Audi S3 Prototyp

Driven: Audi S3 Prototyp

Erste Ausfahrt im Audi S3 Prototyp. Bei den meisten Kompaktlimousinen markieren rund 300 PS die oberste Stufe im Modellprogramm; beim Audi A3 (und sonst nur bei der A-Klasse von Mercedes-Benz) ist dieses Leistungsniveau lediglich die zweithöchste Motorisierung. G

Ganz oben rangiert der RS 3 mit über 400 PS aus einem Reihen-Fünfzylinder; der darunter positionierte S3 hat deutlich breiteren Appeal. Wir konnten bereits am Steuer eines Prototyps Platz nehmen.

Der S3 bekommt alle Neuerungen des gelifteten A3, dazu jedoch eine deutliche Performance-Spritze. Das beginnt bei der schieren Leistung: Der S3 bringt statt 310 PS künftig 333 PS auf alle vier Räder, das maximale Drehmoment steigt um 20 Newtonmeter auf 420 Nm.

Audi S3 Prototyp
Audi S3 Prototyp

Es bleibt bei der „nassen“ Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Automatik, die Handschaltung früherer Modellgenerationen kehrt nicht zurück. Doch der Automat wechselt die Gänge nochmals schneller als zuvor.

Die Leerlaufdrehzahl wurde ebenfalls angehoben, in den dynamischen Modi um 200 auf 1300 U/min. Die Rückschaltungen setzen früher ein, es wird später hochgeschaltet. Im Dynamik-Plus-Modus gibt es auch am Drehzahlbegrenzer keine Zwangshochschaltung.

Der Turbolader ist „vorgespannt“, das Turbo-Loch praktisch verschwunden: So agil hat der S3 noch nie aufs Gas reagiert. Die Spitze bleibt bei 250 km/h abgeregelt, um Respektsabstand zum bis zu 290 km/h schnellen RS 3 einzuhalten. Doch die Nähe zum RS manifestiert sich in anderen Bereichen.

Zum Beispiel in der neuen Hinterachse und dem Torque-Splitter, bei dem lediglich die Applikation angepasst wurde. Die Torque-Vectoring-Funktion erlaubt viel früheres Herausbeschleunigen aus der Kurve.

Audi S3 Prototyp
Audi S3 Prototyp

Der S3 bleibt sehr gutmütig, auch im Drift. Im Comfort-Modus wird mehr Drehmoment auf die Vorderachse geleitet. Neue Querlenker mit steiferen Lagern, mehr Sturz, eine neue 18-Zoll-Bremsanlage und aufwendig abgestimmt Performance-Reifen sorgen für spürbar mehr Präzision als bisher.

Stilistisch übernimmt der S3 die äußeren und inneren Verbesserungen des regulären A3, bekommt aber eine spezifische Hochschaltanzeige. Am Heckdiffusor ragen vier Auspuffrohre nach hinten, optional wird eine um sechs Kilogramm leichtere Anlage aus dem Hause Akrapovic verbaut.

Audi S3 Prototyp
Audi S3 Prototyp

Die Botschaft ist deutlich: Audi schreibt den sportlichen Kompaktwagen nicht ab, sondern erreicht mit dem modifizierten S3 neue Höhen. Zu den schärfsten Konkurrenten gehören neben dem Schwestermodell VW Golf R der BMW M135i und der Mercedes-AMG A35. Die Preise werden später bekanntgegeben. (we/cen)(Fotos: aum/Knödler)