Nissan hat ein Entsorgungskonzept für Lithium-Akkus

Der elektrische Nissan Leaf kommt schon in einem Jahr auf unsere Straßen. Foto: UP/auto-reporter.net

Coole Idee – und: schon wieder die Japaner erster

Den ausrangierten Lithium-Ionen-Batterien will Nissan nach dem Einsatz im Elektro-Auto ein „zweites Leben“ einhauchen. Gemeinsam mit der Sumitomo Corporation arbeitet der japanische Automobilhersteller an dem so genannten 4R-Prinzip – Reuse, Resell, Refabricate, Recycle – Wiederverwendung, Wiederverkauf, Aufbereitung und Wiederverwertung der Akkumulatoren…

Das neue Unternehmen soll bereits 2010 in den USA und Japan seine Aktivitäten aufnehmen. In Europa treibt Nissan das 4R-Modell in Zusammenarbeit mit Allianzpartner Renault voran.

Die tragenden Säulen des neuen 4R-Joint-Ventures sind:

• Reuse (Wiederverwendung): Zweiter Einsatz gebrauchter Batterien mit hoher Restleistung
• Resell (Wiederverkauf): Vertrieb der gebrauchten Akkumulatoren an verschiedene Interessenten
• Refabricate (Aufbereitung): Zerlegen und Neukonfiguration der gebrauchten Batteriestapel für verschiedene Alternativ-Applikationen
• Recycle (Wiederverwertung): Umsetzung eines Recyclingprogramms für Altbatterien zur Wiedergewinnung der wertvollen Rohstoffe

Bis 2012 wird Nissan die Produktion und die Vermarktung von Elektro-Autos in Großserie aufnehmen. Mit dem zunehmenden Interesse wird auch die Nachfrage nach den so genannten „Second Life“-Batterien steigen. Selbst nach einem durchschnittlichen Autoleben rechnet Nissan damit, dass die Restleistung der Hochleistungsbatterien rund 70 bis 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität beträgt. Folglich können sie in anderen Bereichen als Stromspeicher genutzt werden.

„Second-Life“-Batterien sind beispielsweise eine ideale Lösung für den Erneuerbare-Energien-Sektor. Mögliche Anwendungsbereiche der Lithium-Ionen-Batterien sind:

• als Stromspeicher für Photovoltaikanlagen im privaten und industriellen Einsatz
• als Reserve-Stromspeicher
• als sog. unterbrechungsfreie Stromspeicher
• zur Niveauregulierung für das Stromnetz oder für Solar- und Windkraftanlagen

Bis 2020, rechnet Nissan, wird der Bedarf rasant ansteigen und ein Volumen von jährlich mindestens 50.000 Batterie-Einheiten erreichen.

Für die Großserienfertigung der Lithium-Ionen-Hochleistungsbatterien besteht bereits ein Gemeinschaftsunternehmen von Nissan und der NEC Corporation: die Automotive Energy Supply Corporation AESC. Mit dem neuen 4R-Joint Venture deckt Nissan damit die komplette Wertschöpfungskette für Lithium-Ionen-Batterien ab – des kostenintensivsten Bauteils und der Schlüsseltechnologie von Elektrofahrzeugen. (auto-reporter.net/UM)

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