Seit sechs Jahren vertritt der Lexus UX in der Modellpalette die Rolle des kompakten SUV, wobei das „U“ nicht etwa für „Utility“, sondern für „Urban“ steht. Sein Revier ist also die Stadt und soll vor allem eine jüngere Kundschaft ansprechen und, so Lexus-Deutschlandchef Holger Kiener, den „Einstieg in die Lexus-Welt“ ermöglichen.
Wobei der UX nun nicht mehr allein diese Rolle spielen wird, denn mit dem kleineren LBX gibt es nun auch ein Angebot unterhalb des UX. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 3300 Lexus-Modelle abgesetzt. „Mit dem neuen UX und dem LBX planen wir einen Absatz von mindestens 4500 in diesem Jahr, und mit dem LBX wollen wir außerdem eine neue Zielgruppe ansprechen“, blickt Kiener in die Zukunft.
Nach sechs Jahren stehen Automobile zumeist am Ende ihrer Laufbahn, doch anstatt ein vollkommen neues Modell ins Angebot zu schieben, entschied sich Lexus für eine gründliche Überarbeitung, die vor allem die „inneren Werte“ ins Visier nimmt. Das Design blieb mit Ausnahme eines größeren Logos in der wuchtigen Front unverändert.
Die wichtigsten Veränderungen betreffen den Hybridantrieb, der einen Zwei-Liter-Vierzylinder mit einer verstärkten elektrischen Unterstützung kombiniert. Die Systemleistung steigt dadurch von 184 PS (135 kW) auf 199 PS (146 kW), und der UX 250h mutiert zum UX 300h. Für Freunde des Allradantriebs kuppeln die Lexus-Entwickler einen zweiten Elektromotor an die Hinterachse.
Der Permamentmagnetmotor leistet 30 kW (41 PS), eine gegenüber dem Vorgänger knapp sechsfache höhere Leistung. Sein Drehmoment steigt ebenfalls deutlich auf 84 Newtonmeter (bisher 55 Nm). Der Heckmotor arbeitet zudem als Generator für das regenerative Bremssystem.Außerdem wurde auch das Fahrwerk leicht modifiziert, und einmal in Fahrt zeigt der UX die bekannten Qualitäten.
Nach dem Start fährt das kompakte SUV elektrisch los und schaltet während der Fahrt nach dem Ansporingen des Verbrenners immer wieder in den E-Modus. Bis Tempo 115 km/h übernimmt der E-Antrieb immer wieder die Hauptrolle. Eine kleine Anzeige in der übersichtlichen Informationszentrale vor dem Lenkrad zeigt de jeweilige Antriebsart an, und über die Schaltwippen kann zudem die Stärke der Rekuperation eingestellt werden, um zusätzliche Energie in die neue Lithiumionen-Batterie zu speisen.
Der Lexus UX 300h mit Frontantrieb benötigt 8,1 Sekunden, um von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen, der Allradler schafft dies in 7,9 Sekunden. Das macht den UX 300h nicht gerade zu einem Dynamiker, doch das will das Modell auch gar nicht sein. Vielmehr steht Komfort im Vordergrund.
Die Materialien sind hochwertig und bestens verarbeitet. Die akustischen Belästigungen halten sich dank der weiter verfeinerten Geräuschisolation in engen Grenzen. Lediglich beim Beschleunigen macht sich der Hybridantrieb bemerkbar. Ist die angestrebte Geschwindigkeit erreicht, herrscht wieder angenehme Ruhe. Das Fahrwerk ist eine gelungene Mischung aus Dämpfung und Federung, schluckt Verwerfungen in der Fahrbahn souverän und stellt den Fahrer im Rahmen der physikalischen Gesetze nicht vor Probleme.
Lexus verspricht einen Verbrauch von fünf (Frontantrieb) und 5,7 bis 5,8 Litern für den Allradler. Am Ende einer ersten Ausfahrt rund um Bordeaux zeigte der Bordcomputer am Ende exakt 5,8 Liter für die Allradversion E-Four.Über das acht Zoll messenden zentral angeordneten Display (12,3 Zoll in der Ausstattung F Sport Design) wird das überarbeitete Multimediasystem gesteuert. Die in allen Versionen vorhandene Cloud-Navigation arbeitet zuverlässig und mit „Hey Lexus“ lässt sich der Sprachassistent aktivieren.
Mit an Bord sind Apple Carplay und Android Auto. Ebenfalls überarbeitet wurde das „Lexus Safety System +“, mit dem Unfälle vermieden oder die Auswirkungen verringert werden sollen. Das Pre-Crash System wurde verbessert und erkennt nun neben Autos auch Fußgänger und Motorräder. Gleichzeitig wurde ein Kreuzungsassistent integriert. Ein Notlenkassistent unterstützt den Menschen bei Ausweichen von Hindernissen.
Der adaptive Tempomat besitzt nun eine neue Funktion und passt die Geschwindigkeit vor und in Kurven an. Ein neuer „Fahrer-Monitor“ am Lenkrad erkennt, wenn ein Fahrer müde oder fahruntüchtig ist. Bleibt eine Reaktion auf die Warnsignale aus,? dann wird der UX 300h gebremst und das Fahrzeug zum Stehen gebracht. Ein „Safe Exit Assist“ verhindert die so genannten Dooring-Unfälle, in dem bei drohender Kollision das Entriegeln der Türen verhindert wird.
Der kompakte Lexus kommt zudem mit einem neuen Versicherungsangebot zu den Kunden. Die hauseigene Versicherung sammelt nach Zustimmung des Eigentümers die Daten des Fahrzeugs und je nachdem wie hoch der Elektroanteil ist, verringern sich die Versicherungskosten. Gleichzeitig lässt sich die Garantie auf bis zu 15 Jahren verlängern, wenn die UX regelmäßig zur Inspektion beim freundlichen Lexus-Partner gebracht wird. (we/cen)(Fotos: aum/Lexus)
Daten Lexus UX 300h E-Four
- Länge x Breite x Höhe (m): 4,49 x 1,84 x 1,548
- Radstand (m): 2,64
- Antrieb: R4, Benziner, 1987 ccm, 2 E-Motoren, CVT, AWD
- Systemleistung: 146 kW / 199 PS
- Max. Drehmoment: 206 Nm
- Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h
- Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,9 Sek.
- WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,7–5,8 LiterCO2-Emissionen: 127–128 g/km
- Leergewicht / Zuladung: min. 1555 kg / max. 545kgPreis: 60.900 Euro