Luxus Automobile: Vorstellung Jaguar XJ


Der neue Jaguar XJ fährt modern und sportlich vor, die klassische Karosserielinie seiner Vorgänger hat die Limousine abgelegt.
Foto: auto-reporter.net

Kann das englische Kätzchen der Konkurrenz erneut die Krallen zeigen?

Auf dem deutschen Automobilmarkt wird sich in diesem Jahr der Wettbewerb verschärfen: Dies ist keine überraschende Nachricht, aber eine die Jaguar anspornt. Und gerade aus diesem Grund bereitet sich die traditionsreiche Marke mit einem ganzen Bündel von Initiativen vor, begleitete mit der nötigen Zuversicht das weiterhin raue Klima in Deutschland zu durchbrechen. Ob dies reichen mag?

„Das moderne und hochwertige Angebot wird in diesem Jahr nochmals deutlich ausgebaut“, versichert Peter Modelhart, Geschäftsführer der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH während der Fahrvorstellung des neuen XJ. Neben preisgünstigen Einstiegsmodellen beim XF und dem betont sportlichen XK ist der für Ende Mai angekündigte XJ das neue Topmodell der Palette.

Mit einer Länge von 5,12 Meter und einem Radstand von drei Metern ist der neue XJ eine stattliche Limousine, „die eine durch und durch moderne Interpretation des klassischen Jaguar ist“, sagt Designchef Ian Callum. In der Vergangenheit war der XJ stets eine behutsame Weiterentwicklung seiner Vorgänger, zurückblickend bis zur ersten Generation aus dem Jahre 1968. Ganz anders die achte Generation, die an die klassische Linienführung des XJ ganz und gar nicht mehr erinnert. Callum unterstreicht, „dass der neue XJ das bislang stärkste Statement zur neuen Designrichtung von Jaguar ist.“ Anders gesagt, der XJ macht den Abschied vertrauter Stilelemente der Marke noch klarer deutlich. Diesen neu ausgerichtete Weg hatte bereits der XF vorgegeben. Ob jedoch der treue Kunde des klassischen XJ seine Freude mit dem neuen XJ haben wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls will Jaguar mit dem modern gezeichneten XJ eine neue Kundenklientel ansprechen. Dies ist auch notwendig, wenn man in Deutschland seinen Absatz in diesem Jahr um zehn Prozent erhöhen will.


Das Heck des neuen XJ ist nicht gerade zierlich, das Volumen des Kofferraums beträgt 520 Liter. Foto: auto-reporter.net

„Unser Kurs stimmt. Jaguar ist eine Traditionsmarke mit großer Zukunft. Unsere Marke und unsere Produkte besitzen viel Potenzial, sich trotz der Krise in ihrer Nische zu behaupten und erfolgreich zu entwickeln“, gibt sich Deutschland-Chef Modelhart zuversichtlich. Im vergangenen Jahr waren rund 2.900 verkaufte Jaguar keine herausragende Meßlatte, das angepeilte Ziel von 3.200 Jaguar in diesem Jahr sollte möglich sein. Mit rund 600 Autos soll der neue XJ seinen Abtrag leisten, in 2011 will Jaguar Deutschland den Absatz des XJ auf 800 verkaufte Autos erhöhen.

Jaguar bietet den XJ wahlweise mit einem 3,0-Liter V6 Diesel mit Bi-Turbo und 275 PS (202 kW) oder zwei V8-Benziner an, die aus 5,0-Liter Hubraum 385 PS (282 kW) oder als Kompressor 510 PS (375 PS) schöpfen. Alle Triebwerke sind mit einem Sechsstufen-Automatikgetriebe gekoppelt. Den V6 Diesel gibt es in vier verschiedenen Ausstattungen zwischen 76.900 Euro und 104.200 Euro – er wird etwa 80 Prozent des XJ-Verkaufsanteils in Deutschland einnehmen. Der V8 Benziner ist in zwei Ausstattungen ab 96.600 Euro zu haben und der V8-Kompressor kostet als Supersport 133.900 Euro.

Die Coupé-förmige Karosserie mit der hohen Gürtellinie vermittelt den Insassen kein überaus üppiges Raumgefühl. Nur gut, das der XJ ein serienmäßiges großes Panorama-Glasdach bietet, das ein offenes Raumgefühl und Helligkeit bietet. Das Interieur präsentiert sich in einer hochwertigen Verarbeitung von feinen Materialien. Beim V8-Kompressor Supersport ist sogar der Dachhimmel aus Leder ausgeschlagen. Wie bei Jaguar üblich, ist der XJ in einer verlängerten Version zu haben – die je nach Modell zwischen 4.500 bis 6.000 Euro teurer ist. Über das Plus von 125 Millimeter an Radstand können sich die Fondpassagieren freuen. Allerdings fördert der längere Radstand nicht die Proportionen der XJ-Karosserie mit dem kurzen vorderen Überhang und dem pummeligen Heck.

Trotz großer Außenmasse und üppiger Ausstattung schon in der Einstiegsversion ist der neue XJ kein Schwergewicht. „Mit einem Gewichtsvorteil von rund 150 Kilogramm ist die Aluminium-Karosserie weiterhin die leichteste in ihrer Klasse“, versichert das Unternehmen. Vorteil: Der knapp 1,8 Tonnen schwere XJ 3.0 L V6 Diesel soll im Durchschnitt mit 7.0 Liter auf 100 km auskommen. (auto-reporter.net/Peter Hartmann)

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