Vorstellung Volkswagen Passat Bluemotion

Passat Bluemotion Limousine.
Foto: autodino/auto-reporter/volkswagen

Vorstellung Volkswagen Passat Bluemotion: Rekordjagd Nummer zwei

Als sparsamstes Auto seiner Klasse bezeichnet Volkswagen den Passat Bluemotion. In der Tat können sich ein Durchschnittsverbrauch von 5,1 Liter und ein Kohlendioxidausstoß von 136 Gramm pro Kilometer (Variant 5,2 Liter und 137 Gramm) sehen lassen und passen in die Zeit. Der Passat mit Spritspar-Technik ist nach dem Polo das zweite Bluemotion-Modell. Seit rund einem Jahr auf dem Markt, schafft der Öko-Polo heute rund acht Prozent aller Verkäufe des Modells. Als dritter Typ soll der Golf folgen; ein Termin dafür steht noch nicht fest. Die ersten Passat Bluemotion werden im Juni ausgeliefert.

Der Passat Bluemotion basiert auf der kostengünstigsten Ausstattungsvariante „Trendline“. Volkswagen will damit den Einstieg in die Spritspar-Fahrzeuge nicht zu teuer gestalten. Der Preis liegt für die Limousine nur rund 500 Euro über den für die normalen Fahrzeuge. Die Bluemotion-Limousine kostet 27 428 Euro, wobei die kompletten Spritspar-Technologien sowie eine Geschwindigkeitsregelanlage und eine Multifunktionsanzeige zwischen den Rundinstrumenten vor dem Fahrer enthalten sind.

Diese Anzeige enthält als Besonderheit eine Aufforderung, den nächst höheren Gang einzulegen, sobald das die Motorregelung als sinnvoll erkennt. Folgt man der Aufforderung und beobachtet dann auch noch die Anzeige des aktuellen Verbrauchs, kann man den Wert von 5,1 Liter tatsächlich auf Überlandstrecken selbst und täglich erfahren.

Selbst geringere Verbräuche als der nach der ECE-Norm ermittelte lassen sich erzielen. Im Stadtverkehr steht dann auch schon einmal eine 8 vor dem Komma, aber in der Summe stimmts. In der Praxis spart der Bluemotion etwa einen Liter Diesel auf 100 km. Nach rund 5000 Kilometern ist de Mehrpreis also an der Tanksäule schon wieder verdient. Geht man von einer Durchschnittsfahrleistung von 15 000 Kilometern aus, dann muss man bei einer Reichweite von mehr fast 1400 Kilometern nur einmal pro Monat an die Zapfsäule und hat immer noch genug Reserve im Tank für Extratouren.

Die Maßnahmen, mit denen der Minderverbrauch von rund zehn Prozent erreicht wurde, nehmen sich – gemessen an ihrem Effekt – eher bescheiden aus. So senkten die Ingenieure die Leerlaufdrehzahl beim 1,9 Liter TDI mit 77 kW / 105 PS um 100 Umdrehungen pro Minute (U/min) auf 730 U/min ab. Die Gänge drei, vier und fünf beim Fünf-Gang-Handschaltgetriebe sind ein wenig länger übersetzt, der dritte um vier Prozent, der vierte um sieben Prozent und der fünfte um zwölf Prozent.

Dennoch beschleunigt der Motor mit seinem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmeter den Bluemotion in 12,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Variant braucht 0,3 Sekunden länger. Wegen der längeren Gänge, der besseren Aerodynamik mit einem Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,275 und der Continantal-Reifen mit geringerem Rollwiderstand fährt der Bluemotion sogar schneller als sein normaler Bruder: die Limousine 193 km/h und der Variant 190 km/h.

Da die beiden ersten Gänge entscheidend sind fürs Anfahren, fehlt dem Fahrer nichts im Vergleich zum normalen 105-PS-Passat. Die gewohnte Spritzigkeit bleibt erhalten. Und der um 0,4 bar erhöhte Luftdruck in den Reifen wirkt sich kaum spürbar auf den Fahrkomfort aus. So ändert sich für den erfahrenen Passatfahrer eigentlich nichts, nur die Tankrechnung.

Bleibt die Frage, warum Volkswagen nicht auch den normalen Passat so ausrüstet wie den Bluemotion. Der Polo Bluemotion war doch schon ein Erfolg, und in der Großserie können die Überarbeitung Aerodynamik am Kühlergrill und am Fahrzeugboden sowie die anderen Änderungen doch nicht so viel kosten, dass man nun zwei Modelle bauen muss, nur am Ende wenige hundert Euro mehr in der Kasse zu haben. Die Antwort: Volkswagen will abwarten, wie der Markt reagiert. Denn das CO2-Thema beherrscht die deutsche Diskussion, nicht aber die in vielen anderen Märkten. Nur die Käufer hier und dort werden die Wolfsburger überzeugen können, ganz auf die Bluemotion-Technologie zu setzen. (ar/Sm)(autodino/autoreporter)

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