Der Hersteller der Westfalia-Reisemobile, die CVC Camping Van Conversion GmbH, ist gerettet. Insolvenzverwalter Rainer Eckert hat den Geschäftsbetrieb des Traditionsunternehmens an einen strategischen Investor veräußert. Käufer ist die französische Rapido-Gruppe; sie ist ein europaweit führendes Unternehmen in der Entwicklung, Produktion und beim Vertrieb von Wohnmobilen-Freizeitfahrzeugen. Die Franzosen haben zugesagt, sämtliche der über 100 Mitarbeiter zu übernehmen und den Standort Rheda-Wiedenbrück zu erhalten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Gläubiger haben die Übertragung bereits bewilligt…
Die CVC Camping Van Conversion GmbH hatte im Januar 2010 nach massiven Umsatzverlusten Insolvenz angemeldet. Insolvenzverwalter Eckert war es gelungen, den Geschäftsbetrieb schnell zu stabilisieren und das Unternehmen zu restrukturieren. Er konnte die wichtigen OEM-Partner Mercedes, Opel, Ford und Fiat bei der Stange zu halten; Westfalia produziert neben Eigenmodellen auch Reisemobile für Automobilhersteller wie etwa den Marco Polo für Mercedes, Transit Nugget für Ford oder den Opel Vivaro Life. Eckert nutzte die Zeit, suchte nach einem geeigneten Investor und trieb im Insolvenzverfahren sogar die Entwicklung neuer Produkte voran. So stellte Westfalia erst Ende August auf dem Düsseldorfer Caravan Salon das neue Reisemobil Columbus vor, das mit einem neuartigen Innenraumkonzept in der Branche sehr gut ankam.
Rapido schätzt Westfalia als Innovationsführer im Kastenwagen-Ausbau und will mit der Übernahme des Unternehmens seinen Internationalisierungsprozess weiter voranbringen. Westfalia sei für die Gruppe die perfekte Ergänzung des eigenen Produktportfolios, betonte Rapido-Geschäftsführer Pierre Rousseau. Andererseits berge Rapidos Kenntnis über die europaweite Händlernetzstruktur in Europa für Westfalia ein reichlich Entwicklungspotenzial. (Auto-Reporeter.NET/arie)