Der neue Nissan Tiida im Test


Nissan Tiida: In der beliebten Golfklasse soll er auch mit besonders attraktiven Preisen glänzen. Der Auftritt ist zwar eher bieder, doch ansonsten fehlt es dem Japaner an fast nichts. Foto: djd/Interpress


Und noch ein weiterer Golf-Gegner
Der neue Nissan Tiida im Test

Seit Anfang des Jahres bietet Nissan das erfolgreiche Weltauto Tiida endlich auch in Deutschland an. Der 4,3 Meter lange Wagen soll Autofahrer ansprechen, die in der Golf-Klasse ein eher konventionelles Auto suchen…

Dazu zählen auch alle, die zuvor einen Nissan Almera, Almera Tino oder Primera gefahren haben. Seine Frontpartie erinnert etwas an den Nissan Murano und den Note, so soll der Tiida auf Anhieb als Mitglied der Nissan-Modellfamilie zu erkennen sein. Dennoch ist klar, der Neue verzichtet bewusst auf einen optisch zu dominanten Auftritt, er ist eher konservativ gestylt. Der Wagen wirkt zeitlos, als wäre er immer schon auf unseren Straßen unterwegs. Damit sollen möglichst viele ehemalige Besitzer eines Nissan Almara, Tino sowie Primera angesprochen werden – und Golf-Fahrer ebenso, denn in dieser Welt bewegt sich der Tiida. Er wird als 4,48 Meter lange Stufenhecklimousine und als 18 cm kürzere Schrägheck-limousine mit zusätzlicher Heckklappe angeboten. Die Ausstattungsstufen heißen Visia, Acenta und Tekna.

Drei Möglichkeiten
Drei Motoren sollen für ausreichend Kraft sorgen – der 1,6-Liter-Benziner mit 110 PS, ein weiterer 1,8-Liter Benziner mit 126 PS und der 1,5-Liter-Common-Rail-Turbodiesel (von Renault) mit 106 PS. 186 km/h Höchsttempo stehen beim Diesel 5,2 Liter Verbrauch pro 100 Kilometer und CO2-Emissionen von 138 g/km gegenüber. Ein Rußpartikelfilter fehlt jedoch.
Ein Sechsganggetriebe verteilt die Kraft im Diesel und stärksten Benziner nach vorne, der 1,6 Liter Benziner ist mit einer Fünfgangschaltung und Vierstufen-Wandlerautomatik lieferbar.
Das Raumangebot ist erstaunlich, auch Kopffreiheit vorne und Kniefreiheit im Fond überzeugen. Der Einstieg ist durch große und weit öffnende Türen angenehm, die Vordersitze sind bequem und bieten ausreichend Seitenhalt. Auch die Federung patzte nicht, sie bot genau die richtige Einstellung zwischen komfortabel und dennoch stramm.

Viel drin und viel dran
Das Kofferraumvolumen fällt mit bis zu 500 Litern in der Stufenheckversion üppig aus. Zusätzliche Flexibilität beim Beladen bietet der Tiida mit Heckklappe: eine in der Länge um 240 Millimeter variabel verschiebbaren Rückbank erweitert entweder den Knieraum im Fond oder das Ladevolumen (zwischen 300 und 425 Liter). Die Qualitätsanmutung innen ist hochwertig, billig sieht eigentlich nichts aus.
Dazu passt die Serienausstattung, die schon im Basismodell Visia allerhand bietet, natürlich auch ESP und sechs Airbags. Optional werden Details aus deutlich größeren Fahrzeugen angeboten – z.B. Bierdview-DVD-Navigationssystem, Klimaautomatik, Lederpolsterung, Xenon-Licht und Bluetooth-Schnittstelle für den drahtlosen Betrieb von Mobiltelefonen.

Fazit: Der Nissan Tiida ist ein vernünftiges Auto zu einem vernünftigen Preis. Und deshalb wird er erfolgreich sein.

Technische Daten
Modell: Nissan Tiida 1.6 Visia
Getriebe: Fünfgang
Antrieb: Frontantrieb
Motor: Vierzylinder
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 81 kW/110 PS
Drehmoment: 153 Nm (4.400 U/min)
CO2-Emission: 165 g/km
0-100 km/h: 11,1 Sekunden
Höchsttempo: 186 km/h
Testverbrauch: 7,8 Liter Super
Tankinhalt: 52 Liter
Preis: ab 15.990 Euro
Internet-Infos: www.nissan.de

Unser Testurteil
Das gefiel besonders:

  • gute Fahrwerksabstimmung
  • niedriges Geräuschniveau
  • Verarbeitung & Materialauswahl
  • variabel nutzbarer Innenraum
  • gute Grundausstattung
  • attraktive Einstiegspreis

Verbesserungsbedürftig:

  • überfrachtetes Lenkrad
  • antiquierte Automatik
  • Diesel ohne Rußpartikelfilter
  • für Diesel keine Automatik

(we)

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