60 Jahre Sportwagen – Porsche feiert

Plakat über den ersten Sieg in Le Mans 1970 mit Hans Herrmann und Dick Attwood auf Porsche 917. foto: autodino/porsche

Made in Germany: Die Porsche-Erfolgsgeschichte

Porsche feiert Jubiläum: Vor genau 60 Jahren wurde der Grundstein für das familiengeführte Industrie-Unternehmen gelegt, dessen Aufstieg aus bescheidenen Anfängen zum bedeutendsten Sportwagenhersteller der Welt damals sicher niemand vorherzusagen gewagt hätte.

Es war am 8. Juni 1948, als ein neues Kapitel Automobilgeschichte aufgeschlagen wurde. An diesem Tag erhielt der erste Porsche-Prototyp mit der Fahrgestellnummer 356-001 seine Straßenzulassung. „Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen“, sagte Ferry Porsche – und bis zum heutigen Tag prägt dieser besondere Tüftler- und Pioniergeist die Philosophie des Unternehmens…

Zwar hat Porsche in den vergangenen sechs Jahrzehnten nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen erlebt. Doch dank effizienter Produktionsmethoden, einer klaren Markenführung und innovativer Modelle, wie dem 356 und dem 911, dem Boxster und dem Cayenne, hat sich der ehemals kleine Sportwagenspezialist in rasantem Tempo zu einem der erfolgreichsten und profitabelsten Automobilhersteller der Welt entwickelt.

Als Wiedeking im Jahr 1992 die Führung übernahm, erlebte Porsche gerade den Höhepunkt seiner schwersten Krise. Das Unternehmen lief Gefahr, sein kostbarstes Gut zu verlieren – seine Unabhängigkeit. Porsche war plötzlich ein Übernahmekandidat. Es musste sofort gehandelt werden. Und die Eigner-Familien Porsche und Piëch sagten dem Vorstand dafür ihre Unterstützung zu.

Wiedeking und seine Vorstandskollegen ließen nicht nur den Boxster produzieren, sondern sorgten auch mit anderen Maßnahmen für den wirtschaftlichen Turnaround. Unter den Oberbegriffen „Lean Management“ und „Lean Production“ wurden neue Organisations- und Produktionsabläufe eingeführt sowie sämtliche Hierarchie- und Prozessebenen grundlegend verändert. Die internen Anstrengungen zur Produktivitätsverbesserung sowie das neu entwickelte Modellprogramm zeigten schnell Wirkung: Schon 1995 schrieb Porsche wieder schwarze Zahlen und begann, sich mit jährlich neuen Rekorden bei Umsatz, Absatz und Ertrag eine Spitzenposition in der Automobilbranche zu erobern.

Ferdinand Piëch (links) und Helmuth Bott (rechts) mit dem Porsche Typ 917 im Werk 1 am 22.04.1969. foto: autodino/porsche

Doch nicht nur die Bilanz, auch das Ansehen der Marke Porsche spiegelt heute die Ausnahmestellung des Unternehmens wider. So wählten deutsche Topmanager aus allen Branchen die Porsche AG bei einer Umfrage des „manager magazin“ erneut und zum fünften Mal in Folge zu dem Unternehmen mit dem besten Image. Die prestigeträchtige Qualitätsstudie „Initial Quality Study“ des amerikanischen Meinungsforschungsinstituts J.D. Power führt Porsche zum zweiten Mal auf Platz eins. Und die J.D. Power „Apeal“-Studie bestätigt dem Stuttgarter Sportwagenhersteller zum dritten Mal in Folge bei amerikanischen Kunden die attraktivste Marke zu sein.

Porsche sei ein Modell für Deutschland, hat der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder einst gesagt – und dabei nicht nur an die Ingenieurskunst gedacht, für die das Unternehmen steht. Er hat auch die David-Methoden gemeint, mit denen sich Porsche als kleiner Automobilhersteller 60 Jahre lang unter den Großen behauptet hat. Mit dem Qualitätssiegel „Made in Germany“, dem Verzicht auf Subventionen sowie mit der sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft ist Porsche unbeirrt seinen Weg gegangen.

Dazu gehört seit September 2005 auch der Schritt in eine neue Zukunft: die Mehrheitsbeteiligung an der Volkswagen AG. Mit knapp 31 Prozent des stimmberechtigten Kapitals ist Porsche bereits heute der größte Einzelaktionär in Wolfsburg. Noch im Laufe dieses Jahres soll der Anteil auf über 50 Prozent erhöht werden. Das Ziel ist auch in diesem Fall klar: Unter dem gemeinsamen Dach der Porsche Automobil Holding SE soll nicht nur der Wachstumskurs von Porsche und Volkswagen durch die seit Jahrzehnten bewährte Entwicklungs- und Fertigungspartnerschaft langfristig gesichert werden, sondern auch die Unabhängigkeit beider Unternehmen. Und der Vorstandsvorsitzende Dr. Wendelin Wiedeking verspricht im Jubiläumsjahr des Porsche-Sportwagens: „Porsche wird auch in Zukunft Porsche bleiben. So wie Volkswagen Volkswagen bleiben wird. Das ist das Erfolgsrezept.“ (we)

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