Der elektrische Ford Explorer, der im Herbst zu den Kunden rollt, hat nichts mit seinem amerikanischen Namensvetter gemeinsam.
Mit einer Länge von 4,45 Metern unterbietet er das vor allem bei der US-amerikanischen Polizei beliebte SUV um mehr als einen halben Meter, trägt aber unübersehbar Designelemente des großen Explorer, der in Europa als Plug-in-Hybrid angeboten wurde.
Beim Aufbruch in die Elektromobilität gestattete sich Ford Nachhilfe bei Volkswagen und nutzt die MEB-Plattform der Wolfsburger. Dennoch, so Christian Weingärtner, Marketingchef bei den Kölner Ford-Werken, „ist der Explorer ein echter Ford, der Anleihen an seinen großen amerikanischen Bruder nimmt. Außen und im Innenraum unterscheidet sich der Explorer deutlich von den Wolfsburger Produkten. Das Design ist in Köln entstanden.“
Der Explorer wird, wenn er im Herbst auf den Markt kommt, „weniger als 45.000 Euro kosten, und für diesen Preis erhalten die Kunden keine nackte Henne.“ Bereits die Einstiegsvariante wird, so Weingärtner, auf Leichtmetallrädern rollen. Geplant ist neben der Basis-Version eine Premium-Variante. Die ersten Modelle sollen vor Weihnachten an Kunden ausgeliefert werden.
Während Ford sich bei den Verbrenner-Modellen aus dem Volumenmarkt verabschiedet – der Fiesta wird demnächst eingestellt, und auch der Focus wird mit dem Ende der Fertigung in Saarlouis in zwei Jahren gestrichen werden – sollen neue Elektromodelle die Rolle als Volumenmodelle übernehmen.
„Wir nutzen die Elektrifizierung auch als Chance, uns neu zu erfinden“, erklärt Weingärtner die neue Strategie der Kölner. Die Plattformen für die nächsten Elektromodelle werden, so Weingärtner „in den USA entwickelt werden.“
Nach dem Ford Explorer werden der elektrische Puma (im Jahr 2024) als kleinstes Modell der Marke und noch ein weiteres in Köln produziertes Modell folgen. Ob die nächste Kuga-Generation als Elektro-SUV auf den Markt rollen wird, ist noch nicht entschieden.
Für die Umwandlung des Kölner Werks in das „Cologne EV Center“ investiert Ford rund zwei Milliarden Dollar (ca. 1,86 Milliarden Euro). Im Jahr 2026 will Ford in Europa mehr als 600.000 Elektromodelle verkaufen.
Beim Design orientierten sich die Kreativen an den für die Marke typischen SUV-Elemente und zitierten dabei Details des US-amerikanischen Modells. Der neue Explorer soll, in der markigen Marketingsprache, „eine neue Art von Abenteuer-Feeling“ erzeugen.
Dank des Konnektivitätssystems Sync Move lässt sich das Cockpit individuell gestalten, und hinter dem um mehr als 30 Grad verstellbaren 14,6 Zoll messenden berührungsempfindlichen Bildschirms verbirgt sich ein Stauraum, der so genannte „My Private Locker“.
Im Innenraum wählten die Ausstatter beheizbare Vordersitze mit integrierten Kopfstützen und Massagefunktion, die bereits in der Basisversion zur Serienausstattung gehören. Der Mensch hinter dem Lenkrad kann zwischen fünf Fahreinstellungen wählen: Normal, Sport, Eco und Individual und beim Allradmodell noch Traction.
Je nach Ausstattung rollt der Explorer auf 19-, 20- oder 21-Zollrädern. Die technischen Daten des Explorers rückt Ford erst kurz vor dem Verkaufsstart heraus. Bisher ist lediglich bekannt, dass die Batterie in 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden kann.
Um die Leistungsfähigkeit des Explorer zu demonstrieren, wird sich die Influencerin Lexie Alford, der jüngste Mensch, der bereits alle Länder der Welt bereist hat (wow, großartig!), demnächst auf eine globale Expedition begeben. Sie folgt damit der Abenteurerin Aloha Wanderwell, die vor 100 Jahren die Welt in einem Ford Model T die Erde umrundet hat. Hoffe die „Influencerin ist gut zu Fuß!!
Im elektrischen Explorer kommen auch neue Assistenzsysteme zum Einsatz, die zwölf Ultraschall-Sensoren, fünf Kameras und drei Radargeräte nutzen. Dazu gehört erstmals bei Ford eine Spurhalte-Technologie, die Spurwechsel automatisch übernehmen kann. Außerdem kann der Ford Explorer auch im stockenden Verkehr automatisch bis zum Stillstand abbremsen. Ein Ausstiegswarner reagiert auf sich nähernde Radfahrer.
Den Besitzern des neuen Explorer steht „Blue Oval Charge Network“ von Ford zur Verfügung, das aktuell mehr als 400.000 Ladepunkte in Europa umfasst und das bis zum kommenden Jahr auf eine halbe Million Stationen steigen soll. Dazu gehören zurzeit auch mehr als 400 HPC-Schnelllader des Ionity-Konsortium, das von Ford mitgegründet wurde.
Abenteuer mit einem Elektroauto in abgelegenen Gegenden? Viel Spaß beim Nachhause laufen…!(we/cen/Walther Wuttke)(Fotos: Autoren-Union Mobilität/Ford)