: 21 350 Euro